Kapitel 17/ Tag 35

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Liv's Sicht:

Liebes Tagebuch,
ich halte das nicht mehr aus. Das alles, es macht mich einfach verrückt. Keiner der anderen Probanden redet mehr mit mir, sie sagen ich hätte mich nicht unter Kontrolle... Na gut ich muss zugeben: Der Angriff mit der Schere auf Janson war nicht so klug, aber der Ausdruck in seinem Gesicht dafür unbezahlbar. Das war vor etwa zwei Wochen. Seitdem stehe ich noch mehr unter Bewachung. Sie sagen, ich würde mich mit meinem Verhalten immer weiter davon entfernen zum letzten Test zugelassen zu werden.
Wenn sie das denken, ist das ihr Problem, so unbedingt will ich diesen Test gar nicht machen...
Aber dann würde ich ihn vielleicht endlich wieder sehen...
Das letze Mal ist jetzt schon über zwei Jahre her. Fast zweieinhalb Jahre, ohne ihn gesehen zu haben.
Aber ich treffe ihn wieder, da bin ich mir sicher.
Ihn und irgendwann vielleicht auch meinen Bruder.
Und all die anderen. Meine Freunde. Die Menschen, mit denen ich groß geworden bin, diejenigen, die mich zu der gemacht haben, die ich heute bin.

Trotz meiner Isolierung habe ich jemanden kennengelernt. Sie wurde aus der rein-medizinischen Abteilung hier her verlegt, kommt öfters vorbei und kümmert sich um meine Untersuchungen.
Und sie will mir helfen. Sie will mir helfen zu fliehen.
Ich kann es schaffen.
Wir haben einen Plan wie ich ihn endlich wieder sehen kann. Und das werde ich auch. In ein paar Tagen geht es los und ich habe noch einige Vorbereitungen zu treffen. Deswegen ist heute wahrscheinlich das letzte Mal, dass ich mich melde.
Auch wenn du nur ein Buch bist, möchte ich mich bei dir bedanken, dass du da warst.
Dass du da warst, als er es nicht war...
Glaubst du er hat mich vergessen?
Wieso hat er sich nie gemeldet, er hat es versprochen...
Liebt er mich noch?
Er hat gesagt er wird es immer tun und das glaube ich ihm auch.
Ich vertraue ihm...
Und ich schwöre dir auch wenn es das Letzte ist, das ich tue: Ich finde ihn.

Das war's. Das waren die letzten beschriebenen Seiten.

Das Buch hat mir geholfen einiges besser zu verstehen und doch habe ich nicht das erfahren, was ich wissen wollte: Wer ist er? Lebt er noch? Denkt er noch an mich? Kann er sich noch an mich erinnern, auch wenn ich ihn vergessen habe...?

"Ist das Tagebuch jetzt zu Ende?"
Plötzlich erklingt eine Stimme neben mir.

Erschrocken fahre ich herum und wäre fast von der Plattform des Turms gefallen. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie Alby die klapprige Holzleiter hochgeklettert ist und sich einen halben Meter von mir entfernt niedergelassen hat.

"Du hast mich echt erschreckt, Alby", ich grinse ihn leicht an und der dunkelhäutige Junge neben mir lacht.
"Und ja, das war der letzte Eintrag."

"Irgendwas Neues?"

"Nein, nur das Übliche."

Alby ist einer der wenigen, denen ich von dem Buch erzählt habe. Und ich bereue es auch nicht das getan zu haben. Ich kann auf ihn und seinen Rat immer vertrauen.
Newt weiß auch Bescheid, genau wie Minho.
Minho...

"Du hast ihn nicht gesehen seitdem, oder?"
Fast wirkt es auf mich so, als ob Alby Gedanken lesen könne.

Ich schüttle den Kopf.
"Nein."

"Hat Newt dir erzählt, dass er heute schon wieder ins Labyrinth wollte?"

"Ja. Aber es war sowieso klar, dass man ihn nicht länger bei den Sanis festhalten kann... Weiß man inzwischen warum er so übel zugerichtet war?"

"Die Sanis wissen es... Und ich auch. Aber es wäre mir lieber, wenn du Jeremy fragst. Ich kenne keine Einzelheiten."

"Okay."

Weil ich dich liebe || Maze Runner -Minho FF ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt