Sie ist doch anders

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Astrid:
Ich verstehe das nicht. Sie war doch sonst so zahm. Wahrscheinlich haben sieihr irgendetwas gegeben, wodurch sie so aggressiv ist.
,,Verstehe. Aber trotzdem müssen wir uns überlegen, wie wir hier heil rauskommen wollen!" rief Hicks mir zu, während wir immernoch um unser Leben liefen.
Plötzlich wurden einige Waffen zu uns runter geworfen.
,,Braucht ihr Hilfe? Ihr solltet euch vielleicht überlegen, ob es nicht auch noch eine andere Möglichkeit gibt, einen Drachen zu bezwingen." sagte Drago.
Er wollte, dass wir den Drachen verletzen oder sogar töten?! Niemals, aber leider gab es nicht wirklich eine Alternative.
So langsam ging uns beiden die Puste aus. Wir mussten uns also schleunigst etwas überlegen!
Ich sah, wie Hicks sich aufrechter hinstellte und eine Hand ausstreckte.
,,Hicks!" rief ich, mit hörbarer Angst. Ich wusste, dass er fast jeden Drachen zähmen kann, aber diesen?
,,Keine Sorge. Ich krieg dass schon irgendwie hin. Schließlich müssen wir etwas unternehmen und außerdem, es ist ja nicht das erste Mal, dass mich ein Nachtschatten angreift!" sagte er. Beim letzten Teil hörte man die Ironie in seiner Stimme. Ich blickte ihn aus einer Mischung aus Angst und Entsetzen an und sagte ,,Sei vorsichtig!".
,,Bin ich doch immer." entgegnete er. Darauf folgte ein schiefer Blick meiner seits und ein schiefes Lächeln von ihm.
Er näherte sich dem schwarzen Tier immer weiter und es sah fast so aus, als würde er sie zähmen, doch dann fing sie an zu fauchen und und schoß einen Plasmastrahl in Hicks Richtung.
Ich schrie durch die ganze Arena seinen Namen, bis mein Herz ein paar Schläge aussetzte. Ich betete, dass sie ihn verfehlt hat und dass er gleich wieder aufstehen würde, doch stattdessen kam das große Reptil nun auf mich zu.
Dennoch hatte ich nur Augen für Hicks. Er lag auf dem Boden, ohne sich zu rühren. Anscheinend wurde er durch den Schuss einige Meter zurückgeschossen. Aber die einzige Frage, die mich beschäftigte war, ob er noch lebt. Er durfte nicht tot sein. Am liebsten würde ich sofort auf ihn zurennen und mich um ihn kümmern, dochda war noch dieses Problem mit dem wild gewordenen Nachtschatten.
Als ich meinen Blick wieder auf den Drachen richtete, konnte ich gerade noch rechzeitig sehen, wie sie einen weiteren Schuss abfeuerte. So konnte ich gerade noch rechzeitig ausweichen.
Nicht weit von mir lagen ein Schild, ein Schwert, eine Axt und ein Speer. Es waren die Waffen, die Dragos Männer vorhin zu uns herunter geworfen haben.
Ich nahm den Schild in meine eine und die Axt in meine andere Hand. Zwar würde ich einem Drachen nie etwas antuen, aber trotzdem musste ich etwas unternehmen.
,,Hey. Erkennst du mich denn garnicht? Ich will dir nicht wehtuen, aber du musst dich beruhigen!" sagte ich zu dem Drachen.
Leider brachte das erneute Zureden genauso wenig, wie Hicks' Versuch sie zu zähmen. Sie stürzte sich auf mich. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich zu verteidigen.
Mit dem Schild stieß ich sie zurück, sodass sie sich kurz sammeln musste. Dann fing sie plötzlich an ihren Kopf zu schütteln, so wie Ohnezahn, als er sich von dem Bann des Alphas befreit hatte. Nach kurzer Zeit hörte sie auf und sah mich verwirrt an. Ihre Augen sahen anders aus. Nicht mehr so wie vor ein paar Minuten, sondern eher so wie bei den Malen, bei denen ich sie vorher schon gesehen hatte.
Ihre Augen strahlten Angst, aber auch Vertrauen aus.
Ich ließ die Axt und den Schild fallen und ging langsam auf sie zu. Dabei sah ich ihr genau in die Augen und streckte eine Hand aus. Dieses Mal war sie viel ruhiger.
,,Schscht. Alles ist gut. Ganz ruhig." sagte ich beruhigend.
So näherte ich mich ihr immer weiter und dann stand ich ganz nah bei ihr, die Hand dabei immernoch ausgestreckt. Dann schloss ich die Augen. Schon spürte ich eine schuppige, leicht feuchte Drachenhaut an meiner Hand.
Ich öffnete die Augen wieder und sah in das Gesicht der schwarzen Drachendame.
Ich lächelte und auch sie versuchte zu lächeln.
Doch dann hörte ich die boshafte Stimme von Drago.
,,Wow. Hicks' kleine Freundin hat jetzt auch einen Nachtschatten gezähmt. Nur da wäre immernoch die Tatsache, dass dein neuer Drachenfreund deinen lieben Hicks umgebracht hat."
Ich hielt sofort inne. In mir zog sich alles zusammen und ich hörte kurzzeitig auf zu atmen. Hicks. Mein einziger Gedanke war, dass ich zu Hick muss. Er konnte, nein er durfte nicht tot sein. Ich könnte es mir niemals verzeihen.
Nachdem ich mich wieder aus meiner Schockstarre gelöst hatte, drehte ich mich um und rannte auf Hicks zu. Tränen stiegen in mir auf.
,,Nein, nein, nein. Bitte sei nicht tot. Du kannst mich nicht verlassen!" sagte ich verzweifelt, während ich mich neben ihn kniete. Ich tastete nach seinem Handgelenk und suchte nach einem Puls. Dabei beobachtete ich seine Brust. Ich betete, dass sie sich heben würde.
Dann plötzlich, spürte ich ein leichtes Pulsieren an meinen Fingern die sich an seinem Handgelenk befanden.
Die Tränen der Verzweiflung, wandelten sich zu Tränen der Erleichterung. Hicks lebte!
Ich nahm seinen Kopf und legte ihn auf meine Beine. Dann strich ich über seine Wange. Nun konnte ich auch seinen Atem fühlen.
Plötzlich merkte ich jedoch noch einen Atem. Ich drehte mich um und sah genau in die Augen von dem Nachtschatten.
Sie schnupperte an Hicks und stupste ihn leicht an. Dann setzte sie sich neben ihn und senkte ihren Kopf.
Ich lächelte leicht und sagte ,,Keine Sorge, er lebt. Und er wird dir mit Sicherheit verzeihen!"
Schon fing der Nachtschatten an zu lächeln. Es sah so süß aus.
Nach einigen Minuten wurden die Tore geöffnet und mehrere Männer kamen herein. Ein paar von ihnen schossen auf den schwarzen Drachen. Andere kamen auf mich zu und rissen mich von Hicks weg. Die Drachendame fauchte und ich schrie, dass sie mich los lassemn sollen.
Der Drache wurde bereits weggebracht, als eine weitere Person herein kam. Es war Bash und die Wache, die so nett zu mir war.
,,Lasst sie los. Wir bringen sie und ihn erst auf ein Krankenzimmer." sagte Bash.
Sofort wurde ich losgelassen. Ich sah zu Bash und der ,,guten" Wache und lächelte, während Hicks auf eine Trage gehoben wurde und herausgetragen wurde.
,,Danke." flüsterte ich, als auch wir anderen aus der Arena gingen.
,,Immer gerne." sagte Bash zwinkernd.

Hiccstrid - Wenn er doch wieder kommtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt