Chapter 14

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Peter ging nervös durch die langen Korridore von Hogwarts. Immer wieder fragte er sich, warum er sich darauf eingelassen hatte. Er wollte das doch gar nicht! Verzweifelt strich er sich mit seiner vor Angst zitternden Hand über das Gesicht, als er den Keller ereicht hatte. 
,,Hallo, Peter."
Sofort drehte er sich erschrocken um. Regulus stand mit gekreuzten Armen und hochgezogenen Augenbrauen da.
,,Du hältst dich doch immer noch an den Plan, oder? Du weißt was passiert, wenn du es nicht tust."
Peter nickte hastig.
,,Natürlich! I-ich habe alle Vorbereitungen getroffen."
Regulus zog seinen Zauberstab raus und betrachtete ihn schweigend. Die Stille ließ Peter nur noch nervöser werden, weshalb er anfing mit seinem Ärmel zu spielen.
,,Ich muss mich auf dich verlassen können, Wurmschwanz. Wenn du versagst, kriege ich eine noch größere Strafe als du. Und das möchte ich gerne vermeiden. Nicht nur dein Leben und das Leben deiner Familie hängt von dem ganzen hier ab, sondern auch meins. Ich kann mir keinen einzigen Fehltritt erlauben. Also, keine Rückzieher mehr! Verstanden?!"
Regulus sah wieder zu Peter, welcher einen Schritt zurückgewichen war, als sein Gegenüber den Zauberstab auf ihn gerichtet hatte. In diesem Moment hatte Peter realisiert, dass er nicht der Einzige war der Angst hatte; Regulus tat das alles auch nur aus Angst. 
,,Ja, verstanden. Keine Rückzieher oder Fehltritte."
Regulus nickte kurz und ging dann an Peter vorbei in Richtung des Schlafsaals der Slytherins. Bevor er um die Ecke ging, drehte er sich nochmal um.
,,Samstag. Während des Spiels."
Und dann war er weg. Peter atmete tief aus, dabei hatte er gar nicht bemerkt, dass er die Luft angehalten hatte. Er wollte einfach nur, dass das alles aufhörte. Einfach nur, dass er ein ganz normaler Schüler sein konnte. Aber so war es eben nicht. So würde es nie wieder sein.

,,Ich glaube, ich gehe nochmal kurz in die Bibliothek."
Sirius sah grinsend und mit hochgezogenen Augenbrauen zu Remus, als sie aus der großen Halle kamen.
,,Wann warst du jemals 'kurz' in der Bibliothek? Du liest dich doch immer an irgendwas fest."
Remus schubste Sirius daraufhin nur spielerisch weg. Dabei hielt Sirius ihn jedoch an seiner Hand fest und zog ihn in einen Kuss.
,,Wir sehen uns dann im Gemeinschaftsraum."
Remus nickte mit einem Lächeln auf seinen Lippen und küsste Sirius noch einmal, bevor er dann den Weg zur Bibliothek einschlug. Er wollte noch ein paar Stichpunkte für seinen Aufsatz für Verteidigung gegen die dunklen Künste aufschreiben- seinem Lieblingsfach neben Verwandlung und Zauberkunst. In der Bibliothek angekommen, setzte er sich an seinen Stammplatz hinter dem letzten Bücherregal. Dort stand ein Tisch mit gepolsterten Stühlen und einem Kamin. Er ließ sich dort jedoch erst nieder, nachdem er sich ein paar Bücher passend zum Thema herausgesucht hatte. Und dann verlor er sich schon in seiner Arbeit.

,,Guten Abend, Remus."
Remus schreckte von seinem Pergament und den zahlreichen Büchern hoch. Professor Dumbledore hatte sich unbemerkt gegenüber von ihm hingesetzt.
,,Oh, Guten Abend Professor!"
Dumbledore musste sich ein Lächeln verkneifen, da es so aussah als hätte der Schulleiter ihn aus einer anderen Realität gerissen und Remus nun erstmal wieder im Hier und Jetzt ankommen musste. 
,,Wie ich sehe sind Sie wie immer sehr fleißig."
,,Naja, ja. Sie wissen ja, Hausaufgaben machen sich nicht von alleine. Was verschafft mir die Ehre, Sir?"
,,Wie ich gehört habe wird einer ihrer Freunde, Peter, umziehen. Ist Ihnen in letzter Zeit zufällig irgendetwas komisches an ihm aufgefallen?"
Remus sah nachdenklich auf sein Pergament vor ihm und stellte seine Feder zurück in den Federhalter.
,,Um ehrlich zu sein, ja Sir. Er ist in den letzten Wochen, beziehungsweise Monaten, öfter weg gewesen, ohne zu sagen wo er hingeht oder wo er war. Auf unserer Kart- äh, ich meine wir haben ihn öfter im Keller gesehen, wenn er wie vom Erdboden verschluckt war. Warum?"
,,Im Keller? Hat Mr Pettigrew denn Freunde, die ihn Slytherin sind?"
,,Soweit ich weiß nicht, nein."
Dumbledore sah aufeinmal sehr nachdenlich aus. Nach einem Moment der Stille, stand Professor Dumbledore auf.
,,Ich habe ein sehr ungutes Gefühl, Remus. Und mein Gefühl hat mich selten im Stich gelassen, also passen Sie bitte auf sich auf, Remus."
Remus sah hoch zu seinem Schulleiter und nickte. Als er wieder weg war, wandte Remus sich wieder seinen Stichpunkten zu. Er wusste genau wie Dumbledore sich fühlte, Remus hatte nämlich auch kein gutes Gefühl mehr, wenn es um Peter ging.

,,Ich bin endlich mit meinem Aufsatz fertig!"
Lily ließ sich mit ihrem Kopf auf James' Schoß nieder.
,,Du bist wie Remus."
James lächelte und strich ihr eine Sträne aus dem Gesicht.
,,Ein tolles Kompliment, danke Schatz!"
Lily grinste ihn an, was er nur mit einem Lächeln und einem Kopfschütteln quittierte.
,,Samstag ist das Quidditch Spiel Hufflepuff gegen Ravenclaw, oder?"
,,Ja. Sirius und ich wollen jede Sekunde genaustens aufpassen. Vielleicht haben beide Teams neue Taktiken oder Spielzüge. Und wenn Hufflepuff mit einer niedrigen Punktzahl gewinnt, könnten wir schon erster Platz sein, ohne das wir noch gegen sie gewinnen müssen. Aber wenn Ravenclaw gewinnt, haben die mehr Punkte als wir und dann wird es spannend."
,,Okay, hört sich schlüssig an. Egal wer gewinnt und euer Gegner wird: Ihr seid die beste Mannschaft die Gryffindor je hatte! Und das hat selbst Dumbledore gesagt, das muss schon was heißen."
James fing an zu lächeln und lehnte sich runter, um Lily zu küssen.
,,Ich liebe dich, Lils-"
,,Hey, James? Ist Kingsley am Samstag mit uns da?"
Sirius kam gerade vom Schlafsaal runter, stoppte jedoch schnell, als er James und Lily sah.
,,Oh, tut mir leid!"
,,Schon gut, Black."
Lily setzte sich ordentlich hin.
,,Und ja, die anderen wollten auch kommen."
,,Gut, je mehr Augen die aufpassen, desto besser."
Sirius ließ sich auf den Sessel gegenüber von Lily und James nieder. James legte einen Arm um Lily, während Sirius durch den Raum sah.
,,Lust auf 'ne Runde Zauberschach, Evans?"
,,Klar, wenn du Lust auf's verlieren hast."
,,Ganz schön arrogant, meinst du nicht?"
Sirius zog den Tisch zu ihnen heran und sah dann hoch zu Lily.
,,Ich sag's dir nur ungern Kumpel, aber du hast noch nicht ein Runde Zauberschach gegen Lily gewonnen. Darf ich Sirius dieses Mal wenigstens helfen, wenn er am Verlieren ist?"
Lily nickte, während Sirius nur gespielt verletzt dreinguckte. Dramatisch hielt er seine Hand an sein Herz.
,,Hey! Ich gewinne, da bin ich mir sicher! Ich habe nämlich eine neue Taktik!"
,,Klar! Was denn? Den Gegner zu verwirren?"
Lily und James fingen an zu lachen. Sirius starrte sie kurz böse an, fing aber dann auch an zu lachen.

,,Was denkst du Albus? Was hat er vor?"
,,Das weiß ich leider nicht, Minerva. Eins weiß ich. Mr Pettigrew wird seine Freunde verraten. Da besteht kein Zweifel. Ich habe schon einmal so eine Angst in einem anderen Schüler gesehen. Vor unzähligen Jahren. Es ist nicht gut ausgegangen. Angst und Verzweiflung lassen Menschen die unmoralischsten Dinge tun."
Albus streichelte Fawkes.
,,Bist du dir sicher? Ich meine Mr Pettigrew hat sich immer so sehr an seine Freunde gehangen. Die vier sind immerhin Gryffindors."
,,Minerva, merke dir bitte eins: Das Hogwarts Haus von einem Schüler definiert ihn nicht. Es gibt sehr viele nette und nicht nur hinterlistige Slytherins, nicht so schlaue und sehr raffinierte Ravenclaws, mutige und etwas scheue Hufflepuffs, sowie hinterhältige und äußerst loyale Gryffindors. Das ist eins der wichtigen Dinge, die ich mit den Jahren gelernt habe."
Minerva sah ihn staunend an.
,,Ich hoffe trotzdem für Mr Black, Mr Potter und Mr Lupin, dass es nicht so ist. Auch wenn ich schon weiß, dass du Recht haben wirst."
,,Ich hoffe auch sehr, dass ich falsch liege, aber leider besteht kein Zweifel. Ohnehin müssen wir aufpassen, damit sich keine Todesser mehr Hogwarts näheren. Vorallem müssen wir auf Mr Lupin aufpassen, denn er ist der einzige Werwolf, der diese Schule besucht."
,,Sie nehmen für ihn so eine große Last auf sich, das ist bewundernswert."
,,Und das weiß Remus auch zu schätzen. Er hat ein gutes Herz. Er ist nett zu jedem Professor und jedem Schüler. Hätte ich ihm keine Chance gegeben, hätte er sich nie mit Mr Potter und Mr Black angefreundet. Er hätte sich immer noch von jedem abgeschottet. Und jetzt wird er, weil er ein Werwolf ist, von Todessern gejagt."
McGonagall ging zu ihm und sah aus dem Fenster.
,,Es werden dunkle Zeiten aufziehen, nicht wahr Albus?"
,,Ja, ja ich fürchte schon. Jetzt da Voldemort immer mehr Anhänger sammelt."
Er betrachtete den dunklen, bewölkten Himmel.
,,Die Zeit wird kommen, wo ein Sturm aufzieht."

Your Hogwarts House does not define you. There are kind Slytherins, stupid Ravenclaws, brave Hufflepuffs und twisted Gryffindors.

These Days {Remus x Sirius}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt