Der Drache im Käfig

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Astrid:
Am nächsten Morgen wurde ich unsanft geweckt. Bevor ich irgendetwas tun konnte wurde ich wieder aus meiner Zelle gebracht. Wieder wurde ich den Gang entlang gezogen, wieder zu dem Folterrraum.
Als wir an der Tür ankamen, riss ich mich los, schlug die Wachen nieder und rannte den Gang entlang.
Ich musste immer wieer Deckung suchen, um nicht entdeckt zu werden.
Nach einger Zeit fand ich den Weg nach in den großen Haupthöhlenbereich. Dort versteckte ich mich weiter. Ich brauchte einen Plan, um hier zu verschwinden.
Irgendwann sah ich, wie ein Käfig mit einem Drachen, einem riesenhafte Alptraum, in eine Höhle gebracht wurde. Das war meine Chance. Ich musste einen Drachen finden und ihn zähmen. Dann hätte ich vielleicht eine Chance hier zu verschwinden. Men einziges Problem war, dass ich nicht viel Zeit hatte. Wahrscheinlich werden in wenigen Minuten alle wissen, dass ich abgehauen bin. 
Also schlich ich mich in die Höhle in die der Käfig gebracht wurde.
Ich versteckte mich hinter ein paar Kisten, sodass ich mich immernoch umsehen konnte. Ich konnte mehrere Zellen erkennen, indenen mehrere Drachen eingesperrt waren.
Nachdem die Wachen verschwunden waren, schlich ich mich zu einer dieser Zellen. Ich wollte gerade die Tür öffnen, als mir ein Käfig auffiel. Er stand allein, in einer kleineren Zelle. Eigentlich wurden die Drachen, soweit ich es erkennen konnte in den Zellen durch Ketten festgehalten, doch in dieser kleinen Zelle, stand dieser eine Käfig. Ich ging zu der Tür und öffnete sie. Ich konnte noch nicht erkennen, was sich genau in dem Käfig befand. Daher war ich sehr vorsichtig.
Als ich die Tür öffnete ging ich auf den Käfig zu. Etwas schwarzes lag zusammengerollt darin.
Ich stand nun direkt vor dem Gitter, als das Tier die Ohren aufstellte, sich aufrichtete und sich knurrend zu mir umdrehte.
Ich konnte nicht glauben, was ich sah. Der Drache war ganz schwarz und hatte stechende grün-blaue Augen. Er war nicht besonders groß und hatte einen Maulkorb um. Er sah fast genauso aus, wie Ohnezahn. Ja, ich war mir ganz sicher, es war ein Nachtschatten.
Mir stockte der Atem, immerhin dachten wir inzwischen, dass Ohnezan wirklich der letzte Nachtschatten sei, immerhin hatten Hicks und Ohnezahn hunderte Orte erkundet und dabei nirgends auch nur ein Zeichen für einen weiteren Nachtschatten gefunden.
Der Nachtschatten in de Käfig knurrte mich immernoch an.
Ich streckte meine Hand aus und sagte ,,Schschtt. Keine Sorge, ich tu dir nichts. Ich bin hier genauso gefangen, wie du!"
Eigentlich dachte ich nicht, dass er auf mich hören würde, doch der Drache hörte tatsächlich auf mich anzuknurren.
Ich ging weiter auf den Käfig zu. Nun stand ich dem Drachen direkt gegenüber. Ich hatte meine Hand immmernoch ausgestreckt. Langsam und vorsichtig streckte ich sie dem Drachen immer weiter hin. Ich schloss die Augen und dann, nach einem kurzen Augenlick fühlte ich eine kalte, schuppige Nase an meiner Hand.
Als ich gerade meine Augen wieder öffnen wollte hörte ich, wie die Tür aufgestoßen wurde.
Der Nachtschatten schreckte zurück und fing wieder an zu knurren, dieses Mal noch ängstlicher als bei mir.
Auch ich schreckte zurück und blickte erschrocken auf. Dann kamen auch schon ein paar Wachen in die Zelle und zerrten mich zurück.
Ein Anderer nahm einen Stab und schlug auf den Nachtschatten ein.
,,Lasst ihn in Ruhe!" schrie ich und versuchte mich loszureißen.
,,Reg dich doch nicht so auf. Sie wird sowieso bald verkauft und endet dann, als... na ja den Rest kannst du dir ja denken!" sagte plötzlich jemand hinte mir.
Ich drehte mich um und erblickte Drago.
,,Sie?!" fragte ich.
,,Oh du enttäuscht mich. Ich dachte Hicks hätte dir alles über Drachen erzählt. Anscheinend nicht, denn sonst hättest du gesehen, dass die Augen blau-grün sind und dass der Drache kleiner als zum Beispiel der Drache deines Freundes ist. Alles Anzeichen dafür, dass es ein Weibchen ist."
,,Sag deinen Männern, dass sie sie in Ruhe lassen sollen!" sagte ich, ohne groß auf das eben gesagte einzugehen.
,,Welch eine Überraschung, die kleine Freundin des Drachenmeisters sorgt sich um einen völlig nutlosen Drachen." erwiederte er.
,,Kein Drache ist nutzlos!" sagte ich.
Drago lachte nur, wandte sich meinen Bewachern zu und und sagte ,,Bringt sie weg. Und seit heute nicht so nachsichtig."
Daraufhin wurde ich heute zum zweiten Mal zu dem Raum gebracht, vor dem ich innerlich panische Angst hatte. Normalerweise kam ch mit Schmerzen klar, doch dieses Mal habe ich einfach nur Angst.
Ich wurde in diesen Raum gebracht und sofort wurde ich in Empfang genommen.
Ich wurde festgekettet, dann fing jemand an auf mich einzuschlagen. Heute ertrug ich die Schmerzen. Mir ging es generell besser, sodass ich auch nicht so benebelt war. Außerdem konnte ich so meinen Gegenüber und Drago verfluchen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde ich losgebunden. Sofort sackte ich zusammen, doch ich wurde nicht ohnmächtig, nicht so wie das letzte Mal.
In meiner Zelle legte ich mich wieder vor das Fenster und deckte mich mit der Decke zu. Kurze Zeit später wurde die Zellentür aufgeschlossen und eine Wache kam herein. Er kam irgendwie bekannt vor, doch ich konnte ihn einfach nicht einordnen.
,,Hier, ich hab hier etwas zu Essen und zu Trinken für dich. Sag es nur Keinem!" sagte er einfühlsam, während er mir ein Tablett mit einem Becher Wasser und einem Stück Brot gab.
Jetzt wusste ich wer es war. Es war der Gleiche, der mir auch gestern schon geholfen hat und mir die Decke gegeben hat.
,,Warum helfen sie mir?" fragte ich.
,,Ich kann nicht gutheißen wenn Drago jemanden foltert und außerdem..." sagte er leise.
Ich wartete vergeblich auf eine Antwort, also sagte ich ,,Und außerdem was?"
,,Ich will dir helfen, weil ich selbst einen Drachen hatte. Ich glaube auch daran, dass man mit den Drachen in Frieden leben kann." flüsterte er.
,,Sie... sie hatten auch einen Drachen?" fragte ich unglaubwürdig.
,,Ja, es war ein Gronckel. Er wurde bei einem Angriff von Drago getötet und dann musste ich mich ihm anschließen."
,,Das tut mir Leid, ich kann mir garnicht vorstellen, wie es wäre, meinen Drachen zu verlieren." sagte ich einfühlsam. ,,Aber wieso gehen sie nicht ihren eigenen Weg, ohne Drago?" fragte ich.
,,Jeder, der Drago nicht untergeben ist, stirbt!" meinte er. Dann nahm er das Tablett, stellte die Sachen vor mich und verließ den Raum.
Ich dachte nch eine Weile über das, was er gesagt hat nach, ehe ich versuchte einzuschlafen.
In dieser Nacht schlief ich erneut sehr unruhig. Ich träumte von Sturmpfeil, Ohnezahn und Hicks. Außerdem träumte ich von dem neuen Nachtschatten.

Hiccstrid - Wenn er doch wieder kommtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt