Hier dann der neue Epilog :) Alles weitere im Nachwort.
Seufzend sah ich durch die verglaste Tür nach draußen. Dicke Regentropfen prasselten auf den Boden. Scheiß Wetter!
Von Frühling hatte ich ganz sicher andere Vorstellungen!
Ich stellte den Kragen meiner dunkelbraunen Lederjacke auf und zog den Kopf ein. Dann drückte ich die Glastür auf und lief ins Freie. Noch während ich vom Friseursalon zu meinem Wagen lief fingerte ich in meiner Hosentasche nach dem Schlüsselbund. Mit einem kurzen Klicken entriegelte sich mein Wagen. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, noch einmal meinen Kurzhaarschnitt in den Scheiben meines Autos zu bewundern, als dass ich das hübsche Ding bemerkte. Mit einem harten Aufprall stieß ich geradewegs mir ihr zusammen.
„Sorry...", entschuldigte ich mich bei der Dunkelhaarigen und schenkte ihr ein Lächeln.
„Nichts passiert", sagte sie knapp und drückte sich an mir vorbei, ohne in mein Gesicht zu sehen. Noch ehe es mir gelang, einen Blick auf ihr Gesicht zu erhaschen, war sie an mir vorbeigelaufen und setzte ihren Weg fort. Alles was mir blieb, war der Anblick ihrer hüftlangen Haare, die offen über ihren Rücken fielen. Ihr Rücken, der von einer knappen hellbraunen Lederjacke verdeckt wurde. Und ihr geiler Arsch in dieser viel zu engen Jeans.
Ich war auch nur ein Mann!
Ihr Gang hatte etwas Anmutendes, Katzenhaftes. Es gefiel mir, wie ihr Arsch mit jedem Schritt hin- und herwippte. Die gesamte Rückansicht hatte etwas nahezu magisch Anziehendes an sich. Sie fuhr sich im Gehen mit den Fingern durch ihre Haare nach hinten. Plötzlich schlichen sich längst vergessene Bilder in meinen Kopf zurück. Bilder von Clara. Die Ähnlichkeit – zumindest die der Rückansicht – war wirklich verblüffend. Diese langen Haare, diese kurvige Figur, diese langen Beine.
Mein Mund öffnete sich leicht.
Könnte es sein, dass ich ihr ausgerechnet hier und jetzt wieder über den Weg lief?
Es war seltsam wie man sich einredete, Gefühle verdrängen und Erlebnisse vergessen zu können. Ich schüttelte den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben, und stieg in den Wagen. Mein Verdrängungsmechanismus funktionierte nach wie vor ganz gut und so gelang es mir, die negativen Gedanken ebenso zur Seite zu schieben wie den Trennungsschmerz seit meiner Trennung von Clara.
Es war schade, vor allem, weil sie die erste Frau seit Langem gewesen war, mit der ich mir ernsthaft etwas hatte vorstellen können – mehr als nur irgendeine heiße Bettgeschichte.
Sie fehlte mir auch, aber es gab für uns keinen Weg zurück mehr. Je länger ich darüber nachgedacht hatte, desto mehr hatte ich es verstanden: Unsere Beziehung war von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen.
Sie war von Anfang an nicht ehrlich zu mir gewesen und ich hatte ihr nicht mehr vertrauen können. Bei allem Verständnis für die Situation mit ihrer schwer kranken Mutter hatte ich nicht verstanden, warum sie mir alles verschwiegen hatte.
Aber sie hatte mir wirklich leidgetan, also hatte ich anfangs noch versucht, ihr zu helfen; vor allem finanziell, damit sie sich nicht mehr mit irgendwelchen Typen treffen musste. Aber ich hatte nichts mehr für sie empfunden, ganz egal, wie sehr sie sich um mich bemüht hatte.
Es war gut, dass alles so gekommen war; vor lauter Mitleid hätte ich vermutlich nie von selbst aus den ersten Schritt zur Trennung gemacht, auch, wenn ich ziemlich schnell angefangen hatte, sie zu betrügen.
Dass sie mich mit Vikki erwischt hatte, war schlimm für Clara, aber gut für mich. So war ich aus der Sache noch glimpflich herausgekommen; ich hatte ihr zwar das Herz gebrochen, aber so konnte sie mich wenigstens hassen und hatte es leichter, mit mir abzuschließen. Ich war und blieb einfach einen unverbesserliches Arschloch.
Ich mochte Clara sehr, aber für eine Beziehung hatte das einfach nicht mehr gereicht.
„Bittesehr."
Die Stimme der blonden Kellnerin riss mich aus meinen Gedanken. Inzwischen saß ich zum Abendessen mit Damian in unserem argentinischen Stammrestaurant.
Gerade hatte die Kellnerin am Nebentisch etwas serviert und trat nun in ihrer viel zu engen Bluse an unseren Tisch heran. Sie hatte eine ausgesprochen ansprechende Figur – vor allem im Brustbereich.
„Alles in Ordnung?", fragte sie und warf einen prüfenden Blick in die Runde. Ihre blauen Augen blieben erwartungsvoll an mir kleben während sie mich mit ihren Blicken regelrecht auffraß.
„Ja, danke", sagte ich knapp und schob mir schnell ein Stück Argentinisches Steak in den Mund.
So konnte ich ihre offensiven Flirtversuche gut ignorieren und wandte mich von ihr ab, ohne sie weiter zu beachten. Sie lächelte noch einmal in die Runde und entfernte sich dann vom Tisch.
„Das nenne ich Bedienung mit einem Lächeln...", geierte Damian ihr nach.
„Die würde ich gern mal bedienen – so, wie sie lächelt", lachte ich.
„Die ist wirklich süß. Sie hat dich ein paar Mal angelächelt. Besorg dir ihre Nummer", sagte Damian. Ich schüttelte den Kopf.
„Ich will keine Kellnerin kennenlernen", sagte ich fest entschlossen.
Ich wollte gerade eigentlich gar keine Frau kennenlernen. Ich war noch immer dabei, Clara zu vergessen und der verpatzten Beziehung zu ihr nachzutrauern. Dabei hatte ich es vorher gewusst – der ganze Stress ließ mir überhaupt keine Zeit dafür, mich um eine Beziehung zu kümmern.
„Denkst du jetzt, du wärst was Besseres?"
„Du bist behindert. Clara hat auch in der Gastronomie gearbeitet. Ich hab keinen Bock auf diese Scheiß Schichten", erinnerte ich ihn.
„Wer redet denn hier von einer Beziehung...", kommentierte Damian und verdrehte die Augen, „Es ist nicht verboten, auch einfach mal Spaß zu haben."
Ich grinste bedächtig.
Vielleicht war ich wirklich nicht gemacht für eine Beziehung.
Als ich meinen Blick wieder schweifen ließ, blieb er an den Augen der blonden Kellnerin kleben. Sie fixierte mich mit ihrem Blick, dann legte sie ihren Kopf schief und lächelte verführerisch. Vielleicht war ein wenig Spaß mit ihr doch nicht so verkehrt...
Ende.
Ja. Es ist leider vorbei. Alles weitere im Nachwort. Für alle, die keinen Bock haben, das zu lesen, ihr könnt gerne direkt bei meiner neuen Geschichte "Hals über Kopf" vorbei schauen. Würde mich über eure ehrliche Meinung freuen ❤
DU LIEST GERADE
I KNEW SHE WAS TROUBLE
Romance„Verpiss dich endlich!", schrie ich sie aufgebracht an und riss ihr die Bettdecke weg. Meine Eroberung der letzten Nacht starrte mich aus ihren großen, braunen Augen fassungslos an. Immerhin war sie jetzt endlich wach! Erschrocken stellte ich fest...