Chapter 5

6.7K 381 55
                                    

Bis jetzt konnte Madame Pomfrey ihnen aber weder gute noch schlechte Nachrichten bringen, was sie zum einen traurig und zum anderen erleichtert stimmte. Der Tag neigte sich dem Ende zu und so auch die Hoffnung, dass Remus Heute aufwachen würde. Sirius gab sich die immer noch die Schuld für alles und blieb deswegen auch noch bei Remus sitzen, nachdem die anderen in ihren Gemeinschaftsraum und in ihren jeweiligen Schlafsaal zurückgekehrt waren. 

Professor McGonagall kam keine fünf Minuten, nachdem die anderen gegangen waren, in den Krankenflügel und beäugte Sirius mitleidig.
,,Mr Black sie sollten schlafen. Sie sind jetzt schon seit 36 Stunden wach."
,,Ich würde aber gerne bei Remus bleiben, Professor."
,,Ich weiß ihnen liegt viel an Mr Lupin, aber sie sollten ihre eigene Gesundheit auch nicht vernachlässigen. Das Bett neben Mr Lupin ist für Sie."
Sirius sah sie überrascht an, was sie nur mit einem Lächeln quittierte. Sie legte ihre Hand auf seine Schulter.
,,Er wird es schaffen, Mr Black. Haben Sie Hoffnung in ihn."
Mit diesen Worten war Professor McGonagall verschwunden und Sirius musste er sich eingestehen, dass er wirklich ziemlich müde war. Er legte sich in das Bett neben Remus und schlief, mit dem Blick auf seinen besten Freund gerichtet, recht schnell ein.

Am nächsten Morgen, wurde Sirius vorsichtig von Madame Pomfrey geweckt.
,,Wie geht es Remus?"
Sirius hatte sich sofort hoffnungsvoll aufgesetzt, aber Poppy sah ihn traurig an.
,,Mr Lupin's Puls ist über Nacht noch schwächer geworden. Es sieht nicht gut aus. Fals er heute nicht aufwacht, dann wird es Morgen nicht anders aussehen. Sollte sein Puls noch schwächer werden-- nun Mr Black, wir können nur auf das Beste hoffen."
Nach diesen Worten konnte Sirius nicht mehr klar sehen und denken; alles schien verschwommen, sein Hirn war wie in Watte gepackt. Wie von selbst ging er zum Gryffindor Gemeinschaftsraum, durch den Jungenschlafsaal ins Bad und duschte dann. Sekunden fühlten sich wie Stunden an. Alles hing an Heute.
Als er aus dem Raum trat kam James auf ihn zu.
,,Gibt es Neuigkeiten?"
,,Er hat fast keinen Puls mehr, James. Poppy meint, wenn sein Puls noch schwächer wird-- dann wird er Morgen nicht-- aber das wird er richtig? Er muss einfach aufwachen."
Ohne dass Sirius es bemerkt hatte, fing er an zu weinen. James stand geschockt da, nahm Sirius aber sofort in den Arm, während Frank und Peter von ihren Betten aufstanden, auf welchen sie zuvor noch gesessen hatten.
,,Und das wird er. Er wird aufwachen. Das Quidditch Spiel wurde auf Morgen verschoben. Wir gehen alle zusammen zu Remus, Lily kommt auch mit."
,,Und Alice."
Frank klopfte Sirius tröstend auf die Schulter. James und Sirius lösten sich voneinander, wurden von Frank und Peter jedoch gleich wieder in eine nächste Umarmung gezogen. Nach ein paar weiteren Minuten, in dem alle versuchten einen positiven Kopf zu bewahren, gingen alle zusammen in den Krankenflügel. Dort setzten sie sich auf die Stühle, welche Madame Pomfrey kurz zuvor herbei gezaubert hatte.

Nachdem Lily und Alice auch da waren, erklärte James ihnen die Lage. Lily war sehr mitgerissen und fing an zu weinen, weshalb James sie in den Arm nahm. Alice setzte sich auf Frank's Schoß, wobei er seine Arme um sie schlang.
,,Remus wird es schaffen. Er ist ein Rumtreiber und so lange wir an ihn glauben, wird ihm nichts schlimmes zustoßen." 
Lily versuchte alle etwas aufzuheitern, war aber selbst komplett am Ende. Sie bemerkte aber wie sehr Sirius unter all dem hier litt; das er sich mit jeder Minute mehr die Schuld zuschob.

Peter und James erklärten sich bereit Frühstück zu holen, da Sirius seit Gestern nichts gegessen hatte und sie selbst auch sehr hungrig waren. Lily legte eine Hand auf Sirius Schulter, sobald die anderen beiden weg waren und Frank und Alice zu einer Verabredung mit ein paar anderen Schülern gingen.
,,Ich bin so ein Idiot."
,,Nein, das bist du nicht. Du bist ein toller Mensch, Sirius. Du warst immer für ihn da. Und das muss was heißen, wenn es von mir kommt."
Ein klitze kleines Lächeln hatte sich bei dem letzten Satz auf Sirius' Lippen geschlichen, was Lily selbst auch zum Lächeln brachte. Jedoch war es nach einigen Sekunden wieder verschwunden.
,,Trotzdem war alles meine Schuld. Hätte ich nur weiter geredet und nicht am Anfang seiner Verwandlung gefehlt, dann wäre er nicht so wütend gewesen und dann wäre auch nichts passiert. Ich hätte ihn mit James zusammen zurückhalten können. Und er würde nicht im sterben liegen. Ich hatte ihm versprochen immer für ihn da zu sein, Lily-- und kurz darauf geschieht das."
,,Trotzdem ist das nicht deine Schuld. Sobald er aufwacht erklärst du ihm alles und dann wird es wie vorher sein. Es wird wieder in Ordnung kommen. Er wird keinen Hass gegen dich hegen." 
,,Warum sollte er mich nicht hassen?" 
,,Weil Remus nicht ohne dich leben kann. Genauso wie du nicht ohne ihn. Er hat immer viel von dir gehalten. Ihr kennt euch schon so lange und habt so vieles durchgemacht. Das wirft er nicht alles nur wegen diesem einen Missverständnis weg."
Sirius dachte unwillkürlich an die ganzen Abenteuer, die sie erlebt hatten, und dann dachte er daran, dass sie vielleicht nie wieder etwas erleben werden. Sein Gesichtsausdruck wurde schlagartig wieder traurig.
,,Hey. Er wird es schaffen. Für dich."

Als Peter und James wieder da waren, fingen sie alle an zu essen und als sie fertig waren redeten sie zusammen. Sie redeten über alles, was sie je erlebt hatten, um die Stimmung zu heben.
,,Und dann hat Moony das Konfetti verzaubert, sodass an der Kleidung von jedem jetzt auch noch das Konfetti klebte!"
James konnte vor Lachen kaum richtig reden. Sirius konnte sich auch kein Lachen verkneifen. Die ganzen schönen Erinnerungen.
,,Und einmal, da hat Snape mir und James Strafarbeiten aufgebrummt für nichts, weil er ja Vertrauensschüler ist und so. Und Remus hat er einfach so das Buch aus der Hand geschlagen, da war Remus sauer und hat ihm ein Schnecken-Spuck-Fluch aufgehetzt! Der hat erstmal blöd geguckt! Sorry Lily, aber das war zu witzig!"
Sirius sah entschuldigend zu Lily, doch auch sie war am lachen.
,,Ja, ihr habt auf jeden Fall sehr viel tolles Zeug erlebt!"

Das Mittagessen holten dieses Mal Sirius und Lily. Obwohl es Remus nicht richtig gut ging, waren sie etwas besser gelaunt; sie waren positiver gestimmt, glaubten daran, dass er es schaffen würde, denn Remus hätte sicher nicht gewollt, das sie sich Tage lang die Augen ausheulten, er hätte gewollt, dass sie genauso sehr an ihn glaubten, wie er an sie.

Am Nachmittag, hatte Lily sich dazu bereit erklärt, Sirius bei seinem Aufsatz für Verwandlung zu helfen. Sie hatten sich einen Tisch herbei gezaubert und nahmen sich zwei Stühle. Für diesen Aufsatz brauchten sie nur zwei Bücher, in denen stand nämlich alles drin.
,,Und das hier solltest du auch mit reinschreiben. Das man den Zauber nur alle fünf Minuten nutzen kann."
,,Hm. Ähm, Lily? Muss ich mit aufschreiben, dass der Zauber von Maximilian Belièr 104 mal ausgeführt wurde? Oder ist das eher nebensächlich?" 
,,Nein, das brauchst du nicht. Aber das der Zauber nicht von allen Zauberern und Hexen ausgeführt werden kann solltest du mit rein nehmen." 
,,Er kann nur von Zauberern und Hexen ausgeführt werden, die sehr stark und geschicklich sind. Sonst kann es bis zu mehreren Jahren dauern? Das ist krass."
Sirius nahm seinen Blick wieder vom Buch weg und schrieb schnell weiter.
Nach etwa zwei Stunden waren sie fertig.
,,Danke, Lily. Für alles."
,,Kein Problem. Wir müssen zusammenhalten."
Lily überzeugte Sirius, den Aufsatz jetzt noch bei Professor McGonagall abzugeben, also machte er sich auf den Weg ins Lehrerzimmer. Sie wollte lediglich, dass er mal rauskommt und nicht die ganze Zeit im Krankenflügel saß.

,,Ja?" 
,,Hallo, Professor Flitwick. Ich wollte fragen, ob Professor McGonagall hier ist?" 
Sirius' Ton war freundlich und er konnte sogar ohne Probleme ein Lächeln aufbringen.
,,Ja, sie ist hier!"
,,Könnte ich sie kurz sprechen?" 
,,Aber natürlich! Warten sie kurz!"
Der kleine Professor machte die Tür zu, während Sirius einen Schritt zurück ging und nach ein paar Sekunden ging die Tür noch einmal auf.
,,Sirius? Was machen sie denn am späten Nachmittag hier?" 
,,Ich wollte meinen Verwandlungsaufsatz abgeben, wenn das okay ist. Ich habe ihn vorhin schon fertig gemacht."
Ein lächeln schlich sich auf ihre Lippen.
,,Ah! Toll! Ich werde ihn mir angucken und Ihnen Dienstag wiedergeben." 
Professor McGonagall nahm Sirius' Aufsatz lächelnd entgegen.
,,Danke Professor!"
Nun machte Sirius sich wieder auf den Weg in den altbekannten Krankenflügel...

These Days {Remus x Sirius}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt