09 - chapteя

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Ich riss mit meinen Händen das trockene Brot in meiner Hand in mundgerechte Stücke, woraufhin ich auch die letzten Stückchen aß. Noch einmal würde etwas derartiges wie gestern nicht passieren, weshalb ich heut' früh schon als erste Person das Buffet des Hotels intensivieren konnte. Die Uhrzeit spielte hierbei nur eine überflüssige Rolle für mich, ich hatte die Nacht durchgemacht, wie sonst auch, wie gewöhnlich. In solch Momenten vermisste ich, zugegebenermaßen, Frau Thompson. Sie hätte mich gestoppt, damit wenigstens eine Seele noch acht auf mein Wohlbefinden gab. Ich hatte dies schon längere Zeit verdrängt.

Ein dumpfer Knall kam aus dem Flur und ich hob mein Kopf. Stirnrunzelnd schüttelte ich die kleinen Krümmel von meiner Bluse, stand von dem Rand meines Bettes auf und lief zur Tür hin. Ich streckte mein Kopf hinaus, sah niemanden, doch vernahm ein erneutes Aufprallen in einem der anderen Zimmer. Aufhorchend folgte ich dem Geräusch und landete vor Ten's sowie Johnny's Hotelzimmer. Ich klopfte sachte mit meinen Handknöcheln an dem Brett, wartete eine Reaktion ab, doch es blieb dabei. Neugierig lehnte ich mein Kopf vor, legte meine Hand auf die Tür und legte mein Ohr leicht an, doch schreckte zurück als plötzlich dieser dumpfe Knall genau vor mir aufprallte. Nicht weiter zurückhaltend machte ich gleichgültig die Tür auf und sah Ten auf einem der beiden Betten sitzend, im Bademantel. In einem Stuhl hatte es sich Johnny, noch seinen Schlafanzug tragend, bequem gemacht und auf einem Tisch an der Wand hockte Lucas, in Jogginghose und schwarzem Shirt, welcher einen Ball zu Ten hinüber warf. Dieser war jedoch, durch mein plötzliches Erscheinen, so überrascht, dass er nicht reagierte und der Ball neben ihm an der Wand abprallte. Reflexartig hob ich meine rechte Hand und fing den, nun auf mich zukommenden, Ball, um ihn kurz darauf dessiniert zu mustern.

„Amélia!" Kam es warnend von Ten, wenn auch etwas verspätet. „Ihr hättet jemanden verletzen können." Meinte ich noch immer unbeeindruckt und hob nun auch mein Blick. „Es tut mir ja so leid Ms. Paker. Ich hatte nicht mit Ihnen gerechnet." Säuselte Lucas entschuldigend und stand von dem Tisch auf. Ich drehte mich zu ihm hin. „Was machst du eigentlich hier? Sofern ich mich erinnere, ist das hier garnicht dein Zimmer." Noch immer etwas überrumpelt nickte er schnell und stellte sich vor mir auf. Groß, er war wirklich groß. „Mir war langweilig und dann bin ich zu mein Hyungs gegangen." Erklärte er und ich nickte, wenn auch gelangweilt. „Macht euch fertig, nach dem Frühstück müssen wir weiter und das nächste Mal..." Ich drehte mich zur Tür hin und schaute zu Ten. „Passt besser auf." Sagte ich, warf ihm den Ball zu und verließ den Raum. Es war mir nicht gestattet ihnen Verbote auszusprechen, welche nicht im direkten Zusammenhang zu meiner Arbeit oder meinem Berufsfeld standen. Allerdings wollte ich dies auch garnicht. Wenn ich ehrlich war, hätte ich mich gerne etwas mit ihnen unterhalten, damit meinte ich nicht nur die drei. Nein. Ich hätte gerne einfach nur mit ihnen allen gesprochen, gelacht, vor lachen geweint. Abgesehen von Jungwoo. Doch, so war ich einfach nicht, ich musste mein Ziel im Auge behalten und das war mein Job.

Nach diesem Auftrag, wäre sowieso alles wieder beim alten.

Drei Stunden später standen wir wieder Mals auf einer Wiese, welche durch den Regen am Vortag und der durchgehend resistenten Kälte aufgeweicht war. Bei jedem Schritt welchen man, noch so leichtfüßig, probierte zu machen erklang dieses anwidernde sumpfig-schlammige Geräusch zwischen Schuhsohle und Erdboden. Vor uns stand Mark welcher vor einer Fahne posierte und für die Kamera still stand. Währenddessen wurde ich mit Nachrichten des Managers über das zeitgleich, im warmen, stattfindende Shooting von Jaehyun auf dem laufenden gehalten. Dieser musste allein in einem Waschraum am Boden hockend ein Buch lesen. 'A Dream Within A Dream' verfasst von Edgar Allan Poe, ein schönes Buch. Ein Filter drauf und ein retro-vintage Feeling käme auf, da war ich mir sicher. An meinem Handy-Bildschirm tauchte eine weitere Nachricht auf und ich verdrehte genervt meine Augen. „Wir müssen schneller machen." Murmelte ich gereizt zu mir selbst hin und lief zum Stuff hinüber. „Packt alle Sachen ein, welche voraussichtlich nicht mehr von Nutzen sein werden!" Befahl ich und schon liefen die ersten gestressten Stilisten und Make-up Artisten an mir vorbei. „Weshalb so gestresst?" Kam es fragend von Ten, welcher uns erneut begleiten wollte, obwohl er auch anderes hätte tun können. „Es soll gleich, sowie gestern, ein Regenschauer kommen." Erklärte ich und hob mein Kopf von dem Display meines Smartphones. „Zwar soll dieser nicht so stark wie der vorherige sein, trotzdem würde ich mir gerne diese unnötige Dusche ersparen." Sprach ich weiter und ein belustigtes Lachen schallte seine Kehle hinauf. Welch ein bezauberndes Lächeln, er war wahrscheinlich sehr beliebt bei seinen Fans. 

⁰⁴ FALL DARLING | jungwooWo Geschichten leben. Entdecke jetzt