chapter thirty " game on "

548 38 3
                                    


chapter thirty " game on "

»Entschuldigung für meine Freundin. Sie ist nur ein bisschen komisch, wie sonst immer. Wenn man mit ihr etwas länger abhängt, kann sie schon eine angenehme Person sein.«, entschuldigte ich mich für das komische Verhalten meiner besten Freundin, die heute einen sehr guten Tag erwischt hatte.

Brian lachte nur und suchte in den Kästen nach einem Pflaster, damit ich nicht mehr mit einem Taschentuch um den Finger laufen musste.

»Sie ist cool.«, sagte er anschließend. »Cool, aber gleichzeitig auch seltsam. Ich hab' keine Ahnung, wie ich es nun identifizieren soll.«

»Seit dem Kindergarten hab' ich keine Ahnung.«, lachte ich und schaute ihm in die Augen, als er hochschaute. »Wo ist Shawn eigentlich?«

»Im Verzug. Er kommt zehn Minuten später, denk ich.«, antwortete er und platzierte den Kasten wieder auf seine ursprüngliche Position. »Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Die Gute zuerst?«

»Lieber die Schlechte.«, entschied ich mich für die schlechte Nachricht.

»Es gibt in den Kästen keine Pflaster mehr und ich frage mich wirklich, in was für einer Welt wir leben, in der es keine Pflaster gibt. Die gute Nachricht ist, dass es Verbandszeug gibt und ich dir den Finger verbinden kann.«

Dann sollte ich lieber das annehmen, was mir angeboten wurde.

»Dann nehmen wir Verbandszeug. Ich möchte nicht, dass sich die Wunde entzündet.«, wählte ich die einzige Option und musste mich hinterher auf Desinfektionsmittel gefasst machen, den er mit einem Wattebausch leicht auf meine Wunde tupfte.

»Frauen und ihre künstlichen Nägel.«, hörte ich ihn murmeln, während er die Wunde säuberte. »Ist das nun Trend?«

»Ich schätze.«, antwortete ich durch zusammengebissenen Zähnen.

Stumm beobachtete ich ihn einfach dabei und bemerkte, dass er es besser machen konnte als manche Krankenschwestern im Krankenhaus. Mein Verband sah nicht sonderlich gut aus, als ich mir meinen großen Zeh bei einem Turnier verstaucht hatte. Er sah komisch und einfach billig aus, was ich natürlich einfach nur so hinnehmen musste.

»Bist du ein Sanitäter?«, fragte ich ihn, nachdem er mir den Verband erfolgreich um den Zeigefinger gewickelt hatte. »Sieht besser aus, als manche Krankenschwestern es hier im Krankenhaus tun können.«

»Man lernt immer dazu, wenn man mit Shawn tourt. Er ist nicht derjenige, der sich ständig verletzt, aber bei meiner tollpatschigen Art kann immer irgendwas passieren.«, grinste er stolz und verstaute die Verbände.

»Interessant.«, nickte ich mit dem Kopf und schaute auf die schwarze Armbanduhr. »Zehn Minuten haben wir gebraucht und ich möchte mir echt nicht vorstellen, was Sam mit Jules angestellt hat.«

Gemeinsam liefen wir wieder zurück zu ihnen und sah auch, dass Shawn es noch rechtzeitig geschafft hatte. Er saß mit dem Rücken zu mir auf einem Kaffeetisch und schaute zu Jules, die gegenüber von ihm saß und schon gar nicht mehr mit dem Lächeln aufhören konnte.

Teilnahmelos saß Sam neben ihr und fing dann an zu Lächeln, als sie uns an der Tür stehen sah.

»Für ein Pflaster hat es schon ziemlich lange gebraucht.«, rief sie und klatschte in ihre Hände. »Hat er dir die Drogen gegeben?«, fragte sie und zeigte mit dem Finger abwechselnd zu uns.

Nun drehte sich Shawn um und lächelte mich an, was mein Herz für eine kurze Zeit erfrieren ließ. Es fühlte sich komisch an, nun in seiner Gegenwart zu sein. Und das, obwohl wir uns gestern geküsst hatten und zu gaben, dass der Kuss wirklich «himmlisch» war.

the favorite daughter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt