20 | Eskaliert

1.9K 106 34
                                    

Nachdem ich jetzt meine neue Geschichte endlich veröffentlicht habe, komme ich auch endlich wieder zum Updaten. Viel Spass 😁

Ich schaute mich nervös zu allen Seiten um, dann schlug ich laut fluchend auf das Lenkrad. Ich hatte sie verloren! Ich war unglaublich aufgebracht. Das konnte doch nicht wahr sein! Ich wurde noch wahnsinnig bei der Frage, wer dieser Typ war und was er von meiner Freundin wollte.

Meine Freundin... Ich schloss meine Augen und atmete tief durch. War sie das überhaupt noch? Meine Freundin? Ich erwartete von der Frau an meiner Seite Ehrlichkeit und Loyalität. Dass sie sich hinter meinem Rücken mit einem oder mehreren fremden Männern getroffen hatte und mich darüber hinaus auch noch belog, bestätigte mich darin, dass ich mich in ihr getäuscht hatte und mit ihr auf gar keinen Fall länger zusammenbleiben konnte!

Ich war wütend auf mich selbst. Clara hatte es geschafft, mich mit ihren schönen Augen zu blenden, dabei war sie offenbar einfach nur eine dreckige Schlampe! Ich öffnete meine Augen wieder und starrte einen Moment lang in die Dunkelheit hinaus. Ich fühlte mich seltsam leer.

Erst ein Hupen hinter mir riss mich aus meiner Schockstarre. Ich hatte nicht bemerkt, dass die Ampel vor mir bereits wieder auf grün geschaltet hatte. Ich fuhr los, parkte jedoch nur ein paar Meter später mein Auto am Seitenrand. Ich würde sie jetzt anrufen und zur Rede stellen. Ich hielt dieses nagende Gefühl keine Sekunde länger aus.

Als ich jetzt das Display meines Iphones entsperrte, fiel mein Blick auf Claras letzte Nachricht. Die hatte ich inzwischen völlig vergessen. Schwer seufzend klickte ich die Nachricht an, obwohl ich eigentlich gar nicht wissen wollte, was drinstand.

„Hey Schatz, ich muss nach der Arbeit noch was erledigen. Rufe dich heute Abend an. Besos."

Sie musste nach der Arbeit noch etwas erledigen? Sich von diesem widerlichen Typen durchficken lassen oder was?! Ich wollte so viel antworten, doch ich konnte es nicht. Ich fühlte mich unfassbar leer. Sie verarschte mich von vorne bis hinten und ich ließ es zu! Das musste aufhören! Aber ich wollte ihr all das ins Gesicht sagen, anstatt es ihr in einer Nachricht zu schreiben.

Ohne weiter darüber nachzudenken, rief ich Clara an. Ich würde sie eiskalt fragen, wo sie genau war und ihr mitteilen, dass ich jetzt sofort mit ihr sprechen musste. Bei dieser Gelegenheit könnte ich diesem Typen direkt die Fresse polieren.

Mein Plan wurde allerdings von Clara boykottiert, die nicht ans Telefon ging. Natürlich nicht! Was hatte ich auch erwartet? Sie würde ganz sicher nicht mit mir sprechen, während sie irgendwo mit einem fremden Typen saß!

„Ruf mich mal zurück. Ich muss mit dir reden."

Ich schickte die Nachricht ab, dann versuchte ich mich zu beruhigen. Ich regte mich unglaublich auf, obwohl ich wusste, dass es mich in diesem Moment nicht weiterbrachte. Ich konnte jetzt gerade nichts tun. Das zu akzeptieren, war für mich die größte Herausforderung des Abends.

Dass Clara meiner Forderung auch Stunden später nicht nachkam, machte mich unglaublich wütend. Sie reizte meine Geduld auch noch aus, anstatt sich umgehend bei mir zu melden, wenn sie meine Nachricht sah!

Erst, als ich am Abend mit ein paar Jungs in Momos Shisha-Bar chillte und versuchte, den Kopf frei zu kriegen, meldete sie sich endlich bei mir. Allerdings nicht mit einem Anruf, wie ich es gefordert hatte, sondern mit einer Antwort per WhatsApp.

„Tut mir leid, ich habe noch Besuch. Ich melde mich später bei dir, okay?"

Augenblicklich wurde ich wieder wütend. Sie wollte mich wahrscheinlich komplett verarschen! Sie hatte noch Besuch? Hatte sie diesen Wichser etwa noch zu sich nach Hause eingeladen? Meine Sicherungen brannten mir durch. Sofort stand ich auf und verließ die Shisha-Bar. Vor der Tür wählte ich ihre Nummer, presste mein Iphone mit vor Wut zitternden Fingern an mein Ohr und wartete.

„Hey..." Ich war kurz perplex, als sie wider Erwarten diesmal endlich meinen Anruf entgegen nahm. Ich hatte Schwierigkeiten, meine aufgestaute Wut der letzten vierundzwanzig Stunden zu kontrollieren. Doch ich wusste, dass sie auflegen würde, wenn ich sie jetzt ungehalten anschrie und beleidigte, so, wie ich es eigentlich am liebsten getan hätte.

„Hey.", sagte ich bemüht gefasst. „Ich habe dir gerade schon geschrieben.", ließ sie mich wissen und versuchte augenscheinlich, mich direkt wieder loszuwerden. Mir war also klar, dass sie lediglich ans Telefon gegangen war, um mich zu besänftigen. Sie wusste vermutlich schon, dass ich mich vertröstet fühlen würde und kämpfte darüber hinaus sicherlich mit ihrem schlechten Gewissen mir gegenüber.

„Weiß ich, aber ich habe keinen Bock mehr auf diese Schreiberei.", knurrte ich kühl. „Tut mir wirklich leid, aber heute ging einfach alles drunter und drüber.", sagte sie und versuchte, es reumütig klingen zu lassen. Ich nahm ihr das nicht ab. „Hör zu, das ist mir ziemlich egal. Wir müssen uns sehen. So schnell wie möglich.", stellte ich sie vor vollendete Tatsachen.

„Was ist denn passiert?", fragte sie alarmiert. „Das erzähle ich dir dann. Kannst du morgen?" Clara seufzte schwer. „Morgen geht es leider nicht." Dass sie mir jetzt schon wieder auswich, machte mich unglaublich wütend. „Willst du mich eigentlich verarschen?!", fragte ich sie aufgebracht. „Bitte nicht schon wieder, Adrian, okay?", sagte sie gereizt, „Dafür habe ich jetzt keine Zeit. Ich habe noch Besuch." „Dann kümmer dich um deinen Scheiß Besuch und melde dich nicht mehr bei mir, okay?!"

Ich legte einfach auf. Sie hatte es wieder einmal geschafft, mich aufzuregen. „Was ist los mit dir, Bruder?"

Damians Stimme ließ mich herumfahren. Er stand in der Tür der Shisha-Bar, hielt eine Zigarette in der Hand und musterte mich prüfend. „Nichts.", log ich. Damian zog an seiner Zigarette. „Klang ziemlich ernst.", stellte er dann fest. Merkte der Penner nicht, dass ich nicht darüber sprechen wollte?!

Ich drückte mich an ihm vorbei zurück ins Innere des Ladens, ohne auf seinen Kommentar einzugehen. Dort schnappte ich mir meine Collegejacke und verpisste mich in Richtung Ausgang. Als ich wieder ins Freie trat, rauchte Damian noch immer seine Zigarette. „Bruder, kann ich was für dich tun?", hakte er noch einmal nach. „Ja!", fuhr ich ihn gereizt an, „Mich in Ruhe lassen und dich ins Knie ficken!"

Ich ließ ihn einfach stehen und lief zu meinem Auto. Ich stieg ein, steckte den Schlüssel ins Schloss und hämmerte erst einmal wie ein Gestörter auf meinem Lenkrad herum, bis es mir besser ging. Dann fuhr ich los; zunächst erst mal ziellos, bis ich schließlich irgendwann an einer Ampel umdrehte und mich eine Viertelstunde später vor Claras Wohnhaus wiederfand.

Diesmal brannte in ihrer Wohnung Licht; sie war also wirklich zuhause. Ich würde das jetzt klären, ein für alle Mal! Mir reichten dieses Versteckspiel und ihre behinderte Art!

Kurzerhand stieg ich aus meinem Wagen und schaute mich suchend nach dem Audi von diesem Hurensohn um, konnte ihn jedoch nirgendwo entdecken. Ich runzelte skeptisch die Stirn. Ob er schon gefahren war? Schade eigentlich, ich hätte ihm zu gern den Schädel eingeschlagen!

Zielstrebig lief ich auf den Hauseingang zu und schaute noch einmal an der Häuserfassade hinauf. Noch immer brannte Licht in Claras kleiner Küche. Also legte ich den Finger auf die Klingel und drückte sie herunter. Heute dauerte es nicht lang, bis es schließlich in der Gegensprechanlage klickte.

„Hallo?", hörte ich Claras unsichere Stimme. Sie schien niemanden mehr zu erwarten; Ihr Glück! Ich war unglaublich geladen. „Ich bin's.", sagte ich knapp. Plötzlich war es gespenstisch leise. Nicht mal ein Lufthauch war zu hören. „Mach auf!", forderte ich ungeduldig. Als der Summer ertönte, drückte ich schwungvoll die Tür nach innen auf. Das Ganze würde jetzt und hier enden.

UPS. Schon wieder vorbei mit Cliffhanger. Ich weiss. Zum Kotzen. Haha.

Ich mache es wieder gut. Versprochen. Dafür ist zumindest die neue Geschichte raus, oder wenigstens ein Teil des ersten Kapitels als Preview.

I KNEW SHE WAS TROUBLEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt