6. Kapitel: Heilige Aigneis, erhöre mich

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Abends kommen sie in ein kleines Dorf, einen halben Tagesritt von Borve Castle entfernt an. Aileana atmet auf, da die Aussicht, vom Pferd runter und in ein Bett zu kommen zu verlockend ist. Griffyth hatte seit dem Zwischenfall nichts mehr mit ihr geredet. Grade als sie absteigen will kommt er zu ihr und zerrt sie vom Pferd. Er sieht unglaublich wütend aus, und grob zerrt er sie ins Haus. „Ehh Wirtsfrau, wir brauchen ein Zimmer für die kleine Bauernschlampe." Die Wirtsfrau war nicht sehr groß, aber füllig. Sie war um die 40 Sommer alt. Ihr Busen war eng in das Kleid geschnürrt und quoll oben aus dem Ausschnitt raus. Ihr langes braunes Haar hat sie in einen schlichten Zopf gebunden. Ihre Augen blitzen fröhlich und sie hat Lachfalten um die Augen. „Ein Zimmer und für euch?", „So viel Ale bis ich nicht mehr laufen kann." Griffyth betrachtet Aileana von oben. Die Kleine geilt ihn immer mehr auf, allein wie sie unschuldig auf ihrer Lippe kaut. Er weiß, was er mit ihrem Mund machen wird. Dinge, die die Kirche verboten hat. Aber es war ihm egal, ob er in die Hölle kommen würde, solang er seinen harten Schwanz in sie reinstecken würde.


Die Wirtsfrau betrachtet Aileana genauer. Sie ähnelt den verstorbenen Frauen, Gott hab sie selig, des Lairds; sie alle hatten diese unschuldige Ausstrahlung. Ihr langes, braunes Haar fällt ihr über die Brüste bis fast zur Taille, ihre großen, blauen Augen waren trotzig auf den Boden gerichtet und sie kaut nervös auf der Lippe.

„Wird's bald?" schnauzt Griffyth sie ungehalten an. Er wollte Aileana oder Alkohol. Da er Aileana nicht haben kann, will er sich wenigstens die Kante geben und sich vielleicht mit einer der Dorfhuren den Schmerz in seinem Schwanz stillen.

Die Wirtsfrau läuft zu einem der Zimmer. Das Mädchen sieht klug aus, aber würde Griffyth sie brechen? Sie hat zwar keine Töchter, das einzige Mädchen, das sie geboren hatte, war jung verstorben, aber sie wollte sich nicht vorstellen, was wäre, wenn das ihre Tochter wäre.

Bei dem Zimmer angekommen, stößt Griffyth Aileana grob rein und befiehlt ihr, das Zimmer erst zu verlassen, wenn er sie morgen früh holen würde. Er wusste, dass sie nicht fliehen konnte, da sie durch den Schankraum an seinen Männern vorbei müsste.


Griffyth macht sich auf den Weg nach unten und lässt Aileana mit der Wirtsfrau alleine. „Mein Name ist Aigneis. Kann ich dir was bringen?" Tränen steigen in Aileanas Augen auf: „Du könntest mir meine Familie und meine Freiheit bringen. Aber ich werde wohl beides nie wieder sehen. Wieso hasst Gott mich so? Wieso nimmt er mir meine Mutter, meine Familie, mein Leben? Und wieso erhört mich die heilige Aigneis nicht? Sie ist meine Schutzpatronin, aber sie ist ziemlich scheiße darin." Mit einem Mal bricht Aileana zusammen. Sie kann nicht mehr. Die Angst der letzten Tage, die körperlichen Entbehrungen und die Ungewissheit der Zukunft lasten zu schwer auf ihr. Aigneis nimmt sie in den Arm und tröstet sie. „Hab keine Angst, ich werde dir helfen."

Highlands: Schrei nach FreiheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt