Chapter 29

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Es war idiotisch, nun einen Schwächeanfall zu simulieren, damit ich das Klassenzimmer und schließlich die Schule verlassen konnte. Vor allem wusste ich nicht, wie Taehyung es jedes Mal schaffte, mich mit so wenigen Worten zu etwas zu überreden, was ich doch eigentlich nicht wollte. Oder lag es genau am Gegenteil? Wollte ich es dafür umso mehr?

Um die Antworten auf diese Fragen zu finden, ging ich tatsächlich zu unserem Treffpunkt, an dem ich ihn auch schon am Tag davor getroffen hatte. Wie gestern lehnte er auf sein Handy schauend am Stamm des Baumes, nur dieses mal wie vorhin gekleidet in unserer Schuluniform. Bisher hatte ich noch keinen einzigen Schüler gesehen, dem sie so gut stand wie ihm oder aber es lag einfach an meiner Ansicht, die ich über ihn hatte.

»Taehyung?«, sagte ich zögerlich seinen Namen, als ich bereits in seiner Hörweite war und augenblicklich sah er von seinem Handy auf; zeigte für einen unglaublich kurzen Moment ein leichtes Lächeln in seinem Gesicht. Doch so schnell es kam, fiel es auch schon wieder, er setzte seine gleichgültige Miene auf, während er sein Handy einsteckte und nach meinem Handgelenk griff.

Direkt begann meine Haut darunter zu kribbeln und ich wollte schon näher an ihn herantreten, damit ich endlich seine Lippen spüren durfte, doch er wandte sich nur mit mir an der Hand um und machte sich daran, den Schulhof zu verlassen.

Unbeholfen stolperte ich hinter ihm her, hatte jedoch einen zu großen Kloß im Hals, sodass ich nicht zum Protestieren kam. Irgendwie gefiel mir seine herrische Art ja auch, das durfte ich schon gestern feststellen, während ich ihm den Blowjob geben musste. Tatsächlich steuerten wir das teure Viertel der Stadt an, in dem ich bisher nie gewesen war. Es lag zwar wie mein Haus relativ nah an unserer Schule, aber in der anderen Richtung und bisher hatte ich keinen Grund gehabt, mich hier aufzuhalten.

Dass Taehyung hier wohnte, wollte ich beinahe nicht glauben, doch als wir vor einer großen Villa standen und er deren Tür aufschloss, war wohl dieser Verdacht bestätigt worden. Mit großen Augen sah ich mich in dem Flur um, der beinahe einer Eingangshalle glich, doch viel Zeit gab der Ältere mir nicht, machte sich nicht einmal die Mühe, seine Schuhe auszuziehen, sondern zog mich weiter hinter sich her in den ersten Stock.

Dort schubste er mich dann in einen Raum, in den ich überrumpelt hineinstolperte und mich aber direkt wieder zu ihm drehte. Er schloss die Tür und lehnte sich daran, seine Brust hob und senkte sich meiner Meinung nach viel zu schnell und sein Gesicht war ein einziger Ausdruck von Verlangen.

Ganz langsam kam er dann auf mich zu und drehte mich zu einer Wand, an die er mich dann presste, sein Knie bereits gegen meine Mitte drückend, was mir ein überraschtes Keuchen entlockte. Aufmerksam sah ich ihm trotzdem in sein Gesicht und bekam aus irgendeinem Grund genug Mut dafür, meine Hand an seine Wange zu legen.

Taehyung ließ es zu, ließ selbst seine Fingerspitzen über mein Gesicht wandern, an meiner Schläfe beginnend bis hinunter zu meinem Hals. »Nimm es mir nicht übel, Kleiner, aber ich kann dir nicht mehr widerstehen. Du bist alles, was ich an einem Menschen begehre und deshalb werde ich mir genau das jetzt einfach nehmen.«

𝟐𝟒/𝟕=𝐇𝐞𝐚𝐯𝐞𝐧│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt