𝟐𝟒/𝟕=𝐇𝐞𝐚𝐯𝐞𝐧│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ

Chapter 61

Taehyung seufzte nach meinen Worten und ging dann an mir vorbei in das Innere des Hauses. Natürlich folgte ich ihm sofort, schließlich war das mein Ernst gewesen und er würde nicht eher seine Ruhe haben, sobald ich mehr wusste.

»Tae, ich muss nicht einmal alles wissen, aber bitte bring doch wenigstens ein wenig Licht ins Dunkle für mich«, flehte ich nun schon fast und ergriff ihn an seinem Arm, als er den Fuß auf die erste Treppenstufe gesetzt hatte. Er warf mir einen kurzen Blick über die Schulter zu, wandte sich aus meinem Griff, aber nur, um seine Hand dann mit meiner zu verschränken.

»Ich erzähle dir ein wenig, aber den Großteil muss Jimin dir selbst erzählen, okay? Ich erzähle dir nur meine Sicht.«

Ich nickte hektisch, das war für mich vollkommen in Ordnung, solange ich nun zumindest ein wenig Klarheit bekam. Mit mir an der Hand ging Taehyung dann nach oben in sein Zimmer und drückte mich an den Schultern auf die Matratze, bevor er sich neben mich setzte und sich einmal durch die Haare fuhr. »Wo fange ich nur an...«

Geduldig wartete ich ab, saß aufrecht da und hatte die Hände auf meinen Knien abgelegt, wobei eine davon sich direkt wieder mit Taehyungs verschränkt hatte, nachdem er neben mir Platz genommen hatte.

»Du weißt doch, dass ich aus Daegu komme, nicht wahr?« Er wartete ein Nicken meinerseits ab. »Ich weiß eigentlich gar nicht so genau, wie das kam, denn das ist ein Teil, den Jimin dir erzählen muss, aber vor drei Jahren stand er plötzlich immer regelmäßig vor unserer Tür.«

Verwirrt runzelte ich die Stirn. »Aber...hä?«

Taehyung lachte leise. »Versuch dich mal zu erinnern. War Jimin vielleicht gelegentlich im Urlaub?«

Angestrengt dachte ich nach und versuchte mich an früher zu erinnern. Ich war niemand, der sich gut an vergangene Ereignisse erinnerte, erst recht nicht, wenn es darum ging darauf zu kommen, was mein bester Freund damals so gemacht hatte. Er war mir zwar schon immer wichtig gewesen, aber wir hatten keine Beziehung oder dergleichen geführt und von daher war mir auch immer egal gewesen, was er so trieb.

Aber jetzt wo Taehyung es erwähnte, fiel es mir auf, Jimin war irgendwann regelmäßig in den Ferien immer weggefahren, hatte mir nie verraten wohin genau, aber er war immer weggewesen. Meistens hatte ich das schulterzuckend hingenommen, schließlich konnte er machen, was er wollte, aber dass er nun dann immer bei Taehyung gewesen sein sollte, war ein komischer Zufall.

Taehyung sah mir an, dass ich mich erinnerte, denn er nickte zufrieden und lächelte mich traurig an. Ich hatte ihn bisher noch nicht ein einziges Mal traurig gesehen und es zerbrach mir das Herz diesen Ausdruck verbunden mit seinem schönen Lächeln zu sehen, sodass ich unbewusst näher an ihn heranrutschte.

»Wie ich sehe, erinnerst du dich. Nun ja, immer, wenn Jimin nicht hier war, war er in Daegu oder besser gesagt befand er sich immer in unserem Haus. Du musst wissen, obwohl Yoongi und ich Cousins sind, hatte er immer bei uns gewohnt und weil Yoongi eben bei mir war, war Jimin bei uns. Das hatte er in den Ferien gemacht, Jeongguk. Er besuchte Yoongi.«