Kaum hatte Marco die Tür hinter sich wieder geschlossen, drehte er sich auch schon zu mir um und sah mir wütend in die Augen.
"Was hast du gegen sie? Was hast du gegen ein nettes Mädchen wie Claire, Zue, sei ehrlich, was hat sie dir getan? Warum hast du sie einfach so weggeschickt, obwohl sie in den ganzen drei Monaten die einzige war, die dich besucht hat? Warum, Zue?!" Er schrie fast schon.
Meine Güte, hat der sich jetzt etwa in die hohle Birne verknallt oder warum spielt der sich so auf? Mann, was würde ich geben, ihn mal zurechtzuweisen...
Ich versuchte irgendwie, ihm klar zu machen, dass das meine volle Absicht gewesen war und er sich nicht auf sie einlassen solle, doch so ganz gelang mir das nicht. "Was ist? Guck nicht so bescheuert! Du weißt genau, warum ich mich so aufrege! Ich würde mich freuen, wenn wenigstens einer mich besucht hätte", stieß er verbittert hervor und wandte sich dem Bad zu. "Bis gleich." Und schon war er in dem kleinen Raum verschwunden.
Nach zehn Minuten ebbten die Schluchzgeräusche langsam ab und Marco kam aus dem Bad. Sein Gesicht war total aufgequollen, seine Augen rot und auf seinen Wangen konnte man den genauen Verlauf seiner Tränen sehen.
Dadurch, dass er im Rollstuhl saß, hatte er für mich die perfekte Höhe, um ihn anzusehen.
Du siehst scheiße aus, hätte ich ihm am liebsten gesagt. Ich hätte nie gedacht, dass es so ätzend sein konnte, ein Mal nicht in der Lage zu sein zu reden. "Entschuldige", sagte er matt, "ich bin manchmal ziemlich sensibel." Scheinbar war er echt sauer, denn er legte sich ohne ein weiteres Wort in sein Bett und schlief, was ich seinem leisen Schnarchen entnahm.
Plötzlich war es so leer und still in dem kleinen Raum. Beengend. Also beschloss ich, auch zu schlafen, und schloss die Augen für den Rest dieses bescheuerten Tages.
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The inner beauty #GlamBookAward19 #JungleAward19 #firebirdaward2019 #iceSplinter
RomanceZue ist hübsch, beliebt und selbstbewusst; sie wird zu jeder Party eingeladen und genau das wird ihr zum Verhängnis. Sie muss sich auf niemanden festlegen, da sie ständig die Wahl unter Tausenden, die gerne mit ihr befreundet sein würden, hat. Clai...