𝟐𝟒/𝟕=𝐇𝐞𝐚𝐯𝐞𝐧│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ

Chapter 40

Wie aus einem Albtraum schreckte ich hoch und riss die Augen auf. Wie konnte ich das nur vergessen? Meine erste Begegnung mit Taehyung? Aber vermutlich hatte ich es eher verdrängt, weil seine Worte und generell seine gesamte Erscheinung mich unglaublich verwirrt hatten. Hektisch tastete ich um mich und ergriff kurz darauf mein Handy, welches ich mit zittrigen Händen entsperrte. Ich wusste nicht genau, woher dieser Wunsch nun kam, aber ich wollte unbedingt Taehyung sehen.

Es war verrückt, aber je länger ich über alles nachdachte, desto mehr Fragen kamen auf. Warum hatte er das damals so gesagt? Natürlich wusste er nicht, dass ich erst vierzehn war, aber er war zu diesem Augenblick so alt wie ich jetzt. Entweder meinte er sie wirklich ernst oder er war gesteuert von seinen pubertären Hormonen.

Nichtsdestotrotz brauchte ich nun antworten und es war mir egal, dass es bereits 22 Uhr nachts war. Ich hatte nicht einmal gemerkt, dass ich eingeschlafen war und somit diese Erinnerung geträumt hatte, aber ich war erleichtert darüber. Wenn ich recht darüber nachdachte, hatte er damals schon eine gewisse Wirkung auf mich gehabt und das, obwohl ich ihn gerade das erste Mal gesehen hatte. Taehyung war vom Charakter her damals schon so, wie er sich jetzt aufführte. Er war kalt und abweisend, zeigte an nichts und niemandem Interesse, aber trotzdem war ich derjenige, dem er seine ersten Worte an seiner neuen Schule beschert hatte.

Meine Finger zitterten noch immer, als ich unseren Chat öffnete, allerdings war er zuletzt vor über einer Stunde online gewesen. Ich konnte mir zwar nicht vorstellen, dass er bereits schlief, aber somit war er irgendwie anderweitig beschäftigt. Doch darauf nahm ich keine Rücksicht und anstatt ihm zu schreiben, rief ich ihn direkt an.

Das Freizeichen ertönte und ließ meine Nervosität ins Unermessliche steigen, ehe ein stetiges Tuten mich darauf hinwies, dass er mich weggedrückt hatte. Perplex starrte ich auf den Bildschirm meines Handys und Empörung kam in mir auf, aber als ich ihm gerade eine böse Nachricht schicken wollte, kam bereits eine von ihm.

Taehyung

Spinnst du, Jeongguk?!

Ruf mich nicht einfach so an!

Warum nicht?

Ich muss mit dir reden!

Um zehn Uhr nachts?

Noch habe ich dir das Gehirn nicht rausgevögelt, aber du legst es wohl darauf an!

Mach was du willst!

Aber triff dich mit mir!

Jetzt?

Wann denn sonst?

Kleiner, ich hab gepennt, du weckst mich mit diesem nervigen Klingeln und jetzt soll ich mich mit dir treffen?

Was ist los?

Ist irgendwas passiert?

Du hast bereits geschlafen?

Ja.

Denkst du, dass meine Gedanken mich nicht ermüden?

Das...tut mir leid.

Welche Gedanken?

Das ist nicht wichtig.

Du wolltest mit mir reden.

Was gibt's?

Nicht über den Chat, Taehyung.

Bitte, triff dich mit mir. Jetzt.

...

Gut.

Weißt du noch, wo ich wohne?

Ja, wieso?

Weil ich, so wie ich gerade aussehe, ganz sicher nicht vor die Tür gehe.

Außerdem willst du etwas von mir, also kannst du auch deinen Arsch herbewegen.

Aber...es ist dunkel draußen...

Ach was.

Moment...hast du Angst?

Quatsch!

Was machst du nur mit mir, Kleiner?

Gut, ich hole dich in einer Viertelstunde ab und dann gehen wir zu mir.

Da können wir in Ruhe reden.

Bis gleich, Taehyung.