Aileana kann nicht aufhören zu schluchzen, die Mauer, die sie um sich aufgebaut hat, fällt wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Ihr Vater streicht ihr sanft über den Rücken und versucht sie zu beruhigen.
Gordan sieht das Schauspiel mit gemischten Gefühlen an. Eigentlich hasst er heulende Frauen, aber bei Aileana hat er das Bedürfnis, sie in den Arm zu nehmen und zu trösten. Verdammt, was war nur los mit ihm? Bevor er irgendwas dummes tun kann, wie sie zu küssen, wendet er sich ab.
Aileanas Schluchzen wird leiser und sie beruhigt sich langsam. "Vater, was machst du hier? Wo sind die Kleinen? Wie bist du hier her gekommen?" Acair unterbricht seine Tochter mit einem leisen Lachen: "Atme erstmal durch. Deinen Geschwistern geht es gut, sie toben hier auch irgendwo rum. Aber ich denke, ich hab dir einiges zu erzählen." Er hilft ihr auf und setzt sich mit ihr an den Tisch. "Aber was viel wichtiger ist, was machst du hier? Wie hast du es geschafft zu fliehen?" Aileana erzählt ihm die Geschichte und Acair spannt sich immer mehr an. "Dieser Hurensohn. Ich werde ihn töten, wenn ich ihn wieder sehe." Aileana sieht ihren Vater entsetzt an. So kennt sie ihn gar nicht, normalerweise will er immer, dass sie sich ohne Gewalt wehrt. Acair sieht ihren entsetzten Blick und atmet dann tief aus: "Kind, ich muss dir einiges erzählen.
Ich bin nicht der Mann, für den du mich immer gehalten hast.
Bevor ich den deine Mutter geheiratet habe, war ich ein großer Krieger unter dem Vater von Griffyth. Wir waren gute Freunde, aber ich wollte mehr. Familie, Kinder, nicht nur immer töten. Als ich dann Beathas kennengelernt habe, hat sich alles geändert. Ich hab mein Leben auf den Kopf gestellt für sie. Ich hab die Farm erbaut und bin mit ihr dorthin gezogen. Das war die glücklichste Zeit meines Lebens, vor allem, als dann du geboren wurdest." Mit einem Lächeln sieht er seine Tochter an. Sie sieht ihrer Mutter so unglaublich ähnlich und auch ihre Art ist gleich. "Als dann deine Mutter starb, fiel ich in ein Loch, wie du weißt, ich hab einfach nicht richtig aufgepasst... Ein halbes Jahr nach ihrem Tod geriet ich in einen Hinterhalt der Engländer. Ich erspar dir die Details, aber ohne Gordan würde ich nicht hier stehen.", Die beiden Männer schauen sich an und nicken sich dann zu. "Seit dem stehen wir uns in soweit nahe, dass ich sie mit Informationen versorge und sie haben ein Auge auf uns und schützen uns." Aileana stößt ein verächtliches Schnauben aus: "Ich hab mich sehr geschützt gefühlt, als ich entführt und fast vergewaltigt wurde." Gordan starrt sie wütend an. "Wenn man auch so bescheuert ist, und sich entführen lässt? Da kann ich auch nichts für?" "Wie bitte? Entführen lässt? Entschuldige, dass ich nicht so ein Möchtegern- Alleskönner- Großkotz bin und mich verteidigt habe, nachdem er meinen Verlobten getötet hat?" Die beiden keifen sich weiter an, bis Craigs Lachen sie unterbricht. Irritiert schaut sie auf und sieht die Männer an, die sie belustigt anschauen. Hocherhobenen Hauptes erhebt sie sich und stolziert raus: "Ich werde jetzt meine Zeit mit nützlichen Dingen und nicht mit so einer Person verbringen." Kaum hat sie den Raum verlassen, fangen auch die anderen an zu prusten. Iain klopft Gordan auf die Schulter: "Junge, ich glaub du hast deine Meisterin gefunden." Wütend stößt Gordan ihn weg und schnauzt die Männer an: "Alle raus. Ich hab genug von euch." Immer noch lachend verlassen die Männer den Raum.
Mit einem entnervten Stöhnen legt er sich aufs Bett und streicht sich über sein Gesicht. Diese Frau macht ihn fertig. Sie provoziert ihn die ganze Zeit, aber trotzdem will er sie. Müde setzt er sich auf und zieht sich aus. Er will noch ein paar Stunden Schlaf nachholen. Er hat die letzten Nächte kaum geschlafen, weil er den Angriff auf Griffyth geplant hatte. Niemals hätte er zugelassen, dass ein unschuldiges Mädchen an seinen Cousin verheiratet worden wäre. Er würden den Angriff nicht absagen, sondern ihn noch besser geplant, durchführen. Im Dorf waren nun genügend Krieger und er würde Hilfe von Sloan MacKenzie bekommen. Der junge Laird wollte eine Allianz zwischen ihnen und eine Kriegsallianz wäre der richtige Schritt. Griffyth hatte es einfach übertrieben und er würde dem ganzen ein Ende setzen.
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Highlands: Schrei nach Freiheit
Historical FictionAileana will einfach nur ein normales Leben führen. Aber als Griffyth, Laird der MacKay, sie zur Braut nehmen will, ändert sich ihr Leben auf einmal schlagartig. Und sie muss sich die Frage stellen, wie weit sie für ihre Familie und die Liebe gehen...