Kapitel 1

164 3 0
                                    

Wir saßen alle zusammen in einem Café am Flughafen und unterhielten uns angeregt über das Konzert, dass wir vor wenigen Stunden zusammen gegeben haben und auch wenn es schon fast ein Uhr morgens war, waren wir alle hellwach. Nach den Konzerten waren wir immer völlig überdreht, vor allem, wenn die Fans richtig gut mitmachten und die Stimmung in der Halle aufgelockert war, denn dann machte das Ganze noch viel mehr Spaß, als ohnehin schon.

Ich saß zwischen meiner besten Freundin, Mechi, die in der Serie meine Erzfeindin spielte und meinem besten Freund Jorge, der in der Serie mein Freund war. Die Fans nahmen die Geschichte von Violetta meines Erachtens ein wenig zu ernst, weil viele meinten, dass Jorge und ich auch im echten Leben gut zusammen passen würden, aber ich persönlich konnte mir das so gar nicht vorstellen. Er war einfach mein bester Freund, das war immer schon so und wird auch immer so bleiben. Schließlich waren wir beide auch in einer glücklichen Beziehung, mit unseren jeweiligen Partnern. Peter, mein Freund, konnte uns nur leider im Moment nicht auf der Tour begleiten, da er seine eigenen Projekt am laufen hatte, denn er war ebenfalls Schauspieler und drehte grade für einen Film, doch ab und zu stieg er schon mal spontan in den Flieger und kam mich besuchen, was ich unheimlich süß von ihm fand.

Stephie, Jorge's langjährige Freundin, war bis gestern noch bei uns gewesen, musste aber leider abreisen, weil sie bald auf Tour gehen würde, mit einer Show, zu einer Kinderserie, die auf Disney Junior läuft und sie musste zu den Proben. Ich hatte mich in den letzten Monaten immer besser mit ihr angefreundet. Am Anfang hatten wir uns nicht wirklich gut miteinander verstanden, aber Jorge meinte, dass ich ihr noch eine Chance geben sollte und das hatte ich getan. Und ich war froh drum, denn sie war wirklich sehr nett, hilfsbereit undsie konnte gut zuhören.

Sie hatte mir zum Bespiel damals geholfen, als ich mich von Peter getrennt hatte, weil er mich betrogen hatte. Ich hatte mich auf der Toilette verschanzt und niemanden an mich ran gelassen, doch sie hatte nicht aufgegeben. Sie blieb hartnäckig und redete solange auf mich ein, bis ich die Tür aufmachte und ich mich dann von meinen Freundinnen trösten ließ. Aber das war jetzt alles schon länger her und rückte immer mehr in Vergessenheit. Ich hatte Peter verziehen und wir wollten nie wieder über diesen „Ausrutscher" ein Wort verlieren.

Stephie's einziger Fehler: Sie war rasend eifersüchtig. Bei jeder Leonetta Szene war sie beinahe ausgerastet. Bei einer Kussszene hat sie mir mal „aus Versehen" eines dieser Teleskoparm Mikrofone auf den Kopf gehauen, weil die den Typ umgerannt hat, der es festhielt und sie hat mir vor einer Szene auch mal Saft über mein Kostüm gekippt, weshalb die Szene auf den nächsten Drehtag verschoben werden musste, da es schon recht spät war.

Jetzt, bei Violetta Live, war es fast noch schlimmer. Ich musste Jorge fast jeden Abend auf der Bühne küssen und während wir beide damit total professionell umgingen, rief Stephie jeden Abend an und regte sich eine Ewigkeit darüber auf, was Jorge's Laune immer erheblich senkte. Aber um sie mal zu verteidigen...Peter war da kein bisschen besser, wenn nicht sogar noch unerträglicher, aber zumindest verschob er diese Anrufe auf den nächsten Tag und rief nicht noch mitten in der Nacht an. Jorge war sogar einmal bei so einem Gespräch mit seiner Freundin eingeschlafen. Am nächsten Morgen stand Stephie dann um fünf Uhr vor seiner Tür. Sie war in den nächsten Flieger gestiegen und nach Chile geflogen. In dem Moment hatte ich sie dann für verrückt erklärt und war ihr weitest gehend aus dem Weg gegangen.

Jorge hatte sich seit dem Tag auch irgendwie verändert. Das Ganze ist knapp drei Wochen her und Stephie war danach nicht mehr von seiner Seite gewichen, naja, zumindest bis gestern nicht. Jorge hatte sie nicht zum Flughafen begleitet, obwohl er die Zeit dazu gehabt hätte und ich hatte ihn die letzten Tage beobachtete, wie er immer ein bisschen auf Abstand ging, wenn Stephie bei ihm war. Ich hatte mich allerdings nicht getraut ihn zu fragen, was los sei, aus Angst, dass Stephie etwas mitbekommen könnte und seit gestern hatte ich noch keine Zeit ihn zu fragen...

Jortini - Yo Te Amo A Ti *{abgeschlossen}*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt