Mein Verderben

Kapitel 17 {scandalous part 1}

Was versteht man unter dem Begriff skandalös?
Etwas das Empörung bei der Gesellschaft auslöst würden die meisten antworten.
Dabei ist besonders eine Sache zu beachten: die Skala der Unsittlichkeit dieser bestimmten Handlung .
Wie lässt sich dieser Begriff am besten umsetzten, um eine Person vor der gesamten Bevölkerung zu erniedrigen?
Nicht nur kurzzeitig sondern dauerhaft.
Diese Frage begleitete mich bei meiner nächsten Tat.
Ein weiterer Teil wurde heute zu meinem Puzzle dieses Spiels hinzugefügt.
"Lächel für die Kamera Schwester..."

Genervt lief ich auf dem Flur auf und ab und strukturierte meine Gedanken.
Zuvor hatte ich meine Sicherheitsmänner und Charlotte über die aktuelle Lage informiert.
Ich wollte nicht,dass sie die Lüge fälschlicherweise für wahr halten würden.
Nach allem wusste ich,dass sich Madison sofort an die Presse wenden wird.
Sie liebte es mich vor der Welt bloßzustellen,aber schon bald würde sie an meine Stelle treten durch einen lauten Knall,der es in sich haben wird.
'Warte nur ab Hexe,dann zeige ich dir was wahrhaftiges Skandalöses!'

Bellamy hatte ich vorübergehend in seinen kleinen Raum eingespeert.
Den Typen konnte ich nicht weiter um mich haben.
Was er sich heute geleistet hat!?
Sein Verhalten wurde von Tag zu Tag merkwürdiger.
Ich meine wie kommt man auf so eine Lüge in so kürzester Zeit?
Jetzt stand es offiziell fest,dass er ein Psycho ist.
'Das bekommt er noch zurück'

Endlich hörte ich die erlösende Klingel am Ende des langen Flures.
Mein Blick huschte zu einer leicht verwirrten Jessica,die ihre teure Jacke auszog,die ich ihr zum Geburtstag geschenkt habe.
"Hey wie siehst du den aus?
Solltest du deinen Erfolg nicht gebürtig feiern?"

Leicht wütend drehte ich mich energisch um.
"Die Frage ist eher wo warst du den ganzen verdammten Tag?
Weißt du eigentlich was passiert ist, als du weg warst?"fragte ich sie in einer sarkastischen Tonlage ohne dabei mit meinen Wimpern zu zucken.
Sie hasste es,wenn man sie so anschaute,aber sie sollte sich in meine Situation hineinversetzten.
Ich hatte sie hier gebraucht und wäre sie hier gewesen wäre alles anders verlaufen.
Plötzlich musste ich meinen gesamten Plan neu strukturieren und das erforderte viel Zeit,die ich nun nicht hatte.

Überrascht über meine Gefühlslage lief Jessica einige Schritte auf mich zu.
Nichts als leise Schritte erklangen im Raum.
Wahrscheinlich ging sie im Kopf ihre Entschuldigung durch.
"Du weißt doch wie verplant ich immer bin.
Ich habe die Zeit unterschätzt und als ich dann aufgewacht bin,war es schon dunkel.
Es tut mir wirklich leid und ich verspreche dir,dass ich mich ab sofort zusammen reiße!
Trotzdem musst du mir alles erzählen...jedes einzelne Detail!"
Ihr neugieriger Blick durchbohrte mich förmlich,jedoch wollte ich sie noch etwas hinhalten.
Diese kleinen Spielchen waren Bestandteil unserer Freundschaft.
Natürlich nahmen wir es demjenigen im Nachhinein nicht böse.

"Keine Ahnung wie ich es dir erklären soll Jessica etwas sehr...sehr..schlimmes!"gespielt traurig schaute ich auf den Boden und änderte meine Körperhaltung dabei.
Deprimiert zog ich meine Arme näher an meinen Körper und lies die Schultern nach unten hängen.
Geschockt und verwundert zugleich analysierte sie mich doch von einer auf die andere Sekunde fing sie an zu lachen.
Mist sie hatte mich durchschaut!

"Das kannst du doch besser oder?!"
Genervt lief ich in das Wohnzimmer zurück wobei ihr Lachen in meine Ohren hämmerte.
Was für ein Tag?
Jetzt konnte ich anscheinend nicht mal mehr Jessica reinlegen?
Übermüdet setzte ich mich in einen Sessel,während ich einen Bediensteten zu mir rief.
"Ich brauche einen Drink oder besser machen sie mal lieber sofort 2."beauftragte ich ihn in einem zickigen Tonfall.
Dieser Tag war ein absoluter Reinfall.

"Also dann erzähl mir mal was so schlimmes heute passiert ist?"fragte sie und stoppte gleichzeitig den Bediensteten
"Kein Alkohol mehr für dich süße!"sagte sie mahnend und gab den Bediensteten das Zeichen uns alleine zu lassen.
In ihrer Stimme hörte ich leichte Besorgnis heraus.
Sie schloss die Tür und setzte sich auf einen den Sessel gegenüber mir.
Ich wusste,dass sie sofort erkannte,wenn etwas nicht mit mir stimmte.