🔱 Start into a different life ⚜️

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1 Woche später

Taddl hatte bereits alle Sachen eingepackt. Ein paar DXM- und Meskalin-Tabletten hatte er auch heimlich in die Innenseite seines Koffers gesteckt. ,,Wenn die den Koffer durchsuchen, muss ich jemanden schlagen", murmelte er.
Sein heutiges Outfit bestand aus seiner Jeansjacke, dem "Good Vibes" T-Shirt, einer blauen Jeans, weißen Socken und seinen beigen Convers Sneakern. Seine blauen Haare hatte er in einem Ponytail zusammengebunden.
Luna kam in sein Zimmer. ,,Und T, bist du bereit?", fragte sie ihn lächelnd.
,,Yup Luns, alles eingepackt", sagte Taddl. ,,Bist du denn auch bereit?", fragte sie.
,,Jep Luni, ich bin auch bereit", sagte Taddl und lächelte. Das tat er nicht oft.
Er zog sich noch seinen schwarzen Mundschutz drüber, bevor er sich seinen schwarzen Rucksack auf die Schulter schwang und sich seinen Space-schwarzen Koffer schnappte.

Auf der Autofahrt quatschten die drei ausgelassen.
Dabei war Taddl nervös wie sonst was. Er machte sich Gedanken.
Am meisten darum, was passieren würde, wenn die Ärzte die Drogen finden würden. Oder was aus ihm werden würde, wenn er die Drogen nicht konsumieren konnte. Das er sein geliebtes LSD und die Joints schon dagelassen hatte, war hart genug gewesen. Einen letzten Joint hatte er heute morgen noch geraucht. Und LSD hatte er über die letzte Woche verteilt nochmal genommen.
,,Wir sind da", sagte Ardy und stieg aus. ,,So, Zeit, auf Wiedersehen zu sagen", sagte Luna, leicht traurig.
,,Keine Sorge Tudd, wir kommen dich an den Besuchstagen besuchen. Versprochen", sagte Ardy und umarmte Taddl zum Abschied nochmal. Luna ließ Taddl schon fast nicht mehr los.
,,Tschau, Leute. Eure täglichen 14-Uhr-Besuche werd' ich am meisten vermissen. Hab' euch lieb", sagte er, bevor sich alle drei nochmal umarmten und dann auseinander gingen.

Nervös zog Taddl seinen Koffer den Kiesweg hinauf bis zur Klinik. Drinnen wurde er von Fr. Birkenstock empfangen, welche ihn gleich zu dem Zimmer von vor einer Woche führte. ,,Um 22 Uhr ist Nachtruhe. Am Tag hat man eine Stunde am Handy, die meiste Zeit ist sowieso Therapie", erklärte Fr. Birkenstock. Taddl nickte verstehend, doch innerlich starb er. Wie sollte er es auch nur 23 Stunden ohne seine Musik aushalten?!
Im Zimmer räumte er seine Sachen aus.
Nach einer Stunde kam Fr. Birkenstock wieder, um ihm den Tagesablauf, welchen sie ausgedruckt hatte, zu geben. Und um ihm ein paar Regeln und Sicherheitsmaßnahmen zu erklären.
Nachdem Taddl's Tasche von 4 (!!) Ärzten durchsucht wurde, fanden sie die Drogen.
,,Das eine sind Hustentabletten", versuchte sich Taddl so entspannt wie möglich rauszureden.
,,Wir werden die Meskalin-Tabletten entsorgen. Und die DXM-Tabletten auch. Denken Sie, wir wüssten nichts von der halluzinogenen Wirkung, die diese Tabletten haben?", fragte Fr. Birkenstock, leicht verärgert. ,,Ich wusste, dass sowas kommen würde. Welcher Patient lässt sich den freiwillig einweisen? Genau, keiner!", sagte sie und stolzierte mit den Drogen und den 4 Ärzten von dannen.
Taddl wurde aggressiv.
,,Wie soll ich ohne meinen Stoff klarkommen?....WIE SOLL ICH OHNE MEINEN STOFF KLARKOMMEN?!?!", schrie er frustriert und schlug die geballten Fäuste gegen die Wand, mehrere Male. Solange, bis sie blutig waren.
Manisch begann Taddl, zu lachen und zu weinen. Gleichzeitig.
,,Wie...wie soll ich das schaffen? Es war die falsche Entscheidung, hier in dieses SCHEI* KAFF ZU KOMMEN!!!!", rief er aufgebracht.
Plötzlich kam eine Ärztin herein. ,,Herr Tjarks, ich kann verstehen, dass Sie nicht gerne hier sind. Aber das ist doch noch lange kein Grund, sich selbst wehzutun und die Wand blutig zu schlagen", sagte sie und stand auf, um Verbandzeug für Taddl's Hände zu holen. Als sie wiederkam, verarztete sie seine Hände erstmal.
,,Brauchen Sie jetzt jemanden zum reden? Vielleicht kriegen wir ja noch einen Therapietermin für Sie frei heute", sagte sie. ,,Nee, nee, passt schon", murrte Taddl, immer noch wütend.
Sobald die Ärztin gegangen war, holte er sein iPhone X Ladekabel raus und lud sein iPhone X erstmal auf.
Danach sah er sich den Tagesplan an.
Montags um 8:30 Uhr aufstehen und frühstücken, für die Magersüchtigen erst in der Therapiestunde. Den Rest des Tages gab es die ganze Zeit irgendwelche Therapiestunden. Kunsttherapie, Musiktherrapie, etc.
Und von 18 bis 19 Uhr hatte man etwas Zeit, um am Handy zu sein, Musik zu hören oder zu lesen.
Und Freitags durfte man übers Wochenende nach Hause. Wenn man schon alleine lebte, kam eine Betreuungsperson mit.
Besuchstage waren Dienstags und Donnerstags.
Taddl hatte morgen direkt Therapie, danach Kunsttherapie, Musiktherrapie und Sporttherapie. Zum Abschluss nochmal Therapie und dann kam die Handy-Zeit. Danach noch Massage-Therapie und dann war der Tag vorbei.
Den Rest des Tages hatte Taddl Gespräche mit seinen Therapeuten und Therapeutinnen.
Aber der wichtigste Termin war der mit der Therapeutin, die seine Essstörung behandeln sollte.
,,Guten Tag, Herr Tjarks! Mein Name ist Fr. von Lenzen und ich bin Ihre Therapeutin", grüßte Taddl eine etwas kleinere Frau mit blonden Locken, blauer Brille und grünen Augen.
Die beiden sprachen über Taddl's Verhältnis zum Essen und über Nasensonden.
Taddl war das Thema so unangenehm, er wollte nur noch nach Hause. Oder zu Luna und Ardy.
Nach einer Stunde traf er sich noch mit der Therapeutin, die seine Drogenabhängigkeit behandeln sollte.
,,Schönen guten Abend, Herr Tjarks! Mein Name ist Fr. Michigans und ich bin Ihre Therapeutin", begrüßte Taddl eine große, ziemlich dünne Frau mit kurzen, braunen Haaren, blauen Augen und Sommersprossen.
Nach dem Gespräch erfuhr Taddl noch, dass er morgen einen neuen Zimmergenossen bekommen würde.

Auf dem Zimmer durchsuchte Taddl das Badezimmer. ,,Die haben echt gründlich aufgepasst", murmelte Taddl verärgert. Nirgendwo war ein spitzer Gegenstand zu finden. Sogar der Spiegel war kein richtiger Spiegel, es war bloß Spiegelfolie. Irgendjemand könnte den Spiegel ja zerbrechen und sich mit den Scherben un-/beabsichtigt verletzen.
Taddl beschloss, Luna anzurufen.
,,Hey Luns, wie geht's?", fragte Taddl. ,,Mir geht's gut. Und dir?", fragte sie zurück.
,,Es geht. Sie haben meine Stoff gefunden und entsorgt. Und ich habe unglaublich viele Therapiestunden, das kannst du dir kaum vorstellen", erzählte Taddl. ,,Ich will zurück nach Hause", jammerte Taddl.
,,Nun, leider geht das nicht so rasch. Die müssen ja erst mal Erfolge sehen, bevor sie dich gehen lassen können", sagte Luna und versuchte, dabei so wenig zu gähnen wie möglich. Denn sie war schon sehr müde.
,,Musst du nicht mal langsam schlafen, T?", fragte Luna, und unterdrückte einen weiteren Gähner.
,,Yup. Eigentlich darf ich gar nicht mehr am Handy sein, aber f*ck it!", antwortete Taddl.
,,T, ich glaube, ich muss auflegen, bevor mir hier noch das Handy in mein Oatmeal reinfällt", sagte Luna und gähnte.
,,Aww, Oatmeal! Jetzt hast du mich neidisch gemacht, ich will auch welches!", rief Taddl und jammerte gespielt.
,,Beim Besuchstag bring' ich dir welches mit, ok?", fragte Luna. ,,Okay. Bye Luns! Schlaf gut!", sagte Taddl und machte Kussgeräusche in's Handy. ,,Gute Nacht, T. Schlaf du auch gut", sagte Luna und machte ebenfalls Kussgeräusche in ihr Handy. Dann legten beide ungefähr zeitgleich auf.

Doch schlafen konnte Taddl nicht. Seine Hände und Augäpfel zuckten, er war nervös und hibbelig und wütend war er immer noch. Nun ja, inzwischen konnte man es eher abgefuckt nennen. Eine Ärztin kam nochmal nach Taddl sehen und sagte Bescheid, dass jetzt Nachtruhe war. Taddl legte sein Handy weg, zog sich um und legte sich schlafen.
Doch an schlafen war nicht zu denken. Er beschloss, sich morgen mal nach dem Mädchen von letzter Woche zu erkundigen und mit ihr in Kontakt zu kommen.
Nach gefühlten Jahrhunderten fielen Taddl doch die Augen zu.
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(Wortcount: 1222 words)

Depressed, tired and empty | Taddl FanFiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt