03| tears

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Luna

Langsam versuchte ich die Augen zu öffnen, aber ich sah nur weiß. Da fiel mir auf das dies die Decke eines Zimmers im Krankenhaus war und ich in einem Bett lag. Ich hörte das Piepen einiger Geräte an denen ich angeschlossen war.

Neben mir hing an einem Haken ein Beutel mit Wasser, welches durch einen dünnen Schlauch in meinen Arm floss, wie ich schmerzhaft feststellte als ich versuchte meinen Arm zu bewegen. Na Super! Einen Zugang hatten sie mir also auch gelegt.

Ich konnte mich nicht mehr erinnern was passiert war und wie ich hierher gekommen war, aber da kam auch schon eine Krankenschwester, die mir alle Fragen beantwortete.
"Guten Morgen. Wie geht es ihnen? Sie hattest einen Nervenzusammenbruch und  sie waren ein paar Stunden bewusstlos. Danach haben sie normal weitergeschlafen. Jetzt ist es bereits wieder früher Morgen."  Sie lächelte mich mitfühlend an.

Ich hatte einen Nervenzusammenbruch?! Aber wieso denn bitte? Was genau war denn gestern passiert?

Da kamen die Erinnerungen auf einen Schlag aufeinmal zurück. Matteo hatte mich zum Arzt gefahren. Die Toiletten. Die Ärztin... Ich hatte ihre Worte noch genau im Kopf. "Ich habe einen Verdacht was mit ihnen los sein könnte. Wann hatten sie zuletzt ihre Regel ?"

OMG. Wenn ich jetzt nachrechnete, meine letzte Regel war schon fast zwei Monate her. NEIN! Eine Schwester kam zu mir ins Zimmer gerannt. Das 'NEIN' hatte ich wohl doch nicht nur in Gedanken ausgesprochen...

"Alles Okay? Ich habe sie schreien gehört."  Besorgt sah sie mich an. "Nein. Gar nichts ist okay!" Ich begann schon wieder zu weinen. Bäche strömten aus meinen Augen. Was wenn ich wirklich... Nein! - Nein, das konnte einfach nicht wahr sein.

Nach gefühlt einer Ewigkeit versiegten die Tränen langsam. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und blickte in das Gesicht von Jim. Ich war echt noch nie so froh sie zu sehen. Ich fiel ihr um den Hals und schluchzte in ihr Oberteil. "Hey Süße. Ich habe vorhin mit den Ärzten gesprochen. Deine Frauenäztin wird gleich hier vorbeikommen und den Verdacht überprüfen und dann werden wir sehen ob du wirklich Schw..."

"Nein! Sag das nicht. Das ist bestimmt nur ein Irrtum. Das kann einfach nicht wahrsein."  Ich unterbrach sie. Ich konnte dieses Wort einfach nicht aussprechen. Es fiel mir schon schwer nur daran zu denken. Und schon wieder strömten die Tränen aus mir heraus. Jim nahm mich wieder in den Arm und wir warteten gemeinsam auf die Frauenärztin.

eine halbe Stunde später

"Dann wollen wir doch einmal sehen."
Meine Frauenärztin war so eben gekommen und untersuchte mich nun mit einem Ultraschallgerät. NEIN! Das konnte unmöglich sein.

Geschockt starrte ich auf den Bildschirm an und beobachtete die beiden pulsierenden Herzen. Wie konnte das nur passieren ?! "Herzlichen Glückwunsch. So wie es aussieht sind sie schwanger. Es sind sogar Zwillinge."

Meine Frauenärztin gratulierte mir mit einem freudigen Strahlen im Gesicht. Wie konnte sie nur...

'Herzlichen Glückwunsch?!'  Wirklich jetzt? Für mich bricht hier gerade eine Welt zusammen und sie kommen nur daher mit ihrem 'Herzlichen Glückwunsch'! - Ich brach  schon wieder verzweifelt in Tränen aus. Was würde Matteo nur dazu sagen? Und meine Eltern?

Meine Frauenärztin bemerkte wohl wie geschockt ich war und machte mir einen Vorschlag. "Sie sind erst im zweiten Monat schwanger. Es ist also noch nicht zu spät um... Sie wissen schon..."

Pregnant?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt