06 - chapteя

1.2K 99 5
                                    

Gerade so erwischte ich Lucas noch an seinem Kragen und zerrte ihn zurück zu mir. Ich pfiff einem der Stilisten hinterher, welcher sich aufmerksam zu mir umdrehte und auf mich zukam. „Das ist nicht Ihr Ernst? Sie können ihn doch wohl nicht mit dieser Jacke ablichten lassen. Diese Leoparden-gemusterten Pelze geben Sie keinem von den Jungs, verstanden? Etwas der gleichen wie bei dem 2nd NCT 127 Comeback von 2017 wollen wir auf keinen Fall erneut erleben." Ich ließ von dem pelzig braunem Kragen ab und schickte den Asiaten mit dem Stilisten mit.

Kopfschüttelnd drehte ich mich wieder um, zuckte mit meinen Augen zusammen und wartete auf das nächste auftretende Blitzlicht des Fotografen. Wir waren in einer dunkeln Halle, arbeiteten weiter an den mir vorgegeben Konzept. Der Gedanke von SM war gut durchdacht, diese 'dream in a dream' Sache. Für unwissende, also den Fans, war dieses gesamte, neu und undurchsichtig. Schlussendlich war es jedoch recht verständlich und zusammenhängend gehalten. „Entschuldigung?" Fragte ich eine kleine Dame, etwas dicker, was ihr jedoch etwas liebenswertes verlieh. Sie hielt hellhörig an, schaute zu mir hin, hatte Schminkpinsel in ihrer Hand. „Könnten Sie mir vielleicht einen Kaffee besorgen?" Fragte ich die leicht gestresst aussehende Frau und sie brauchte einen Augenblick um zu verstehen, dass ich sie um etwas belangloses gebeten hatte. Es tat mir wirklich leid, diese hard arbeitende Dame zu unterbrechen, allerdings konnte ich hier einfach nicht weg. Zu groß war die Gefahr, dass etwas hätte schief,- oder gar falsch laufen können. Allein schon bei dem Gedanken, an diesen schreckenserregenden Pelz, blieben meine Beine steif an Ort und Stelle stehen. „Gehen Sie ruhig." Kam es von dem türkisfarbenen und ich runzelte meine Stirn. „Was sollte das? Hast du nichts zutun?" Hackte ich empört nach und da erschien es schon wieder. Dieses perfekt strahlende Lächeln. Er legte mir eine Hand auf meine Schulter und ich zuckte zusammen. Ich hatte, gewisse Probleme was den Körperlichen Kontakt mit Männern anging. Seid meiner Kindheit. Ich führte es auf mein ehemaliges Mobbing zurück und konnte demnach auch noch keine zuvor entstandene Beziehung bei mir vermerken.

„Ich bin schon fertig und die Dame tat mir leid, sie sah so gestresst aus." Ich nickte, Ten hatte das laut ausgesprochen was offensichtlich war. Trotz dessen gab ihm dies nicht das Recht dazu, Angestellte, welche ich beauftragt hatte, in seinem Namen, wegzuschicken. Zudem auch noch in meiner Anwesenheit und Beisein derer. „Möchtest du Milch?" Fragte er und ich blinzelte unbeholfen, während ich langsam seine Hand von meiner Schulter schob. „Was?" Kam es von mir. Er lachte. „Ob du Milch in deinem Kaffee haben möchtest?" Wiederholte er und ich verstand worauf er hinauswollte, aber diese Wendung gefiel mir garnicht. Ganz und garnicht. „Ich habe die Dame weggeschickt, also hole ich dir auch deinen Kaffee. Und sowieso, ich habe eh nichts zu tun." Lächelte er und ich schüttelte meinen Kopf. „Das ist nicht-.."
„Amélia? Wir bräuchten deine Hilfe! Taeil kommt nicht in die Schuhe rein und wir haben kein Ersatz!" Rief Mark und ich drehte mich kurz um. Kopfschüttelnd wandte ich mich wieder Ten zu . „Setz dich irgendwo hin, du brauchst mir keinen Kaffee zu besorgen." Meinte ich entnervt und er nickte verstehend. „Also keine Milch. Was ist mit Zucker?" Kam es überspielend von ihm und ich verlor langsam meinen Geduldsfaden. „Ten." Warnte ich ihn und er schmunzelte belustigt. Zwar war Jungwoo mein eigentliches Ziel/Opfer, doch wenn er so weiter machte könnte ich auch ihn in meinen Plan infiltrieren.

Nicht antwortend und ihn ignorierend lief ich zu dem rufenden Blondschopf hinüber und kümmerte mich um sein Problem.

Augenzufallend bemühte ich mich darum dem Fotoshooting meine gesamte noch vorhandene Aufmerksamkeit zu widmen. Ich hatte auch diese Nacht durchgemacht, gerade einmal drei Stunden Schlaf konnte ich meiner Seele schenken. Dann ging mein Wecker und ich musste loslaufen, das Entertainment war eindeutig zu weit von meinem Büro gelegen. Ich spielte mit dem Gedanken mir ein Apartment für ungewisse Zeit zu buchen, welches dann jedoch näher an SM gelegen wäre und mir die Hetzerei am Morgen ersparen würde. Doch auch dies wäre wieder mit viel Aufwand in Verbindung zu bringen, wozu ich auch keine Zeit hätte auftreiben können. Jedenfalls hatte mein knapper Zeitplan von heute Früh zur Folge, dass ich auf mein geliebtes Getränk verzichten musste. Mir fehlte sogar die Zeit für einen To-Go Kaffee.

Ich spürte heißen Dampf an meinem Gesicht aufsteigen und senkte innerlich aufschreckend mein Blick. Ich blinzelte in das verschwommen verzerrte Spiegelbild vor mir hinein. Überrumpelt fuhr ich den Arm entlang und traf auf ein breit lächelnden Ten. „Hoffe er schmeckt Ihnen." Murmelte er, doch ich reagierte nicht. Ich hatte ihm doch gesagt, er solle sich setzten, er solle mir kein Kaffee bringen. Weshalb widersprach er mir? „Alle bitte noch einmal! Gruppenfoto!" Kam es lauthals vom Fotografen und Ten schaute aufmerksam zu dem Engländer mit der Kamera hin. Ich hatte diesen kurzfristig einfliegen lassen. Nichts überließ ich dem Zufall, genehmigte nur Leute welche auch Spezialisten auf ihrem Gebiet waren und außerdem; Kannte ich William auch privat. Er war ein alter Freund von meiner Ausbildung. „Hier, ich muss jetzt gehen." Sprach er hektisch und drückte mir den Pappbecher in meine freie linke Hand. Stirnrunzelnd lief ich auf den Foto machenden hin und betrachtete alle Mitglieder, welche sich nach seinen Vorstellungen verschoben.

Dabei fiel mir das perfekt scheinende Licht auf Jungwoo auf, welches ihn strahlen ließ. Ich verfestigte mein Griff um den Becher. „Perfekt!" Meinte William und ich beugte mich zu ihm hinüber. „Jungwoo! Stell dich bitte nach außen, mit der einen Schulter seitlich hinter Doyoung!" Meinte ich und er tat, ohne Widerspruch, wie ich ihm befahl. „Amélia, jetzt ist er nicht mehr so gut im Licht wie zuvor." Flüsterte der Engländer verwirrt und ich nickte ohne ihn dabei anzuschauen. „Ich weiß."
„Sein breites Grinsen geht dann aber in der Masse unter." Argumentierte er erneut, doch ich nickte nur wieder und genehmigte mir einen Schluck von meinem Getränk. „Ich weiß," wiederholte ich leise, schmunzelnd, zu mir selbst hin.

„Ist auch der zweite Van voll?" Kam ich dem, auf mich zukommenden Kun, zuvor welchen ich schon von weitem mit einer bittenden Miene erblickt hatte. Er nickte. „Lass den Rest zu mir." Gab ich, innerlich fluchend, nach. Jedoch hätte ich die Wahrscheinlichkeit von der nun entstandenen Situation mit einkalkulieren müssen. Bei dieser Anzahl an Membern. Also musste ich mich nun damit abfinden, dass drei, der achtzehnköpfigen Gruppe, bei mir im Auto mitfuhren. Ich wartete etwas gleichgültig, wer nun bei mir mit-einsteigen würde, an dem Wagen lehnend und auf mein Handy schauend. Aus Höflichkeit lächelnd steuerten Ten und Taeyong mit ihren Taschen auf mich zu und ich nickte abwiegend, wandte mein Blick jedoch gleich wieder von den beiden ab. Zusätzlich war ich letzte Nacht nochmal die Namen und Grund-Informationen dieser Idole durchgegangen, immerhin konnte ich sie nun auseinander halten und ihnen ihren jeweiligen Künstlernamen zuordnen.

Das Mobiltelefon in meiner Hand fing an zu vibrieren und ich betrachtete die unbekannte, angezeigt werdende, Nummer. „Paker." Meinte ich in den Hörer hinein und ein Manager aus dem Dorm meldete sich am anderen Ende. Er erklärte mir, dass unsere Sachen den jeweiligen Hotels, des jeweiligen Ortes zugestellt worden sein müssten. Ich bedankte mich. Die nächsten Tage waren komplett verplant mit Shootings, Video-Drehs und Ortswechsel. Weshalb ich im Entertainment darum gebeten hatte, die Sachen der Jungs an den notierten Tagen in das passende Hotel zu liefern. Was auch umgesetzt wurde. Wie gesagt; ich war der Boss.

„Wir fahren Ms. Paker." Meinte der Fahrer im Auto, welcher das Fenster der Beifahrerseite runterfahren ließ und sich hatte, mit Gurt, zu mir rüber gebeugt. Ich beendete das Telefonat, stieg ein und schnallte mich an. Nachdem der Motor startete und jeder anfing sich mit sich selbst zu beschäftigen, drehte ich mich fragend nach hinten um die dritte Person zu identifizieren.
Mein Atem stockte..

...Jungwoo.

..Fortsetzung folgt..

⁰⁴ FALL DARLING | jungwooWo Geschichten leben. Entdecke jetzt