chapter twenty-eight "girly thing and I' m left out "

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chapter twenty-eight " girly thing and I'm left out "

»Sie schaut schon so, als sie gestern zurückkam. Leicht verstört.«, sagte Sam und wedelte mit ihrer Hand vor meinen Augen herum. »Sie kann vermutlich immer noch nicht fassen, dass sie Shawn Mendes ihren ersten Kuss geschenkt hat. Erst ist es ein Kuss, die sie ihm schenkt. Hinterher ihre Jungfräulichkeit.«, lachte sie und setzte sich wieder hin.

»Ha, ha.«, lachte ich trocken und rollte mit meinen Augen. »Es reicht schon völlig aus, dass ich ihm meinen ersten Kuss geschenkt habe.«, kommentierte ich und stocherte mit meiner Gabel in der kleinen Box mit Salat herum.

»Wieso hast du dir die Stunden über Gedanken macht? Die Frage ist auch, worüber?«, harkte Scott neugierig nach und fand es schon amüsierend, dass ich die Spur verloren hatte.

»Das ist total cheesy.«, seufzte ich und fuhr mir durch die Haare. »Shawn hat mich gestern geküsst und ich kann euch erzählen, das beim zweiten Versuch alles über mein Level ging.«, erzählte ich ihnen und ignorierte Scotts schnauben. Er wollte es wissen, also durfte er es sich nun anhören.

»Wie? Ihr habt danach mehr getrieben?«, interpretierte Sam ein bisschen zu viel in die Sache hinein und sah wirklich überrascht aus.

»Nein, haben wir nicht. Der Kuss war mehr.«, erläuterte ich und lehnte mich in meinem Stuhl zurück. Ich wollte ihnen erklären, wie es sich für mich angefühlt hatte. Das einzige Problem an der Sache war nur, dass ich nicht anfangen konnte. Ich wusste nicht, wie ich ihnen die Gefühle beschreiben konnte.

»Mehr?«, harkte Scott nach und verzog leicht sein Gesicht. »Das heißt, du hattest auch deinen ersten Zungenkuss.«, flüsterte er das Letzte und wirkte hinterher erstaunt, als ich zustimmend mit dem Kopf nickte.

»Du hast dem Jungen deinen ersten Kuss geschenkt, mit ihm hattest du auch deinen ersten Zungenkuss und ich seh' für euch wirklich, dass er dir auch die Jungfräulichkeit nehmen wird.«, zählte sie auf und klang dabei sehr sicher.

»Um Sex geht es hier gerade nicht, Samantha!«, wollte ich wirklich nicht mehr weiter darauf eingehen. »Er hat mich ebenfalls auf sein Konzert eingeladen, als Dank. Ich darf zwei Begleit..«, sprach ich über die Einladung für das Konzert und sah erschrocken zu meinen Freunden, die mir mehrmals ins Wort fielen.

»Nimm' mich mit! Ich muss schauen, wem meine beste Freundin ihren ersten Kuss geschenkt hat. Ich möchte mir auch sicher gehen, dass er auch nicht schlecht darüber redet.«, argumentierte sie und sah zu Scott, der nur schnaubte.

»Was willst du tun, wenn er schlecht darüber redet? Ihm eine Ohrfeige geben?«, spottete er. »Sie sollte lieber mich mitnehmen! Dem könnte ich einen Kinnhaken verpassen!«

»Tust das, bevor er dich krankenhausreif schlägt oder danach? Der Typ hat mehr Körpermasse als du.«, machte sie sich über ihn lustig und sah zu mir. »Nimm mich. Ihn brauchst du nicht wirklich.«

»Ich hab schon entschieden, wen ich mitnehme.«, mischte ich mich kleinlaut ein. »Jules, da ich mich somit auch bei ihr revanchieren möchte und.. Sam, weil ich schon meine beste Freundin brauche. Das heißt nicht,  dass ich dich nicht genauso wie sie liebe, Scott. Es ist nur komisch, wenn ich einen Tag später mit einem Jungen auftauche, obwohl ich Shawn einen Tag davor geküsst habe.«, begründete ich meine Entscheidung und wollte nicht, dass er wütend auf mich war.

»Wisst ihr, was mich kränkt?«, sagte Scott nach langem schweigen und sah nicht besonders glücklich aus. »Das es immer ein Dreieck gibt. Sam, Ronnie und Jules. Dabei falle ich komplett aus dem Schema heraus und steh' alleine da. Wenn getuschelt wird, steckt ihr eure Köpfe zusammen und klärt mich nicht auf.«, offenbarte er uns und nahm seinen Rucksack.

Ich hatte wirklich nicht gewusst, dass er so dachte.

»Es tut mir leid, dass du so denkst.«, entschuldigte ich mich und wollte mich nicht mit ihm streiten.

»Das ich so denke? Gott, es ist so!«, rief er und schüttelte mit dem Kopf. »Lass es gut sein und habt viel Spaß auf dem Konzert.«, sagte er noch und entfernte sich von unserem Tisch.

»Ich hab Scott noch nie erlebt.«, murmelte Sam und sah ihm hinterher.

»Grenzen wir ihn tatsächlich aus?«, fragte ich sie und biss mir unsicher auf die Unterlippe.

»Vielleicht. Ich hab wirklich keine Ahnung. Ich hab nicht gedacht, dass wir ihn ausschließen. Er ist ein Junge und soll nicht unbedingt erfahren, dass ich meine Periode habe und ein Tampon benötige.«, zuckte sie mit den Achseln. »Es überrascht mich gerade wirklich.«

»Wir müssen das irgendwie wieder gut machen.«

»Wie? Ich kann wohl kaum einen Freizeitpark für den sensiblen Idioten kaufen. Ich spare gerade für unsere Wohngemeinschaft.«

»Ihm müssen wir nicht unbedingt einen Freizeitpark in den Arsch schieben. Es reicht, wenn wir ihn in Zukunft miteinbeziehen.«

»Lord.«, stöhnte sie und sah nach oben. »Dann bekommt er mit, wann ich meine Tage habe.«

»Tragisch.«, sprach ich sarkastisch aus.

+

»Worüber machst du dir noch Gedanken, Veronica?«, fragte Denise und stand an der Zimmertür, während ich vor dem Spiegel stand und mein Outfit kritisch musterte. Ich wusste nicht, ob ich eine Schippe oben drauf gelegt hatte oder ich so auf das Konzert gehen konnte.

In letzter Zeit machte ich mir nur zu viel Gedanken!

»Ob ich nicht vielleicht ein bisschen overdressed bin.«, antwortete ich und drehte mich zu ihr. »Meinst du, ich kann so hin?«, fragte ich sie und wollte auch ihre wahre Meinung hören.

Ich trug eine hellbraune Chino-hose, die ich aus dem Schrank herausgezogen hatte. Dazu noch ein Basic Shirt. Da ich mich dem englischen Wetter nicht unbewaffnet zeigen wollte, hätte ich über meiner Lederjacke einen schwarzen Schal. Einen Schal, der schon fast als Decke dienen konnte. Ich hatte mich ebenfalls für schwarze, kleine Ohrringe geeinigt und eine schwarze Armbanduhr, die mir Poppy zu meinem ersten Turnier geschenkt hatte.

Sie hatte gesagt, dass sie die Uhr einfach loswerden wollte und sie nicht ihrer elfjährigen Tochter aushändigen konnte, da sie die Uhr sonst kaputt machen könnte.

»Es ist ein bisschen übertrieben, aber was sollt's? Es gibt Menschen, die in einem Brautkleid und einem Formular für die Adoption auf einem Konzert auftauchen. Shawn darf froh sein, dass du ein bisschen übertrieben aussiehst.«, lachte sie und näherte sich mir. »Meinst du nicht, dass du ein bisschen zu viel Make Up trägst? Man sieht deine Sommersprossen nicht mehr.«

»Dafür an meinen Armen.«, konterte ich und lächelte schwach. »Ich mag sie nicht besonders, wie schon einmal erwähnt.«

Es warf für mich schon schwierig, dass ich Shawn direkt mein ungeschminktes Gesicht gezeigt hatte. Ungeschminkt fühlte ich mich wohler, dennoch sollte mich eigentlich niemand ohne Schminke sehen! Die leichte Schminke am Set zählte nicht dazu!

»Ich liebe sie.«, sagte sie.

»Du bist meine Tante. Natürlich liebst du sie.«, argumentierte ich und rollte mit meinen Augen.

»Das hat damit doch nichts zutun, Schätzchen. Ich könnte auch deine Mutter sein und würde sie lieben. Deine beste Freundin und sonstiges.«, schüttelte sie mit dem Kopf. »Bist du nun startklar, damit ich dich und deine Freundinnen frühzeitig zur Halle fahren kann? Ich denke nicht, dass ihr die einzigen Besucher seid.«

Leider nicht.

Ist Ronnies Entscheidung berechtigt, dass sie Jules anstatt Scott mitnimmt?

the favorite daughter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt