Don't tell me

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Ich duschte schnell und zog mir dann gemütliche Klamotten an.

Eine schwarze Jeans und ein Schlabbershirt noch dazu. Kuschelsocken fehlten auch nicht. Als ich fertig war im Bad, also Zähne geputzt und Haare gemacht, war ich unschlüssig, ob ich jetzt zurück gehen konnte oder nicht.

Ich entschied mich dazu, zu Hannes ins Zimmer zu gehen. Wenn er da nicht wäre würde ich dort warten, wenn er da wäre könnte ich in mein Zimmer zu Mac gehen.

Ich lief also den Flur entlang und klopfte vorsichtig an. Keine Reaktion.

Also öffnete ich die Tür und siehe da...keiner da.

Ich setzte mich erst ganz brav auf seinen Schreibtischstuhl, aber nach zehn Minuten tat mir schon der Arsch weh, also stand ich auf und ließ mich mit einem Bauchklatscher auf sein Bett fallen.

Ich glaube seine Matzratze war viel weicher als meine!

Ich stopfte Decke und Kissen ans obere Bettende zu einem riesigen Haufen zusammen und lehnte mich daran an.

Dummerweise hatte ich auch mein Handy nicht. Also saß ich da und sah mich mal intensiv in seinem Zimmer um.

Wenn man rein kommt steht man nur drei Meter vom Bett entfernt, hinter dem Bett ist ein Panoramafenster, wo sein Schreibtisch davor steht.

Links neben der Tür geht es um die Kurve in eine Chillecke mit Sofa und son Zeug. Gegenüber vom Bett standen sein Kleiderschrank und hing ein TV an der Wand.

Ich war gerade dabei aus Lageweile die rumliegenden Klamotten zu zählen, als Hannes reinkam.

Er sah mich ein wenig besorgt an.

"Also ich hab schon mit Marcus gesprochen. Jetzt zu dir."

"Hannes, ich liebe dich echt, aber darüber rede ich sicher nicht mit dir."
Ich stand auf und wollte an ihm vorbei gehen, doch er hielt mich an der Schulter zurück.

"Ich will dich doch nur beschützen, außerdem hab ich kein Bock Onkel zu werden. Dafür sind wir noch nicht bereit!"

"Ich bin nicht schwanger. Und sag mir nicht wofür ich bereit bin und wofür nicht!", fauchte ich.

Wütend stürmte ich aus dem Zimmer und lief in Meins.

Die ganze Zeit hatte ich dann diesen Song im Hinterkopf. Immer wenn ich aufgebracht bin kommen mir Songs, die zu meiner Situation passen in den Kopf.

Mac war nirgends in meinem Zimmer, also ging ich davon aus, dass er im Bad war. Ich schmiss mich heulend auf mein Bett.

Klar, Hannes hatte nichts falsch gemacht oder so, er wollte nur auf Nummer sicher gehen, aber das ist mein Leben!

Wieso müssen sich eigentlich immer alle in mein Leben einmischen? Haben die kein Eigenes?
Ich hab ihn doch auch nicht ausgefragt, was er alles mit Tils gemacht hat!

Wie gerne würde ich jetzt mit ihr reden und von ihr in den Arm genommen werden! Sie ist erst einen atg weg und ich vermisse sie so, als ob sie schon Monate weg wäre.

 Ich kuschelte mich in mein Kissen, es roch stark nach Marcus. Ich atmete seinen Duft ein. Meine Augen waren geschlossen und ich genoss den Geruch.

Dieser wurde plötzlich intensiver, weshalb ich die Augen öffnete. Mac lag neben mir und sah mich mit einem Blick an, der so intensiv war, dass ich eine Gänsehaut bekam.

Direkt in meine Augen.

In meine Seele.

Mein Herz.

AußenseiterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt