🌂 Disliking the new situation 🌾

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Traurig und niedergeschlagen wachte Taddl am nächsten Morgen auf. Es war 7:30 Uhr, Donnerstag und draußen schien die Sonne.
Behutsam tastete er sein Gesicht ab. Als er das Pflaster fühlte, welches den Schlauch der Sonde fixieren sollte, ließ er seine Hand sinken.
Langsam ging er in's Bad. Dort sah er sich im Spiegel an. Tiefe, dunkle Augenringe und rote Augen. Diesmal waren seine Augen aber nicht rot vom Gras, sondern weil er so viel geweint hatte. An seiner Nase klebte etwas Blut.
Mit einem von Anita's Feuchttüchern wischte er es weg. Mit einem weiteren fuhr er sich durchs Gesicht, in der Hoffnung, weniger kaputt auszusehen.
Nachdem er sich in der Küche einen Kaffee gemacht hatte, trank er diesen mit einem Joint zusammen.
Als sein Kaffee leer war, räumte er die Tasse in die Spülmaschine und schlenderte in's Badezimmer zurück.
Dort zog er sein T-Shirt hoch: Rippen, Hüftknochen und ein seeehr flacher Bauch.

Nachdem es Taddl irgendwie geschafft hatte, sich zu duschen, zog er sich um. Ein übergroßer, schwarzer Hoodie, schwarze Socken, schwarze Skinny Jeans und seine schwarzer Mundschutz sollten es heute sein.
Dank des Mundschutzes konnte niemand sein eingefallenes Gesicht und die Sonde sehen.
Während er Pi, welche schon wach war, ihr Futter gab, wurde auch Anita wach.
Als sie sich neben ihn hocken wollte, kippte sie plötzlich nach vorne und fiel hin.
Taddl beugte sich über sie und rüttelte an ihrer Schulter. ,,Anita?!", rief er, nachdem er den Mundschutz abgenommen hatte. Doch seine Freundin antwortete nicht.
Hastig rannte Taddl, so schnell ihn seine dünnen Beine tragen konnten, in sein Zimmer, nahm sich sein iPhone X und verständigte den Notarzt.

Im Krankenhaus angekommen, wurde Anita direkt von oben bis unten untersucht.
,,Ihre Freundin ist deutlich zu untergewichtig. 36,2 kg bei einer Größe von 1,73 m liegt bereits im Untergewicht.
Sie braucht eine Nasensonde, da sie anscheinend nicht in der Lage ist, sich selbst mit Nahrung zu versorgen", sprach ein Arzt zu Taddl. Dieser hatte Tränen in den Augen.
»Na ja, wenigstens wiegt sie mehr als ich. Das ist schon mal ein Sprungbrett für sie in Richtung Recovery«, dachte Taddl, während er sich die Tränen aus den Augen wischte.
Anita musste den restlichen Tag im Krankenhaus bleiben, zur Beobachtung.
Die Ärzte legten ihn die Sonde an, während sie noch ohnmächtig war.
,,Sie könnte sich gleich über einen kratzenden Hals beschweren. Das liegt an dem dünnen, durchsichtigen Schlauch der Sonde", erklärte ein anderer Arzt. Taddl nickte, da er das schon kannte.

Als Anita endlich nach 2 Stunden erwachte, krächzte sie: ,,Hey Taddl, mein Schatz. Wie geht's?".
,,Besser, da du aufgewacht bist. Aber die wichtigere Frage ist: wie geht's dir?", fragte Taddl seine Freundin.
,,Mein Hals kratzt unnormal. Und mir ist schlecht, sonst ist alles gut", krächzte/sagte sie.
,,Das kommt daher, dass du jetzt auch eine Sonde hast", erklärte Taddl.
Anita's Gesichtsausdruck verfinsterte sich. ,,Oh nein!", rief sie aus und tastete ihr Gesicht ab.
Aus ihrem linken Nasenloch lief Blut, weil sich dort der Schlauch der Sonde befand.
Anita starrte ihre Hand, wo ein wenig Blut dran war, lange und durchdringend an.
Dann begann sie, laut und hemmungslos zu weinen.

Taddl zog seinen Stuhl neben ihr Bett und tröstete sie. ,,Du bist wenigstens nicht allein damit", sagte er und sie legte ihren Kopf schief. Taddl nahm sich den schwarzen Mundschutz ab und sie sah den Schlauch. Er deutete auf seinen Spezial-Rucksack, welcher direkt neben einem weiteren stand. ,,Jetzt haben wir beide einen", sagte Taddl und gab Anita einen Kuss auf ihre immer noch samtweichen Lippen.
Anita atmete hörbar aus. "Welp, guess we're gonna kick it", sagte sie und sah Taddl in seine eisblauen Augen.
Taddl nickte.
Sie wurden etwas früher entlassen, da Taddl ja alles über die Materie wusste, da er ebenfalls im Besitz einer Nasensonde war. Nur, wie man die Nasensonde richtig aus der Nase zog und wieder einsetzte, wurde ihnen nochmal erklärt.

Zuhause saßen beide mit einem Tee, diesmal ohne Blüten der Engelstrompete drin, am Tisch und unterhielten sich über ihre neue Lebenslage . ,,Ich mage diese neue Situation überhaupt nicht", sagte Anita missmutig. Taddl nickte, da er sie sehr gut verstehen konnte.
Auf einmal riss eine Stimme die beiden aus ihren Gedanken.
Luna stand im Bogen der Küche. (A/N: Vom Flur gibt es eine kleine Stufe, die unter einem großen "Loch" in die Küche führt. Statt einer Tür ist da eine Art Bogen. So könnt ihr euch das vorstellen.)

,,Hey T, Hey Anita. Wie geht's?", fragte Luna die beiden. Sie trug eine pinke Bomberjacke, eine blaue, enganliegende Skinny Jeans und Sneaker mit schwindellerregend hohen Absätzen.
Sie setzte sich zu den zweien an den Tisch und wartete auf eine Antwort.
,,Nun ja, wie du anhand unserer Gesichtsausdrücke sehen kannst: ziemlich mies", antwortete Taddl.
Dann erzählte er, was vorgefallen war. Luna hörte aufmerksam zu.
Als Taddl geendet hatte, drückte Luna Anita sanft an sich. ,,Es tut mir so leid, dass das passiert ist und das ihr das durchleben müsst", sagte sie und drückte danach auch Taddl.
Nach einer Weile musste sie auch wieder weiter.

Die zwei machten an diesem Tag nicht mehr viel. Außer kuscheln und einen Film schauen lief nichts mehr.
Um 23 Uhr legen sich die beiden in's Bett.
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(Wortcount: 862 words)

Depressed, tired and empty | Taddl FanFiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt