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"Bist du Marnie?", fragte das kleine Mädchen mit den fast schwarzen Augen und den noch dunkleren Haaren die Rothaarige. Als sie sie so ansah, schlug sie ihre langen Wimpern einige Male auf und zu, sodass Marnie förmlich einen trockenen Mund bekam.

"Und du bist sicher Yara?", stellte sie mit einem sanften Lächeln die Gegenfrage, auf die das Mädchen schüchtern schmunzelte und auf seinen Bruder zustolperte, um sein Gesicht schüchtern in seinen Oberschenkel zu drücken.

"Woher weiß sie das?", flüsterte sie laut genug, als dass Marnie sie hören konnte, worauf der stolze Mann sie hochhob und ihr einen Kuss auf die Stirn drückte.

Seine ebenfalls braunen Augen schauten sie anhimmelnd an, als er sagte: "Marnie ist unheimlich clever."

Dann schaute er mit seinem schiefen Grinsen zu Marnie, deren Wangen sich in Anbetracht dessen erhitzten.

"Du bist wieder da!", hörte sie daraufhin eine andere Mädchenstimme quieken, um dann Yaras Zwillingsschwester Mina an ihr vorbeihuschen zu sehen und sich ebenfalls an ihren Bruder klammern zu sehen.

"Mina, das ist Marnie", sprach da die sanfte Stimme des Dunkelhaarigen, worauf sich das kleine Mädchen kurz zu ihr umdrehte. Auch sie hatte die unverkennbaren Züge dieser Familie in ihrem Gesicht.

"Hallo", grüßte Marnie das Mädchen, dass kurz die Stirn runzelte, um seinen Bruder anzusehen, dann aber einen Schritt auf die Rothaarige zu zu machen und zu sagen: "Du hast schöne Haare."

"Danke, du auch", entgegnete Marnie lächelnd, womit sie auch Mina ein kleines Lächeln auf die Lippen zauberte.

"Könnt ihr Mum Bescheid sagen?", erkundigte er sich bei seine Schwestern, als er Yara auf den Boden setzte und endlich auch Mina einen Kuss auf die Stirn drückte.

"Okay", kicherte Yara, um im nächsten Moment Minas Hand zu greifen und sie hinter sich her weiter ins Haus zu ziehen.

"Sie sind unglaublich", kicherte Marnie als die kleinen Mädchen verschwunden waren, um in den Garten zu laufen, um ihre Mutter Katherine zu rufen.

"Das sind sie", schwärmte auch er mit leuchtenden Augen, um im nächstem Moment einen Arm um Marnies Taille zu legen und sie ein wenig näher zu ziehen. "Und du dachtest sie könnten dich nicht von Anfang an mögen", flüsterte er gegen ihre Schläfe, woraufhin er sich weiter nach unten lehnte und ihr einen sanften Kuss auf die Lippen drückte.

Mit einem zufriedenen Schmunzeln strich Marnie einmal über seine Wange, auf der sie deutlich sein Grinsen fühlen könnte.

"Ich hab dich lieb Marn", summte er gegen ihre Lippen und sie erwiderte seine Worte, bevor sie zufrieden einmal seinen Mundwinkel küsste und ihre Hand mit seiner verschränkte, um seiner Mutter gleich keinen Herzinfarkt zu bescheren.

Gerade einmal am nächsten Samstag nach ihrem außergewöhnlich offenem Gespräch mit Lissy fand Marnie sich tatsächlich vor der Haustür des Hauses wieder, in dem sie über Monate hinweg ziemlich viel Zeit verbracht hatte, wenn er sie nicht gerade irgendwo hin gebracht hatte, um ihr dort etwas zu zeigen.

Marnie Füße tippten nervös auf den Holzbrettern der erhöhten Veranda, als sie immer wieder auf das Klingelschild schaute, um sich dann wieder davon abzuwenden und ihre Augen an einen der Rosenbüsche seiner Mutter zu heften.

"Oh Gott", sagte sie leise vor sich hin und strich ihre Haare, von denen sie sich inzwischen wünschte, sie wie auf der Arbeit in einem Pferdeschwanz zu tragen, nach hinten.

Als sie ihren Eltern heute beim Frühstück erzählt hatte, dass sie zu seiner Familie wollten, hatten sie ihr Verständnis dafür geäußert. Während Lillian Marnie traurig angesehen hatte, hatte ihr Vater etwas erleichtert genickt. Genau dieser ganze Umstand war ja der Grund dafür, dass er ihr von Zeit zu Zeit eher verständnislos oder sogar harsch entgegentrat. Er wollte doch eigentlich nur, dass sein kleines Mädchen ein normales Leben führte, statt sich selbst immer trauriger zu machen.

The Lone Trooper (h.s.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt