chapter forty-three " perfect dresses "

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»Was ist mit deiner Wange passiert?«, fragte mich Elias und hatte es tatsächlich am frühen Morgen aus dem Bett geschafft, damit er mich mit Denise abholen konnte. Die Sonne schien noch nicht und ich befand mich noch im Halbschlaf, als ich meinen Koffer förmlich in den Kofferraum schmiss. Dabei blendete ich die Verletzung an meiner Wange aus und konzentrierte mich nur darauf, dass ich mich mit meinen Hintern auf die Rückbank setzen konnte.

Auch Denise musterte mich argwöhnisch und wollte ebenfalls wissen, was mir auf der Fahrt widerfahren war.

»Kleine Schlägerei. Keine große Sache.«, gab ich ihnen daraufhin eine Antwort und öffnete die hintere Tür, damit ich mich auf die Rückbank legen konnte. »Können wir los? Ich bin müde und möchte in Ruhe in meinem Bett schlafen.«

»Du meinst, du möchtest in Ruhe in Poppy's Bett schlafen.«, korrigierte mich Elias und ich wusste nicht, ob ich ihn ankeifen sollte oder daraufhin nichts erwidern sollte.

»Elias!«, übernahm Denise meinen Teil und nahm auf der Fahrerseite Platz. »Poppy hat Ronnie ihr Zimmer überlassen und Ronnie schläft darin schon ziemlich oft. Ich denke, dass sie Poppy's Bett nun als ihr Bett bezeichnen kann.«, klärte sie ihn über die Lage auf.

Vielleicht lag es nur daran, dass es noch nicht einmal fünf Uhr war und er schon auf den Beinen stand. Die schlechte Laune stand ihm schon fast ins Gesicht geschrieben.

»Das hab ich wirklich nicht so gemeint, Ronnie.«, seufzte er und klang noch ziemlich verschlafen, was ich ihm nicht wirklich übel nahm.

»Kein Ding. Ich hab mir darüber keinen Kopf gemacht.«, nahm ich seine Entschuldigung an und setzte mich ordentlich hin, damit ich mich anschnallen konnte. »Was hab ich die Woche verpasst?«, wechselte ich das Thema und blendete mein Smartphone komplett aus, das in meiner Hosentasche vibrierte.

»Onkel Joseph hat sich wieder gemeldet.«

»Oh. Und was wollte er?«, fragte ich und wusste nicht genau, wie ich auf diese Information reagieren sollte.

Mein Dad und ich hatten keinen Kontakt mehr, als ich die Sache über seine kleine Affäre erfahren hatte. Ich wollte mich vorerst von ihm entfernen, damit ich mir darüber mehr Gedanken machen konnte — Dad würde mich dabei nur verrückt machen!

Daher mied ich ihn und versuchte wirklich damit klar zukommen, dass ich das Produkt einer Affäre war.

»Er hat ein paar Sachen gebracht, die nur du öffnen sollst. Es ist soweit gekommen, dass Mum deine Tür abgeschlossen hat, weil Chris herumgeschlichen ist.«, antwortete Elias und sah nach hinten. »Ein dicker Ordner, wenn du mich fragst.«

»Schau ich mir an, wenn ich ausgeschlafen bin. Deutschland ist zwar schön, aber die Fahrt war total anstrengend und nervenaufreibend.«, gähnte ich und schaute aus dem Fenster. »Vielleicht schau ich es mir nach dem shoppen an. Wir gehen heute noch das Kleid kaufen, oder?«

»Wenn es Chris nicht allzu schlecht geht, gehen wir heute dein Kleid kaufen.«, bestätigte sie nur halb und ich wünschte meinem reizendem Cousin Gesundheit, damit ich mit Denise ein Kleid für den Ball holen konnte.

Sonst müsste ich mit Sam und ihrer Mutter hin, die für ihre Verhältnisse ziemlich viel reden konnte.

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»Ich bin keine Puppe, Mum! Ich brauch nur ein Kleid für den Ball und nicht für die Modenschau in Italien!«, stöhnte Sam auf und fand das Kleid abscheulich. In meinen Augen sah das Kleid nicht perfekt aus, dennoch sah ihre Mutter das Gegenteil darin.

the favorite daughter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt