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Eine wunderschöne Nacht.

So hätte Harry am nächsten Morgen den Rest nach der amüsanten Hochzeit betitelt. Sogar mehr, er hatte es einfach fühlen können, als er vor Marnie wach wurde, mit seiner Nase in ihrem zerzausten Haar vergraben und seinen Armen lose neben sich liegend. Dieses Mal war es Marnie, die ihre Arme von der Seite so fest um ihn geschlungen hatte, dass kein Millimeter mehr zwischen ihnen war.

Das Hotelzimmer hatte nur cremefarbene Vorhänge, weswegen er praktisch alles ausmachen konnte. Zum Beispiel Marnies leicht geöffneten Lippen, bei deren Anblick allein ihm hätte anders werden können. Aber auch ihre auf eine süße Art an seine Brust gedrückte Wange, auf die er am liebsten einen Kuss gepflanzt hätte.

Als die Sonne sanft hereinschien fiel sein Blick auch kurz auf ihren Bauch, und Gott, es wäre gelogen, wenn er sich nicht gewünscht hätte, dass sie jetzt nach letzter Nacht schwanger war.

Nur wusste er nicht, dass sie es schon seit ihrem Wiedersehen vor einem Monat war. Genauso wenig wie Marnie es erahnte, als sie so ruhig vor sich hin schlummerte, nicht einmal ein leises Grummeln ihres Bauchs sie auf irgendetwas aufmerksam machte.

Gerade schloss Harry seine Augen noch, da wachte Marnie schon im nächsten auf und drückte locker ihre Lippen gegen seine Brust.

"Gut geschlafen?", lächelte Harry die gähnende Marnie an, und sie nickte mit halb geschlossenen Augen.

"Und du?", wollte auch sie nach einigen Momenten wissen, und Harry wollte fast schmollen, als sie die weiße Decke so weit nach oben zog, dass sie sie über ihre Brust legen konnte.

"Perfekt", schmunzelte er und strich sich einmal durch seine dichten Locken, bevor er schon wieder über Marnie schwebte, um seine Arme um sie zu legen.

"Musst du heute wieder abreisen?" Marnies plötzliche Frage ließ Harry die Stirn runzeln, dann antworten: "Leider ja."

Marnies Nase rümpfte sich und Harry rieb kurz seine dagegen, bis sie diesen Gesichtsausdruck wieder ablegte und stattdessen sanft lächelte.

"Ich kann nicht glauben, dass du zur Hochzeit gekommen bist", schmunzelte sie und legte ihre Handflächen auf seine Schulterblätter, als er so über ihr schwebte.

"Ich ehrlich gesagt auch nicht." Er biss sich auf seine rote Unterlippe und lächelte Marnie einfach nur an.

"Aber das war es wert, du sahst so wunderschön aus", fügte er spitzbübisch hinzu und ließ Marnies Wangen sich erhitzen.

"Mach mich nicht rot", schüttelte sie den Kopf, doch Harry legte seine Hand auf ihre Wange, damit sie ihn nicht fort drehen konnte.

"Es ist wahr, Marnie. Auch wenn du in keiner Welt Make-up brauchst, war dein Lippenstift in Kombination mit diesem Kleid das adretteste, was ich je gesehen habe. Du sahst einfach nur bezaubernd aus", schwärmte er lauthals und streckte sich nach vorne, um ihr einen Kuss auf den Hals zu drücken, sie dann wieder von oben anzusehen.

"Ich hätte nie geglaubt, dich je in einem Anzug zu sehen", lachte Marnie dann mit einem Strahlen in den Augen und strich über die nackte Brust des Mannes bis hin zu seinen Rippen.

"Wirklich?" Grinsend nahm er seine Unterlippe zwischen die Zähne, konnte sich etliche Gelegenheiten denken, bei denen er in Marnies Gegenwart einen Anzug tragen würde, dachte zeitgleich an sein Mitbringsel.

The Lone Trooper (h.s.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt