25 | Ein Schritt zu weit

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Ihr habt Glück. Aus dem eigentlichen Epilog ist noch ein weiteres Kapitel entstanden :)

Müde öffnete ich meine Augen einen Spalt, als ich langsam aus meinen Träumen erwachte. Von draußen fiel bereits Tageslicht in mein Schlafzimmer. Mein Blick fiel nach rechts. Clara war gerade dabei, aufzustehen.

„Ich muss gleich arbeiten", sagte sie.

„Hmm.", brummte ich.

Ich war froh, dass ich gleich meine Ruhe hatte. Ich hatte meinen Tag bereits genau geplant. Ich würde noch ein wenig Schlaf vom Wochenende nachholen, dann ins Training fahren und Brust trainieren.

„Kommst du heute Abend vorbei?", fragte Clara und ich öffnete meine Augen noch mal einen kleinen Spalt. Sie beugte sich zu mir und küsste mich. Ich hatte ehrlich gesagt gar keinen Bock auf ihre Zuneigung. Ich wollte, dass sie ging und mich schlafen ließ!

Es war schade, vor allem, weil sie die erste Frau seit Langem gewesen war, mit der ich mir ernsthaft etwas hatte vorstellen können – mehr als nur irgendeine heiße Bettgeschichte.

Aber sie war von Anfang an nicht ehrlich zu mir gewesen und ich konnte das einfach nicht verstehen.

Nachdem sie mir von der schweren Krankheit ihrer Mutter erzählt hatte, hatte sie mir wirklich leidgetan. Ich hatte versucht, sie zu verstehen, und mir Mühe gegeben, ihr finanziell zu helfen. Für mich war das selbstverständlich; nach allem – obwohl meine ganzen Freunde – allen voran Damian – mich für verrückt erklärten.

Die letzten Wochen hatte ich versucht, mich mit der Situation zurechtzufinden und meinen Stolz herunterzuschlucken, doch ich hatte gemerkt, dass ich meine Eifersucht nicht kontrollieren konnte. Clara hatte mich so oft belogen – ganz egal, aus welchem Grund –, dass ich ihr einfach nicht mehr vertrauen konnte und in jedem Mann, mit dem ich sie zufällig sah, einen neuen Kunden sah. Kurz: Ich war einfach paranoid geworden und hatte diese Kopffickerei irgendwann nicht mehr ertragen.

Ich mochte Clara sehr, aber für eine Beziehung reichte das alles so einfach nicht mehr. Inzwischen war ich allerdings nur noch aus Mitleid mit ihr zusammen. Ich wusste, dass das nicht cool von mir war, wollte sie aber auch nicht verlassen, weil ich wusste, dass sie daran in ihrer derzeitigen Situation zerbrechen würde.

„Hmm. Ich meld mich später mal bei dir", brummte ich.

„Okay.", sagte Clara enttäuscht und ließ mich dann allein. Ich drehte mich auf die Seite und schloss meine Augen wieder. Als ich meine Augen wieder öffnete, war es bereits Nachmittag. Bevor ich den kompletten Tag verpennte, quälte ich mich aus dem Bett und startete erstmal gechillt mit einem ausgiebigen Frühstück in den Tag.

Ich fühlte mich fast schon gemein als ich merkte, dass ich Claras Gesellschaft für diesen Abend keine Sekunde lang in Erwägung gezogen hatte. Stattdessen rief ich Vikki an. Vikki war ein süßes blondes Mädel aus dem Gym, in dem ich trainierte. Ich kannte sie nicht besonders gut, aber ich hatte zumindest den Eindruck, dass man sich mit ihr cool unterhalten konnte.

Normalerweise ignorierte ich diese ganzen Weiber im Studio. Ich war schließlich nicht da um Freunde zu finden sondern um zu trainieren. Aber irgendwie hatten wir uns über Sport unterhalten und ich hatte dann ihre Nummer klargemacht. Angerufen hatte ich sie nie, aber da sie mich im Studio auch nie darauf angesprochen hatte, schien sie mir das auch nicht übel zu nehmen.

Ich rief sie jetzt einfach an. Ich wusste nicht mal, was ich mir von diesem Abend erwartete. Vielleicht würde es ja auch ein cooler, unverbindlicher Abend ohne Austausch von Körperflüssigkeiten. Trotzdem war ich nicht abgeneigt, Vikki zu penetrieren.

I KNEW SHE WAS TROUBLEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt