Jungkook Pov
Das Licht brennt trotz der geschlossenen Lider in meinen Augen, aber noch viel mehr brennt mein ganzer Körper, der sich erst einmal an die plötzliche Hitze gewöhnen muss. Ich fahre mit der Zunge über Taehyungs Unterlippe und warte darauf das er mir Einlass gewährt, aber stattdessen werden seine Küsse immer zögernder. Langsam und nur widerwillig löse ich mich von ihm und sehe ihm ins Gesicht.
Seine Augen sind nicht nur geschlossen, sie sind quasi zusammengekniffen und er sieht aus, als müsste er sich zwingen das hier zu tun. Mein Herz zieht sich in meiner Brust zusammen und obwohl ich ihn am liebsten gepackt und geschüttelt hätte, lasse ich meine Hände neben meinen Körper sinken und balle sie zu Fäusten um mich davon abzuhalten ihn trotz meines großen Verlangens zu berühren.
"Wieso zwingst du dich?", frage ich und senke den Kopf. Ich kann ihm nicht ins Gesicht sehen, kann es nicht ertragen zu wissen, dass er das eigentlich gar nicht möchte. Ich weiß nicht, was ich mir dachte, ich weiß nicht, woher der Glaube kam er könnte tatsächlich genau so empfinden wie ich, wie dumm es auch war. All diese Zeit hat er mir klar gemacht, dass er kein Interesse hat, seine Abneigung mir gegenüber war von Anfang an quasi Greifbar. Ich bin der einzige von uns beiden der in seiner Phantasie etwas anderes gesehen hat.
"Jungkook...", beginnt er, aber ich schüttle den Kopf und sehe ihn wütend an.
"Wenn du das nicht willst, dann drück mich von dir, schrei mich an, schlag mich, tu was auch immer nötig ist damit du nicht verletzt wirst!" Ich reibe mir mit meinen Händen über das Gesicht und drehe ihm den Rücken zu als ich bemerke, wie erschrocken er über meinen lauten Ton ist. Ich wollte ihn nicht anschreien, niemals, weil ich nicht wollte das er meine schlechte Seite sieht, aber wenn es um ihn geht kann ich mich nicht beherrschen. Er ruft in mir so viele Emotionen hervor, dass ich sie nicht einmal Filtern kann.
"Bist nicht du viel eher derjenige, der sich zu etwas zwingt?" Ich runzle verwirrt die Stirn und drehe mich um um sicher zu gehen, dass ich mir diese Worte gerade nicht nur eingebildet habe, aber er sieht mich tatsächlich an, enttäuscht und sogar wütend. "Damals, als es beinahe zu einem Kuss gekommen wäre, warst nicht du derjenige, der sich zurückgezogen hat und sagte es könnte nicht funktionieren? Du bist doch derjenige, der sich vor mir ekelt!"
"Ekeln?", frage ich fassungslos und sehe ihn verwirrt an. War das der Grund dafür, dass er sich so abweisend mir gegenüber verhalten hat? War das der Grund dafür, dass er meinen Berührungen damals im Dark Room ausgewichen ist? Ein Missverständnis, verursacht durch meine eigene Dummheit. "Ich sagte es könnte nicht funktionieren, aber nicht etwa weil wir beide Männer sind, sondern weil du mich verrückt machst!"
"Was?", fragt er und sieht mich an als sei es dafür bereits zu spät.
"Da läuft ein Irrer draußen herum der Menschen umbringt, weil er mit uns ein Spiel spielt und ich kann nicht zulassen das du einer davon wirst. Aber wie soll ich mich darauf konzentrieren diesen Fall zu lösen, wenn ich mich immer mehr in dich verliebe?"
Taehyung sieht mich vollkommen überrumpelt an und ich kann es ihm nicht wirklich verübeln, denn ich bin selber ganz überrascht von meinen Worten. Ich wusste, das sich etwas bei mir verändert hatte und ich kannte dieses Gefühl nicht, das sich bei mir anschlich und immer intensiver wurde mit jedem Mal, das ich an ihn dachte, aber erst jetzt, wo ich es benannt habe, wird mir tatsächlich klar was es ist. Ich habe mich in ihn verliebt.
Ich lege meine Hand auf seinen Oberarm und lasse sie langsam bis hinunter zu seinem Handgelenk wandern. Er sieht mir in die Augen, nicht fähig die Worte zu verarbeiten, die gerade über meine Lippen gewandert sind und das muss er auch gar nicht, es reicht wenn er sie verstanden hat. Ich führe seine Hand an meinen Schritt und lege sie drauf. "Fühlt sich das so an als würde ich mich vor dir ekeln?"
DU LIEST GERADE
Dark Room |Vkook - Texting|
Hayran Kurgu«Die Zeit ist abgelaufen.» Taehyungs Alltag würden die meisten wohl als langweilig und eintönig beschreiben. Der Job als Fotograf hat schon lange aufgehört ihm Spaß zu machen und auch sonst gibt es nichts aufregendes in seinem Leben - bis ihm ein Ha...