Kapitel 3 {past}

165 102 27
                                    

13 Jahre zuvor
Luna ist hier 9!

Unsicher drückte ich die graue kalte Klinke runter. 'Es gibt kein Zurück mehr, die Kameras haben mich schon aufgenommen.' Ich atmete nochmal ein und ging rein. Ein langer schwarzer rot beleuchteter Gang lag vor mir. Automatisch fing ich an in einem schnellen Schritt zu laufen. 'Waren die Wände etwa schalldicht?' Als ich am Ende ankam, war dort wieder eine Metalltür. 'Du hast es fast, verbock es nicht!'
Ängstlich öffnete ich die Tür ein Stück und erschrak. Ich hörte Schreie von Frauen und gleichzeitig hämisches Gelache. 'Was passiert dort nur?' Zittrig wollte ich sie noch ein weiteres Stückchen öffnen, als auf einmal Jennifer aus der Tür kam. Sie hatte nur Unterwäsche an und ihr ganzes Make-Up war verschmiert. Sogar blaue Flecke konnte ich an ihren Beinen erkennen. Mein Herz raste und ich stoppte meine Atmung. Panik breitete sich schlagartig in mir aus. Mein Körper bebte vor Angst. Geschockt schaute sie zu mir. "Du darfst hier unten nicht sein!“, flüsterte sie verängstigt und nahm mich an die Hand. Perplex lies ich es zu. ´Was passiert dort unten?'
"Du hast das alles nicht gesehen und auch nicht gehört klar?", meinte sie zu mir und schloss die erste Metalltür. Nun war ich wieder zurück oben ohne wirkliche Erkenntnis. Ich konnte kein Wort herausbringen so sehr war ich verwirrt. Trotzdem versuchte ich eins und eins zusammenzuzählen. "Hast du mich verstanden?", wollte sie sich vergewissern und umarmte mich überraschend. Auch das ließ ich einfach geschehen. "Jaa habee iich, aber... die Kameras vor der Tttür.", stotterte ich, während ich paar Schritte zurück ging. "Ich werde das regeln, wenn du versprichst es zu vergessen und es niemanden zu erzählen!" Ich schluckte und schaute sie nochmal genau an. "Ich verspreche es.". murmelte ich und ging wieder die Treppe zu meinem Zimmer hoch. Ich hatte eine schlimme Befürchtung was dort passierte. So schlimm, dass ich es nicht mal aussprechen konnte. 'Reiß dich zusammen!' Dann schmiss ich mich auf mein weißes Bett und schaute aus dem Fenster. Stumm schaute ihr beim Untergehen zu.
Gegenwart
Endlich saßen wir alle im Privat Jet meiner Tante. Zum Glück haben wir alles in so kurzer Zeit geschafft. Das Abendessen musste heute leider ausfallen. Auch wenn Jack immer noch eingeschnappt war. Der Tag hat mich heute wirklich ermüdet. Zusätzlich musste ich das zweite Mal in einem Flugzeug schlafen. Ich schaute nach rechts zu Jack. Er schien einfach stumm ein Buch zu lesen. 'Warte mal, das Buch habe ich ihn doch nach unserem Collage Abschluss geschenkt.' Jessica tippte mich von der hinteren Reihe an. "Wieso so nachdenklich?", flüsterte sie mir zu und schaute auch zu ihm. "Ich glaube ich muss mal ein paar Sachen klären Jess.", sagte ich nachdenklich und gab ihr meine Kopfhörer. Sie hatte sofort verstanden, was ich von ihr wollte. Jessica nahm ihr Handy und schaltete sich Musik an, damit wir ungestört reden konnten. Langsam setzte ich mich zu ihm rüber. ´ Wie fange ich jetzt am besten ein Gespräch an? ´"Ist das nicht das Buch, das ich dir geschenkt habe?" ´Wie bin ich in diese komische Situation gekommen? Ah ja, ich war mal ehrlich zu jemanden. ´
"Was willst du?", fragte er in einem passiv aggressiven Ton und schaute weiter in dieses dämliche Buch. 'Ich hasse es, wenn ich ignoriert werde.' Provokant nahm ich ihm das Buch aus der Hand. Empört schaute er mich mit einem Todesblick an. "Hey ich wollte das Lesen!", fing er an zu protestieren. ´Leider gewinnt immer mein Wille. ´ Ich setzte mich gerade hin und schmiss das Buch auf den Boden. "Ich versuche hier etwas klarzustellen! Diese Mission ist superwichtig für meine Tante. Für mich. Deswegen sollte nichts zwischen uns stehen. Immerhin geht es hier um unser Business. Keine emotionalen Ausbrüche mehr! Hör auf dich so zu benehmen als würde ich dir irgendwas schulden! Wir müssen jetzt zusammenarbeiten. Leider konnte ich mir das nicht aussuchen. Hast du das endlich verstanden?" Sein Gesichtsausdruck änderte sich sofort. Eine gewisse Verletzlichkeit kam zum Vorschein. Wieso verstand er es nicht? "Wenn du meinst, aber lass mich jetzt weiterlesen!", entgegnete er gekränkt und hob das Buch wieder auf. 'Hat er seine Periode, oder was?' Das war eindeutig genug Theater für heute. Wie konnte es nur weit kommen? Alles hätte sein können wie am Anfang. Aber er hat es kompliziert gemacht. 'Hah bin ich müde'
"Es hätte so oder so nicht funktioniert", schlussfolgerte ich und setzte mich zurück auf meinen Platz. Wieso fühlte ich mich so leer? Wieder tippte mich Jessi von ihrem Platz an. "Na wie ist es gelaufen? Hast du sein Herz zum zweiten Mal gebrochen?“ , zwinkerte sie mir zu. Es war einfach für sie unsere Situation zu bewerten, da sie nicht mit den Konsequenzen zurechtkommen muss. Gott Jessi ich bin doch nur ehrlich. Einige Sachen lassen sich nicht ändern. Im Klartext ich kann mich nicht ändern. Dieser ganze Streit ist kindisch. Ich bin keine Herzensbrecherin!" Ich nahm meine Kopfhörer zurück. Sie stützte sich auf meinem Sitz ab. Das wird eine lange Nacht werden. "Na ja manchmal brichst du schon so Sachen. Wie Knochen zum Beispiel.", lachte sie und gab mir ein Heft. "Was ist das?", fragte ich neugierig und nahm das komische alte Heft an. Ihren Kommentar ignorierte ich einfach. ´Ich meine es war ja sowieso die Wahrheit. ´ "Das ist das örtliche Magazin deiner langweiligen Heimatstadt. Das Magazin kann uns helfen!", antwortete sie mir und zeigte auf die Karten. Gespannt blätterte ich das Magazin einmal durch. 'Bemerkenswert'
"Ja ich sehe es jetzt auch. Alle nennenswerten Personen sind aufgelistet mit den jeweiligen Häusern. Auch die Karten sind sehr genau. Damit können wir sie aufspüren, wenn es nötig wird." "Weißt du Svetlana hat vorhin angerufen…", fing sie an und schaute auf ihre Fingernägel. "Sie hätte sich schon so gefreut auf unser Wochenende. Ich glaube, dass sie hätte es gebraucht. Sie hätte uns gebraucht. Ich habe Angst, dass sie wieder abrutscht Luna!" Darauf wollte sie also hinaus. Jedoch kannte ich Svetlana, sie würde sich Hilfe holen. Anders als vergleichsweise Jessica und Ich. " Svetlana würde mit uns reden. Sie hat es letztes Mal doch auch gemacht. „Ich denke ehrlich gesagt, dass sie sich ganz gut im Griff hat. Es gab schon lange keinen Vorfall mehr.", versuchte ich sie zu beruhigen. ´Darf ich anmerken, dass ich nicht gut in solchen Sachen bin. ´ Jessica lehnte sich zurück in ihren roten Sitz. Irgendwie hoffte ich das wir nie wieder darüber reden würden, jedenfalls in dieser Mission. Es ist aufjedenfall kein schönes Thema."Hoffentlich hast du Recht Luna." "Ich habe immer Recht."
-
Langsam öffnete ich meine Augen. Die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages schienen in mein Hotelzimmer. Wir sind gestern früh morgens angekommen und zum Glück hatte sich Jack nach dem Flug eingekriegt. ´Meine Standpauke hat etwas gebracht…Trotzdem wenn ich schon an meine Heimatstadt denke, wird mir schlecht. Diese widerlichen hinterhältigen Menschen, die hier wohnen. Jeder schlecht und durchtrieben auf seine eigene Art und Weiße. Alles was ich hier erleben musste, beschäftigte mich manchmal immer noch. Aber ich bin jetzt eine andere Person. Meine Veränderung werden sie schon früh genug erkennen. Das kleine Mädchen von früher ist Tod. Ich drehte mich auf meinen Rücken und starrte an die weiß gestrichene Decke. 'Heute ist es so weit. Heute bekomme ich endlich meine lang ersehnte Rache'
"Ob meine geliebte Halbschwester wohl auch zur Party kommt?"

Mein Verderben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt