Liebeskummerhilfe

662 40 16
                                    

Mac setzte mich auf sein Bett und die beiden saßen mir direkt gegenüber. Mac berichtete Tinus grob, was ich ihm auf dem Heimweg gesagt hatte, nur dass er ausließ, wie froh ich war ihn zu haben und dass es mir leid tut. Während er berichtete begann ich wieder stumm zu weinen und vergrub mein Gesicht in den Händen. Als er fertig war sah Tinus mich an und fragte: „Und was machst du jetzt?" Ich zuckte nur mit den Schultern, weil ich wirklich nicht wusste, wie ich mich verhalten sollte. Er stand auf mit den Worten 'Ich geh Eis kaufen' und verließ den Raum. Mac kam auf mich zu und nahm mich fest in den Arm, da ich immer noch weinte.


Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Ich heulte einfach weiter in seine Schulter und fühlte mich für den Moment wohl und vergaß meine Schmerzen, meine Sorgen und konzentrierte mich auf seinen Geruch und gleichmäßigen Herzschlag.
So saßen wir da, bis Martinus mit einer XXL-Eispackung in der Hand wieder ins Zimmer kam und sich zu uns gesellte. Er hatte drei Löffel mitgebracht und setzte sich auf meine linke Seite, er gab Mac das Eis und dieser begann mich zu füttern. Oder besser gesagt mein Gesicht mit Eis einschmieren, weil ich den Mund nicht aufmachen wollte. Ich hatte keinen Hunger und würde nichts runter bekommen. Nachdem ich dann aussah, als ob ich eine Maske im Gesicht hätte nahm Tinus mein Genick mit einer Hand und mit der Anderen drückte er so lange auf meinem Kiefer rum, bis ich den Druck nicht mehr aushielt und meinen Mund öffnete, was seinen Bruder dazu veranlasste mir so viel Eis wie möglich reinzustopfen. Tja, die beiden haben es geschafft und nach dieser Aktion hat Tinus mein Gesicht abgewischt und ich hab mich weiter von Mac verwöhnen lassen mit Eis und beruhigenden Worten.

Das Eis hatten wir aufgegessen und Tinus hatte Bauchschmerzen, weshalb er sich in sein Zimmer gelegt hat. Marcus saß auf seinem Bett an der Wand angelehnt und ich lag mit dem Kopf auf seinem Schoß, er kraulte meine Haare und spielte mit meiner Hand, die ich auf seinem Schenkel liegen hatte. Ich hatte die Augen geschlossen und war eigentlich total fertig mit den Nerven, meine Augen taten weh vom vielen Weinen und mein Knie konnte ich fast gar nicht mehr bewegen.
„Du musst es deinem Bruder sagen.", unterbrach Marcus die Stille. „Kannst du das nicht machen?" Er nickte verständnisvoll und nahm dann sein Handy, rief Hannes an und schilderte meine Situation. Er hatte sein Handy auf leide, aber trotzdem konnte ich Hannes am anderen Ende der Leitung toben hören und verstand jeden Satz, mit dem er Charlie verfluchte. Ich musste leicht grinsen und legte mich dann etwas weiter auf seinen Schoß, weil mir plötzlich kalt war. Er bemerkte das und zog seine Bettdecke über seine Beine und somit direkt über mich. Langsam wurde mir warm, Marcus redete noch eine Weile mit meinem Bruder um ihn zu beruhigen. Nachdem er das geschafft hatte machten sie aus, dass ich heute hier schlafen würde.

Anne rief uns zum Essen und ich merkte, wie viel Hunger ich eigentlich hatte. Außer das Eis hatte ich heute noch nichts gegessen und jetzt war es bereits 19:43 Uhr am Abend! Während des Essens sagte keiner ein Wort. Es war aber keine unangenehme Stille, sondern eher eine beruhigende Familienatmosphäre.

Nach dem Abendbrot ging ich duschen und dann zu Martinus ins Zimmer, da Mac duschen gegangen ist und ich nicht alleine in seinem Zimmer sein wollte. Tinus hat sich in der Zwischenzeit darum gekümmert, dass mein Verband gewechselt wird am Knie, da er total nass uns durchgeblutet war. Als er das schnell erledigt hatte saß ich auf seinem Schreibtischstuhl und er stand hinter mir und föhnte meine Haare. Er wuschelte danach noch ein paar Mal durch und flocht mir einen französischen Zopf für die Nacht.
Als er auch damit fertig war hörten wir immer noch Wasser aus dem Bad. Marcus duschte noch eine halbe Ewigkeit, in der ich bei Tinus im Arm lag und schon wieder leise weinte...Er strich mir immer sanft über den Rücken und küsste meinen Haaransatz. Er war wirklich der beste best Venn auf Erden. Ich weiß echt nicht, was ich ohne ihn gemacht hätte. Naja, vermutlich alleine in Macs Zimmer gelegen und das Kissen geflutet. Aber so war es ja nicht.
Nachdem Marcus dann auch mal fertig war mit duschen sagte ich Tinus 'Gute Nacht' und gab ihm noch einen Kuss auf die Nase, dann schleppte ich mich leicht humpelnd in das Zimmer seines Bruders. Mac stand an seinem Schrank und zog sich gerade ein T-Shirt an, aber trotzdem konnte ich einen kurzen Blick auf seine Muskeln erhaschen und wagte kaum zu atmen. Im Gegensatz zu ihm ist Charlie ein richtiger Lauch! Bei dem Gedanken an Charlie musste ich ungewollt aufschluchzen, was Mac so stark erschreckte, dass er zusammenzuckte und sehr unmännlich hoch schrie. Was mich allerdings auch zusammenzucken ließ. Er fuhr herum und sah mich mit aufgerissenen Augen an.
„Wie lange stehst du da schon?", fragte er unsicher. „Nicht lange. Nur ca. 20 Sekunden. Du hattest schon alles an, falls du das meinst.", ich grinste leicht und lief dann auf sein Bett zu. Er machte seinen Kleiderschrank zu und kuschelte sich in sein Bett. An die Wand. „Ey, du klaust die ganze Decke!" Empört stemmte ich die Hände in die Hüften und schnaubte leise. Er grinste nur und zog mich dann runter zu sich..

AußenseiterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt