chapter fifteen " enjoying the moment "

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chapter fifteen " enjoying the moment "

Natürlich könnte ich meine Freude keine einzige Sekunde verbergen und zeigte somit Sam, dass ich die Rolle bekommen hatte. Zuerst sah sie grimmig aus, da ich sie eineinhalb Stunden länger warten ließ. Sie erzählte mir, dass sie nie mehr hier aushelfen wollte, da ihr die "Der Kunde ist König" Regel total gegen den Strich ging. Dann berichtete sie mir auch noch, dass sie harte Arbeit geleistet hatte und kleine Kinder als schreckliche Biester  empfand. Hinterher gab sie mir dann die Schuld, dass sie nun kleine Kinder verabscheute und keine mehr bekommen wollte.

Fand ich natürlich übertrieben, doch ihre Wut auf mich konnte ich durchaus nachvollziehen.

»Es tut mir schrecklich leid, aber ich konnte nicht schneller verschwinden.«, entschuldigte ich mich vorerst bei ihr und nahm tief Luft, da ich mich tatsächlich beeilt hatte und die letzten Meter gesprintet war. »I-Ich musste noch einige Dinge besprechen und..«, wollte ich ihr eine Erklärung liefern und fand es mehr als nur unpassend, dass sie mich nun unterbrechen musste.

»Eine Besprechung, die zweieinhalb Stunden geht, Ronnie? Ich bin vielleicht ein Idiot, aber nicht blöd.«, nannte sie einen Grund, um mir nicht glauben zu müssen. »Du hast die dämliche Rolle nicht bekommen. Warum sollten sie dich zweieinhalb Stunden aufhalten? Das grenzt schon fast an Freiheitsberaubung!«, klagte sie und zog somit auch die Aufmerksamkeit der Kunden im Laden.

Wüsste ich es nicht besser, hätte ich geglaubt, dass sie nach der Schulzeit Jura studieren möchte. Sie kannte das Strafgesetzbuch schon fast auswendig.

»Könntest du mich einmal ausreden lassen? Hättest du dies getan, wüsstest du nun mehr.«, erwiderte ich darauf und rollte mit meinen Augen. »Scott hat mich angelogen. Eher gesagt, Mr. Thompson hat seinen Sohn angelogen und somit auch mich.«, fing ich an zu erzählen und spielte mit den Autoschlüssel.

Sie sah mir stumm in die Augen und runzelte die Stirn. Ich sah ihr an, dass sie die neue Botschaft verarbeiten musste und durchaus verwirrt wirkte.

»Soll das heißen, dass du die Rolle bekommen hast?«, harkte sie kleinlaut nach und riss weit ihre braunen Augen auf. »Verarsch' mich nicht, Veronica St. Claire!«, setzte sie hinterher.

Ein Grinsen machte sich auf meinen Lippen bemerkbar und beantworteten auch schon ihre Frage. »Ich hab die Rolle bekommen!«

Stürmisch umarmte sie mich und sprach mir ihre Glückwünsche aus. Sie freute sich wirklich für mich, zerdrückte mich schon fast und nahm ihre Klage wegen Freiheitsberaubung zurück, die sie Minuten davor ausgesprochen hatte. Genauso freute ich mich, da ich über meinen eigenen Schatten sprang und erfolgreich die Rolle bekommen hatte.

»Hannah stirbt glatt vor Neid, wenn sie davon Wind bekommt.«, rief sie auf und löste sich. »Du erzählst es ihr doch nicht, oder? Ich möchte ihr blödes Gesicht sehen, wenn sie dich in dem Musikvideo sieht!«

Ich konnte und wollte es ihr nicht erzählen. Hannah und unserer Mutter, die mich nun eh auf den Kicker hatte. Hannah reagierte über und unsere Mütter sah in mir nur Abschaum und ein Fehler, den sie unbedingt rückgängig machen möchte. Zwar hatte sie es mir nicht direkt ins Gesicht gesagt, aber dafür Hannah — Eine kleinere Version unserer Mutter!

»Ich wüsste nicht, wie ich es anstellen sollte.«, murmelte ich und stellte mir vor, wie sie darauf reagieren würden. »Es ist auch keine gute Idee, da dann alles eskalieren würde.«

Es tat nichts zur Sache, für welche Option ich mich entschied. Im Endeffekt eskalierten sie bei beiden Optionen.

»Dann freu ich mich schon auf Hannahs Gesicht, wenn sie sich das Video anschaut.«, lachte Sam boshaft und rieb ihre Hände. »Was wird passieren? Fliegt sie in die Luft oder schmeißt Sachen nach dir? Hoffentlich fliegt sie in die Luft, damit ich es auf Snap..«

»Hör auf.«, unterbrach ich sie und fand schon, dass sie nicht so über meine Schwester reden sollte. »Ich bin mir durchaus bewusst, dass du Hannah nicht leiden kannst, aber das ist schon eine Nummer zu hoch.«

Sie sah mich kurz an, ehe sie dann verständnisvoll mit dem Kopf nickte und sich anschließend dafür entschuldigte. »Echt taktlos von mir.«

Da ich ihr es nicht verübelte, nahm ich ihre Entschuldigung einfach hin und lud sie auf ein Essen bei Nando's ein.

»Ein Essen bei Nando's lass ich mir nicht entgehen.«, nahm sie die Einladung an und grinste mich über beide Ohren an. »Den Erfolg müssen wir auch unbedingt feiern!«

the favorite daughter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt