07| ablenkung

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Guten Morgen, Leseratten!
Ich hab gerade richtig Bock zu schreiben, deshalb kommt das nächste Kap schon so früh.
Viel Spaß beim Lesen!😘
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Matteo

Oh mein Gott... Das kann einfach nicht sein. Hoffentlich war das alles nur ein Traum. Ich stand auf und ging zum Sofa, denn ich brauchte gerade einfach irgendetwas das mir Halt gab.

Ich ließ mich aufs Sofa sinken, mit dem Test in der Hand. Ich glaube das einfach nicht. Wie soll es denn jetzt weitergehen. Luna ist doch erst 18 und ich bin 19. Wir sind einfach zu jung um schon jetzt  Eltern zu werden. Mir schwirrten Tausend verschiedene Gedanken im Kopf herum und ich wusste einfach nicht was ich jetzt machen sollte. Ich fühlte mich so hilflos.

Ich spürte wie meine Wange feucht wurde und stand schnell auf um in die Küche zu gehen. Luna sollte mich nicht so sehen-sehen wie ich weine.

Ich ließ mich an den Küchentisch sinken und betrachtete den Schwangerschaftstest, was durch die Tränenwand nicht gerade einfach war, da ich nur verschwommen sah.
Ich saß gefühlte Stunden dort und starrte den Test an. Vielleicht waren es auch nur Minuten. Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren.

Ich konnte nicht mehr klar denken und brauchte jetzt erst einmal eine Weile um mir selbst klar darüber zu werden, was passiert war. Wahrscheinlich war es falsch Luna jetzt alleine zu lassen, aber ich war einfach noch nicht bereit dafür mit ihr zu sprechen.

Das was ich jetzt brauchte war ein wenig Zeit für mich. Also nahm ich mir meinen Hausschlüssel und wollte zur Tür gehen. Als ich am Wohnzimmer vorbei kam, sah ich Luna auf dem Boden, ans Sofa gelehnt, sitzen und weinen. Es brach mir mein Herz sie so zu sehen, aber ich konnte hier gerade einfach nicht bleiben. Wahrscheinlich ist es gut wenn sie auch etwas Zeit für sich hat.

Ich wusste genau dass das nicht stimmte und ich hasste mich dafür jetzt einfach abzuhauen, vor der Wahrheit davon zu laufen, einfach aufzugeben aber ich konnte gerade einfach nicht anders. Ich wandte mich schnell von ihr ab und verließ die Wohnung.

Seit Stunden irrte ich hier schon umher, hatte kein Ziel vor Augen, wusste nicht wo ich eigentlich hinwollte. Und da stand ich nun aufeinmal. Auf der Dachterasse wo Luna mir ihre Liebe gestanden hatte, wo wir uns zum ersten mal geküsst hatten. Halt, das erste mal war doch beim Wettbewerb der Bahnen. Ich musste schmunzeln als ich daran dachte, wie wütend Luna danach auf mich war. Aber ich habe sofort gemerkt das es ihr eigentlich gefallen hatte. Meiner kleinen Lieferfee.

Ich besuchte noch viele weitere Orte, die für Luna und mich eine besondere Bedeutung hatten, und schaffte es so mich abzulenken. Da vorne war die Stelle wo Rey damals fast Luna überfahren hatte, und ich sie im letzten Moment noch zur Seite gestoßen hatte. Der Retter in letzter Sekunde.

Langsam wurde es dunkel und ich bemerkte das es schon 20 Uhr war.
Luna machte sich bestimmt schon Sorgen. Und da brach wieder alles auf mich ein, das was ich nicht hatte sehen wollen. Doch ich konnte nicht ewig vor der Wahrheit davon laufen.
Wenn Luna nur wüsste warum ich gegangen war...

Ich hatte nur Angst.
Angst das ich ein genauso schlechter Vater werde wie mein Papa. Wenn man ihn überhaupt so nennen konnte. Ich hatte nie einen guten Vater gehabt und wusste einfach nicht wie ich es besser machen sollte. Ich wusste aber das ich nicht drum herum kommen würde denn Abtreibung kam für mich gar nicht in Frage. Oder doch ?

Ich musste einfach mit jemandem reden. Also fuhr ich zu Simon. Er war in dem letzten Jahr zu einem sehr guten Freund geworden. Natürlich war Gaston immer noch mein bester Freund, aber ich konnte jetzt schlecht nach Oxford fliegen. Vielleicht war es auch besser mit Simon zu sprechen. Schließlich war er Lunas bester Freund und niemand außer mir kannte sie so gut wie er.

Ich hatte Simon gerade die ganze Geschichte erzählt und er starrte mich seit 5 Minuten mit aufgerissenen Augen an, ohne auch nur einen Ton zu sagen. "Matteo, sag mit dass das ein Scherz ist."

Anscheinend konnte er doch noch reden. "Weißt du eigentlich wie gerne ich dir sagen würde das ich dich verarscht habe? Aber leider kenne ich die Wahrheit..."

Er sah mich sichtlich geschockt an. Ich stütze meinen Kopf in die Hände und merkte wie meine Sicht verschwamm. Ich wollte jetzt eigentlich nicht vor Simon heulen aber es ging nicht anders.

Ich hatte noch stundenlang mit Simon geredet und mein Herz bei ihm ausgeschüttet. Simon konnte einfach mega gut zuhören und fand immer die richtigen Worte um mich aufzumuntern. Ich vertstehe gut warum Luna ihn so sehr mag. Simon meinte das ich unbedingt mit Luna reden sollte und so machte ich mich auf den Heimweg.

Ich war fast zu Hause und warf einen kurzen Blick auf mein Handy, welches mir sagte, dass es schon fast halb 2 war. Schnell schloss ich die Tür auf und trat ein. Luna war mit Sicherheit schon ins Bett gegangen.

Ich sah das im Wohnzimmer noch Licht brannte und wollte es ausmachen, da sah ich Luna. Sie saß schlafend auf dem Boden, an derselben Stelle wie schon als ich gegangen war. Schuldgefühle machten sich in mir breit. Sie hatte die ganze Zeit auf mich gewartet und wusste einfach nicht einmal wo ich war.

Schnell ging ich zu ihr legte den einen Arm unter ihte Kniekehlen und den anderen Arm zu ihrem Rücken und trug sie zu unserem Bett. Ich legte sie aufs Bett, deckte sie zu und gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn. Ich zog mich schnell um, putzte meine Zähne und schlüpfte auch schnell zu ihr unter die Decke.

Aufeinmal fing sie an zu zittern und eine Träne rollte ihre Wange hinunter. Schnell nahm ich sie beschützend in den Arm und drückte sie ganz fest. Sofort beruhigte sie sich und kuschelte sich noch mehr an mich. Wie sehr ich dieses Mädchen liebte...

Pregnant?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt