An der Klippe

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Hicks:
Astrid und ich versteckten uns in einer kleinen Abstellkammer in der Nähe der Halle. Bash war währenddessen auf dem Weg zu den Qualmdrachen.
Ich sah zu meiner Partnerin, welche schon seit einiger Zeit nurnoch nachdenklich auf den Boden sah.
,,Sag mir was los ist" sagte ich mitfühlend.
,,Wieso muss es immer so kompliziert sein?" flüsterte sie.
Ich legte einen Arm auf ihre Schulter und fragte ,,Was? Was ist kompliziert?"
,,Ich kann Bash und den Nachtschatten nicht hier zurück lassen..." fragte sie.
,,Ich hab mich schon gefragt, wann du mir das sagen würdest" sagte ich lächelnd.
Sie guckte mich leicht verwirrt an.
,,Dachtest du echt, dass ich nicht gemerkt habe, wie gern du sie hast?" meinte ich gespielt eifersüchtig.
,,Es ist nicht so wie du denkst. Zwischen Bash und mir ist nichts. Ich würde dich nie..."
Sie stoppte, als ich anfing zu lachen. ,,Das weiß ich doch. Und ich würde dich auch nie verlassen oder betrügen." Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange.
,,Dann ist ja gut. Aber du hättest sie sowieso mitgenommen oder?"
,,Wahrscheinlich. Ich meine immerhin ist es ein Nachtschatten und dann sogar noch ein Weibchen. Ohnezahn wird sich freuen."

Kurze Zeit später hörten die Geräusche auf und wir öffneten die Tür. Niemand war zu sehen.
,,Hier entlang." flüsterte ich und wir schlichen uns durch den Gang in Richtung Halle.
Die große Tür hinein stand offen, sodass wir ohne Probleme herein gehen konnten. Sie war menschenleer.
Auf einer Seite standen 2 Käfige, die von großen Planen verdeckt wurden.
Wir gingen auf sie zu und ich riss eine der Abdeckungen herunter.
,,Ohnezahn!" rief ich voller Freude.
Er hatte einen Maulkorb um und war an Beinen und Flügeln gefesselt.
Astrid entfernte nun auch die andere Plane und zum Vorschein kam der 2.Nachtschatten.
Sofort setzte ich mich an die Schlösser um sie zu öffnen, doch ich schaffte es nicht.
,,Wie wäre es damit?" hörte ich plötzlich eine sanfte Stimme fragen. Ich drehte mich um und sah Astrid, die einen Schlüssel in der Hand hielt.
Ich blickte sie nur fragend an.
,,Der lag da vorne" sagte sie lachend, bevor sie die Käfige öffnete.
Ich ging zu Ohnezahn und befreite ihn von all seinen Fesseln. Er sah mich müde an und schmiegte dann seinen Kopf an mich.
,,Hey mein Freund. Ich hab mir schon Sorgen gemacht."
Dann ertönten einige Stimmen.
,,Wir müssen hier verschwinden!" sagte Astrid, während sie dem 2. schwarzen Drachen die letzten Ketten abnahm und dann aus dem Käfig trat.
Wir schlossen die Käfigtüren und deckten sie wieder ab.
Dann wurde eine Tür geöffnet und Bash trat hervor.
,,Da seid ihr ja. Kommt mit, hier kommen wir unbemerkt raus." meinte er.
Sofort folgten wir ihm. Er führte uns durch einen schmalen Gang, bis wir durch einen Ausgang ins Freie traten.
,,Da sind wir." meinte Bash.
,,Wir können dir garnicht genug danken." sagte ich.
,,Schon gut. Jetzt verschwindet von ihr, bevor sie euch doch noch erwischen!"
Astrid und ich sahen uns kurz an, dann fragte sie ,,Willst du nicht mit uns kommen? Du hast doch selbst gesagt, dass du nicht gerne hier bist."
,,Wirklich? Ich meine wollt ihr wirklich, dass ich mit euch komme?"
,,Natürlich. Immerhin hast du uns das Leben gerettet. Ich will mir gar nicht vorstellen, was ohne dich noch alles hätte passieren können!" sagte ich.
,,Dann komm ich mit euch. Es hält mich nichts mehr hier." meinte er.
,,Dann los, auf nach Berk!" sagte ich enthusiastisch und setzte mich auf Ohnezahn.
,,Hey mein Mädchen ich werde mich jetzt auf deinen Rücken setzen und dann fliegen wir los, ja?" sagte Astrid einfühlsam zu dem Nachtschatten, während sie sich langsam auf ihren Rücken schwang.
,,Astrid meinst du wirklich, dass das eine gute Idee ist?" fragte ich besorgt.
,,Alles gut Hicks. Mir wird schon nichts passieren." antwortete sie. Und tatsächlich der Drache blieb total ruhig und man merkte, dass es ihr gefiel.
,,Siehst du?" meinte sie lächelnd und ich lächelte zurück.
Bash sah uns unsicher an.
,,Was ist los?" fragte ich ihn.
,,Naja ich bin um ehrlich zu sein noch nie so wirklich auf einem Drachen geflogen." antwortete er schüchtern.
,,Kein Problem, du kannst mit mir fliegen." meinte ich und hielt ihm meine Hand hin. Er nahm sie und ich zog ihn zu mir auf Ohnezahn. Dann flogen wir los.
Wir waren erst wenige Minuten in der Luft und hatten die Festung fast hinter uns gelassen, als die Drachen plötzlich unruhig wurden.
,,Ganz ruhig mein Freund, was ist denn?" sagte ich, während ich Ohnezahn versuchte zu beruhigen. Doch auch Astrids Nachtschatten schien etwas zu spüren.
Plötzlich wurde ein Netz auf uns geschossen, doch Ohnezahn konnte gerade noch ausweichen. Auch auf Astrid wurde geschossen, doch auch sie konnte ihnen ausweichen.
,,Wir müssen hier schleunigst weg!" rief sie zu mir rüber.
,,Wir könnten durch die Felsformation fliegen, da können sie nicht so gut auf uns zielen!" rief ich zurück. Wir flogen auf die Felsen zu und wir schafften es gerade noch einem Pfeilhagel zu entwischen.
,,Das war knapp!" meinte Astrid und streichelte ihrem Drachen den Kopf.
,,Stimmt, aber wir müssen immernoch von dieser Insel verschwinden!" sagte ich.
,,Hinter den Felsen kommt etwa noch eine halbe Meile freie Fläche und dann nur noch eine hohe Klippe. Unten gibt es zuerst einen Erdspalt, dann nur noch Meer." hätte ich Bash hinter mir sagen.
,,Das könnten wir schaffen." sagte Ich.
Also flogen wir weiter durch die Felsen und schließlich erreichten wir das Ende, jedoch war dort definitiv keine "freie Fläche" überall waren Katapulte.
,,Gar nicht gut" hörte ich Astrid sagen.
Nach wenigen Sekunden wurden wir wieder befeuert, nur dieses Mal wesentlich stärker. Es waren nur noch ungefähr 100 Meter bis zur Klippe als ich sah wie Astrid von einem Netz getroffen wurde.
,,Astrid!!" rief ich mit angsterfüllter Stimme. Ich flog sofort auf sie zu um sie auf zu fangen, doch dann wurde auch ich getroffen.
Wir schlugen hart auf dem Boden auf, doch ich fing sofort an das Netz auf zu schneiden. Leider kamen schon einige von Dragos Männern an und legten uns Fesseln um. Danach wurden wir zur Klippe geführt, da dort auch Drago war. Astrid hatte es leider nicht besser getroffen auch sie würde gefesselt und zur Klippe gebracht.
Astrid, Bash und ich mussten uns hinknien und die Drachen würden hinter uns fest gemacht.
,,So sieht man sich wieder. Sebastian ich bin etwas enttäuscht von dir. Ich hätte gedacht, dass du klüger wärst." sagte Drago, welcher sichtlich amüsiert war.
Ich wollte gerade etwas sagen, als meine Freundin das Wort ergriff.
,,Ist das dein Ernst? Zuerst denkst du das Hicks kein wirklicher Gegner ist und nur du der "Herrscher über die Drachen" wärst. Dann glaubst du, dass ich mich von irgendeinem daherlaufenden Drachen töten lasse und jetzt bist du auch noch der Meinung, dass Bash keine Ahnung hätte?! Ich meine es ist natürlich deine Meinung und ich kann da auch nicht wirklich viel dran ändern, aber findest du nicht dass du so langsam mal eingestehen solltest, dass du nicht alles haben und nicht über alles herrschen kannst?" Während sie sprach Stand sie auf und ging langsam auf ihn zu. Ich war einerseits beeindruckt, aber auf der anderen Seite wünschte ich mir sie würde sich einfach wieder hinsetzen und genau das tun, was er von ihr will.
,,Ist sie eigentlich immer so? Ich meine so selbstbewusst?" fragte mich Bash leise.
,,Meistens schon" antwortete ich immer noch geschockt von dem was meine Partnerin gerade tat. Sie stand nun fast vor Drago und als zwei Wachen sie überwältigen wollten, überwältigte sie diese mit Leichtigkeit.
Nun stand sie genau vor ihm und sah in seine Augen.
,,Sieh es ein, Hicks wird dich immer besiegen und solltest du ihm oder Bash, oder einem der Drachen etwas antuen wirst du mich mal so richtig kennenlernen!"
Es war still. Niemand wagte es etwas zu sagen. Drago starrte sie an und irgendetwas lag in seinem Blick. Es war sowohl Bewunderung als auch Verachtung.
Dann schnellte seine Hand hervor und er packte Astrid am Hals. Sofort versuchte ich zu ihr zu kommen, doch Bash und ich wurden festgehalten. Er hob sie hoch und sie Rang nach Luft. Mit ihren gefesselten Händen versuchte sie seinen Griff zu lockern, doch er verstärkte diesen nurnoch und machte einen Schritt zur Klippe, sodass sie nun über dem Abgrund hing.
,,Nein! Drago bitte, lass sie! Ich tue alles, aber lass sie nicht fallen!" schrie ich. Alles in mir zog sich zusammen und ich versuchte erneut mich loszureißen, jedoch ohne Erfolg. Auch unsere Drachen versuchten ihr zu helfen, doch vergebens.
,,Man muss schon sagen du hast viel Mut meine Liebe, aber das wird dir jetzt auch nichts mehr bringen! Verabschiede dich von deinem Hicks, denn gleich wird eure Geschichte ein trauriges Ende finden."
Meine Augen füllten sich mit Tränen, als sie mich mit ihren ozeanblauen Augen ansah. Wir konnten uns inzwischen ohne Worte verstehen und so entschuldigte sie sich bei mir während sie mir zu verstehen gab, dass sie mich liebt. Ich tat das Gleiche, jedoch lag in meinen Augen auch noch Verzweiflung.
Dann geschah das, was mein Leben zusammenbrechen ließ. Drago guckte mich an und ließ sie in den Abgrund fallen.
,,Neeeiinnnn!" rief ich unter Tränen. Ich riss mich los und lief zur Klippe. Ich wurde kurz vor dem Rand aufgehalten und dort sackte ich in mir zusammen. Ich nahm die Welt um mich rum nicht mehr richtig war, jedoch bekam ich irgendwie doch mit, wie sich die Nachtschatten befreiten. Ohnezahn wurde erneut von einem Netz getroffen und Astrids Nachtschatten von einem Betäubungspfeil. Trotzdem stürzte sie sich in die Tiefe.
,,Solltet ihr sie nicht festhalten. Jetzt haben wir doch wieder nur einen Nachtschatten." hätte ich Drago sagen. Ich sammelte mich kurz dann drehte ich mich zu ihm um. Mit überraschend fester Stimme sagte ich ,,Jetzt bist du zu weit gegangen. Das wirst du noch bereuen!".
Ich wurde wieder zurück zu Bash geführt, weshalb ich jetzt auch sah, dass er geweint hatte.
,,Jetzt sieh sich mal jemand die Beiden an, heulen rum nur wegen einem Mädchen." sagte einer der Wachen.
Mir fehlte die Kraft etwas darauf zu erwidern, deshalb blieb ich einfach still. Ich konnte es nicht fassen. Sie war tot. Die Frau, mit der ich mein ganzes Leben verbringen wollte war tot. Die einzige Person, der ich alles sagen könnte. Die immer für mich da war und die, der ich einen Antrag machen wollte. Ich hätte alles geplant, doch jetzt war es zu spät...

Nach einer gefühlten Ewigkeit sollten wir wieder in die Festung gebracht werden. Meine Trauer hatte sich inzwischen in Wut verwandelt. Ich wollte, dass Drago dafür bezahlt. Gerade als Drago sich auf den Weg machen wollte, schoss plötzlich ein schwarzer Blitz über die Klippe. Bevor jemand reagieren konnte, würden die Katapulte und Wurfgeschosse zerstört. Zerstört durch einen Plasmastrahl. Ich sah zu Ohnezahn, welcher jedoch immer noch in Ketten lag.
Ich hörte wie Drago schrie dass das nicht wahr sein könne.
Schließlich wurden auch die Wachen um uns herum unschädlich gemacht. Der Drache setzte augenscheinlich zur Landung an. Ich wandte mich von ihr ab. Bash sollte das regeln. Dann hätte ich jedoch eine altbekannte Stimme, die mich sofort hochschrecken ließ.
,,Hey. Willst du mir denn garnicht danken?"
Ich drehte mich sofort um und da war sie. Sie strahlte mich an und stieg dann ab.
,,Und wie war meine Rede vorhin?" fragte sie sarkastisch.
Ich sah sie an und stürmte auf sie zu. Sofort nahm ich sie in meine Arme und umarmte sie.
,,Bei Thor, tu mir das bitte nie wieder an!" flüsterte ich ihr erleichtert zu, während ich sie immer noch in den Armen hielt.
,,Ich geb meine Bestes!" flüsterte sie zurück.
Ich küsste ihren Haaransatz und lösste mich von ihr.
Auch Bash umarmte sie. Dann sahen wir wie Drago sich uns wieder näherte. ,,Wie hast du...?" fragte er ungläubig.
,,Tja, wie schon gesagt. Es ist eben sinnvoller wenn man sich mit Drachen versteht." meinte Astrid, während sie wieder auf ihren Drachen stieg.
,,Lasst uns von hier verschwinden. Endgültig!" meinte sie und feuerte auf die Schlösser von Ohnezahns Käfig. Er kam auf mich zu und auch Bash und ich stiegen auf und flogen los. Dieses mal schafften wir es wirklich die Insel zu verlassen.
,,Wenn alles gut läuft erreichen wir heute Nacht noch Berk!" sagte ich.
,,Mal schauen ob das Dorf noch steht." sagte Astrid lachend.
,,Ich hoffe, sonst hab ich noch mehr Arbeit." meinte ich gespielt angestrengt.
,,Wir wird Berk bestimmt gefallen Bash." sagte Astrid.
,,Bestimmt. Immerhin hab ich jetzt schon mehr Freunde als in meinem ganzen vorherigen Leben."
,,Du wirst bestimmt auch noch mehr Freundschaften knüpfen." sagte ich zuversichtlich. ,,Aber jetzt heißt es erstmal heile ankommen." fügte ich noch lachend hinzu...



Hier ist endlich ein neuer Teil. Tut mir wirklich leid, dass es so lange gedauert hat. Ich hoffe es gefällt euch:)

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 03, 2018 ⏰

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Hiccstrid - Wenn er doch wieder kommtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt