Um zehn Uhr wurde Taddl wach.
Schnell sprang er unter die Dusche und anschließend zog er sich um.
Heute entschied er sich für das "Good Vibes" T-Shirt, eine blaue Jeans und weiße Socken. Darüber zog er noch seine Jeansjacke und seine Haare ließ er offen.
Mitnehmen tat er auch nicht viel. Nur sein Handy und seinen schwarzen Rucksack. Den schwarzen Mundschutz zog er auch an. Abgerundet wurde das Outfit noch mit seinen beigen Convers Sneakern, und Taddl war ready to go.
Doch da der Termin erst um 14 Uhr war, hatte er noch etwas Zeit. Also, warum nicht noch einen Joint rauchen gehen?Mit dem Joint im Mundwinkel ging Taddl durch den Garten seines Hauses und arbeitete an neuen Zeichnungen.
Seine Bilder drehten sich eigentlich nur um seine LSD-Trips, doch manchmal malte er auch Dinge ab, die er sah.
Heute malte er einen Käfig, in welchem sich unzählige Hanfblätter befanden. Darunter malte er nochmal einen Käfig, doch diesmal malte er sich selbst hinein. Sein Gesichtsausdruck war getrübt, schon fast traurig.
Dann nahm Taddl ein weiteres Blatt und zeichnete was neues.
Er malte wieder sich, aber diesmal nur seinen Kopf und ein bisschen vom Hals. Daneben noch seine Hände, inklusive Tattoos. Seine Hände umfassten seinen Kopf, er trug eine weiße Mütze, in seinem Mund befand sich ein Joint und aus seinen blauen Augen kamen Tränen. In den Hintergrund malte Taddl mit dunklen Farben irgendwelche Gestalten, die rot leuchtenden Augen hatten.
Unter seinen Hals zeichnete Taddl Rosen, aus welchen Blut tropfte. Den Mittelteil füllte er mit bunten Neonfarben aus.
Und an den Rand kam grünlicher Marijuana-Rauch.
Zufrieden betrachtete Taddl seine Werke.
Ein Blick auf die Uhr seines iPhones verriet ihm, dass Luna und Ardy gleich kommen würden.,,Hey T! Fantastisches Wetter heute, nicht?", rief Luna Taddl zu. ,,Yup, ist schön heute", stimmte Taddl zu.
,,Ich hab' heute übrigens 'nen Termin in der Somnia-Klinik", sagte Taddl und kratzte sich am Hinterkopf.
,,Wow! Ich bin stolz auf dich!", sagte Ardy und Luna fiel Taddl um den Hals. ,,Was für ein riesen Schritt!", sagte sie.
,,Der Termin ist im übrigen jetzt gleich, also müssten wir mal langsam los", sagte Taddl und sah auf sein iPhone.
,,Dann mal los!", rief Ardy und die drei liefen zu Ardy's Auto.Auf der Autofahrt hörte Taddl Musik, da ihm bei Autofahrten immer schlecht wurde.
Vor einem großen Tor aus Eisen hielt Ardy an. ,,So, wir sind da", verkündete Luna und stieg aus.
An dem Eisentor meldete sich Taddl als Besucher mit einem Termin an, und das Tor ging auf.
Über einen Kiespfad mit Bäumen am Rand gelangten sie zum Eingang der so gar nicht nach Klinik aussehenden Klinik.
Drinnen empfing sie eine Dame im schwarzen Schlauchrock, mit schwarzen Absatzschuhen und rotem Lippenstift. Ihre Haare waren zu einem Ballerina-Dutt hochgebunden und auf ihrer kleinen Nase trug sie eine Brille mit Strasssteinchen am Rand. ,,Schönen guten Tag! Mein Name ist Fr. Birkenstock und ich bin die Leiterin der Somnia-Klinik", begrüßte sie die Frau. Ihre Stimme klang rau, entweder sie war Raucherin oder ihre Stimme klang einfach so.
,,Und Sie müssen Herr Tjarks sein, oder?", fragte ihn Fr. Birkenstock. ,,Ja, das bin ich. Ich wollte mir die Klinik mal ansehen", sagte Taddl. Allein bei dem Wort "Klinik" kam ihm das kotzen.Fr. Birkenstock führte die drei noch herum, bevor sie fragte: ,,Wollen wir den mal darüber reden, weswegen Sie sich die Klinik ansehen? Immerhin wollen Sie hier bestimmt einen Platz, oder?". ,,Ja, das können wir gerne machen", sagte Taddl. Langsam wurde er nervös. »Ohne mein LSD oder Meskalin dreh' ich noch durch hier. I'm about to flip a table«, dachte er sich, während sie zu Fr. Birkenstock's Büro gingen.
Im Büro angekommen, nahmen Luna, Ardy und Taddl vor einem großen Eichentisch Platz.
,,Also, Herr Tjarks, warum sind Sie hier?", fragte Fr. Birkenstock und ihr Blick durchbohrte Taddl's Augen.
Dieser begann, den ganzen Hintergrund zu erzählen. Von vorne bis hinten, vollkommen uncut.
Fr. Birkenstock hörte aufmerksam zu, machte Notizen und bereitete ein paar Unterlagen vor.
Als Taddl fertig mit Erzählen war, fragte Fr. Birkenstock: ,,So, und wie lange verletzten sie sich schon selbst, Herr Tjarks?". ,,Seit ca. vier Jahren. Zuerst war es nur schneiden und dann seit einer Woche mit dem Feuerzeug", murmelte Taddl. Ihm war das echt ziemlich unangenehm, aber es musste sein.
,,Und, haben ihre Freunde Sie hier hingeschickt, oder haben Sie von sich aus angerufen? Denn es kommt ja meistens vor, dass die Angehörigen wollen, dass man sich behandeln lässt", fragte Fr. Birkenstock.
,,Ich habe selbst hier angerufen. Zuerst haben mich meine Eltern und Ärzte vor vier Jahren dazu gezwungen, doch wir hatten die Abmachung, dass ich nicht hingehen muss, wenn ich einige Tabletten täglich nehme. Doch jetzt bin ich freiwillig hier, da ich einfach keinen Ausweg mehr sehe", sagte Taddl.
,,Okay. Sehr starker Schritt, dass Sie von sich aus hier angerufen haben", lobte Fr. Birkenstock.
,,Viele Menschen kommen schreiend hier her. Sie schlagen oder treten um sich, weil sie nicht hier hin wollen. Sie wollen lieber zuhause bleiben, denn dort haben sie alles und jeden unter Kontrolle", erzählte Fr. Birkenstock. Die drei nickten verstehend.Fr. Birkenstock zeigte ihnen noch ein paar Stationen.
,,So, und hier ist die Station für die Patienten ab 20. Hier sind aktuell nicht so viele, da hier besonders junge Teenager hinkommen. Wir haben aber auch 12-Jährige hier", sagte Fr. Birkenstock.
,,Könnten wir denn auch mal so ein Zimmer sehen?", fragte Taddl. ,,Aber natürlich. Folgen Sie mir", sagte Fr. Birkenstock und ging voraus.
,,So, dieses Zimmer steht aktuell leer", sagte Fr. Birkenstock und öffnete die Tür.
Im Zimmer war es sehr ordentlich. Es gab zwei Betten, zwei Fenster und ein Badezimmer. Recht gemütlich.
,,Sie würden sich das Zimmer dann mit jemandem teilen. Wer das wäre, müssten wir dann sehen. Wir versuchen, die Zimmergenossen aufeinander abzustimmen", erklärte Fr. Birkenstock.Einige Patienten kamen den dreien entgegen, als sie wieder in Richtung Fr. Birkenstock's Büro gingen.
Ein Mädchen mit braun-schwarzen, kurzen, lockigen Haaren, langen Beinen, nussbrauner Haut und kleinen Ohrringen kam gerade durch die Eingangstür. Sie schrie und schlug um sich. Ihre Mutter schob sie weiter geradeaus, während zwei Ärzte auf sie einredeten und sie mit sich zogen. Das Mädchen war spindeldürr, ziemlich groß und sie trug lange Sachen.
,,Das meinte ich vorhin", sagte Fr. Birkenstock und öffnete die Tür zu ihrem Büro.
,,Also, hier sind die Papiere, falls Sie einen Platz haben wollen", sagte Fr. Birkenstock und überreichte Taddl ein paar Papiere.
,,Um genau zu sein; ja, ich hätte hier gerne einen Platz", sagte Taddl. ,,Gut, dann können Sie die Papiere nach dem ausfüllen direkt hier lassen", sagte Fr. Birkenstock zufrieden.Nachdem geklärt war, wieviel der Aufenthalt kostete, konnten Taddl und die anderen wieder gehen.
,,Super Taddl! Ich bin unglaublich stolz auf dich!", sagte Luna überglücklich und drückte Taddl. ,,Jetzt geht's bergauf", sagte Ardy und drückte seinen Brudi ebenfalls. Taddl seufzte.
Nächste Woche sollte er schon wieder hier sein. Ihm ging dieses Mädchen mit dem kurzen, braun-schwarzen Haaren nicht aus dem Kopf. Ihre verzweifelten Schreie, ihre Tränen.Auf der Autofahrt dachte Taddl an nichts anderes mehr, zuhause auch nicht.
Um auf andere Gedanken zu kommen, nahm er eine Meskalin-Tablette.
,,Ugh, dieser bittere Geschmack muss dringend verschwinden", seufzte er.
Ziemlich müde ging er um 23 Uhr in's Bett.
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(Wortcount: 1212 words)
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Depressed, tired and empty | Taddl FanFiction
FanficIn dieser Geschichte geht es um Taddl, welcher unter Depressionen leidet. Die Kapitel sind zwischen 300 und 600 Wörtern lang, es kann aber auch mehr sein. Kommt drauf an, wieviel Zeit ich zum Schreiben habe. Die ganze Geschichte ist in der Erzähler...