Kapitel 9

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Nach dem Abendessen ging ich mit Mechi in unser Zimmer und warf mich stöhnend auf Bett. „Und du bist wirklich einverstanden diese Szene mit Jorge zu drehen?" fragte sie grinsend. Ich zuckte die Schultern und wurde rot. Mechi lachte nur und verschwand mit ihrem Duschzeug im Bad. Keine zehn Sekunden später klopfte es an der Tür. Ich ging hin und als ich sie öffnete stand Jorge vor mir.
„Hey" sagte er und begann zu lächeln. „Hey" erwiderte ich und musste ebenfalls lächeln. „Willst du rein kommen?" fragte ich. Er gab mir keine Antwort und drängte sich einfach an mir vorbei ins Zimmer. Ich schloss die Tür und ging zu ihm. Er stand am Fenster und ich stellte mich neben ihn, sodass meine Schulter seinen Oberarm berührte. Er legte einen Arm um meine Taille und drückte mir einen Kuss auf die Schläfe. Ich musste lächeln, als wieder alles in mir begann zu kribbeln. „Danke" meinte Jorge. Ich sah ihn verwundert an und er legte beide Arme um mich. „Danke, dass du mich eben vor den anderen abgehalten hast schlecht von Stephie zu sprechen." Ich nickte nur. Er zog mich nah an sich, sodass nur wenige Zentimeter Platz zwischen unseren Gesichtern war und sah mir tief in die Augen. „Was ist das jetzt zwischen uns?" fragte er ganz leise. „Ich weiß es nicht" antwortete ich wahrheitsgemäß. „Ich auch nicht. Das Einzige, was ich weiß ist, dass ich dich am liebsten den ganzen Tag in meinen Armen halten würde, dich küssen und nie wieder gehen lassen will" meinte Jorge. Ich musste lächeln und biss mir dabei auf die Unterlippe. Sofort blieb sein Blick an meinen Lippen hängen. Er näherte sich mir langsam und küsste mich kurz. Als er sich wieder von mir löste, fragte er: „Tini, wärst du bereit es mit mir zu versuchen? Auch wenn das Ganze geheim bleiben muss, bis ich mir eine Lösung überlegt habe, wie ich mich von Stephie trennen kann ohne das mich beziehungsweise sie, alle fertig machen?"
„Ja" hauchte ich und seine Lippen zuckten kurz in die Richtung eines Lächelns, bevor er sagte: „Bist du dir da auch ganz sicher? Das würde bedeuten, dass niemand von uns erfahren darf, zumindest niemand, dem wir nicht zu 100% vertrauen können. Das wir uns nicht in der Öffentlichkeit zusammen zeigen können und das ich weiterhin so tun muss, als sei ich mit Stephie glücklich und mit ihr Sachen unternehmen muss und sie in dem Glauben lassen muss, ich würde sie lieben, damit sie sich nicht von mir trennt und somit alle gegen sie stellen. Denkst du, du bist dazu bereit?" Ich wusste nicht, ob ich dazu bereit war, dass Einzige, was ich mit Sicherheit wusste ist, dass ich Jorge wollte. Ich wollte die sein, die neben ihm einschlief, die ihn küsste und die er liebte. Er hatte gesagt, dass er Stephie nicht mehr liebte und das reichte mir aus, deshalb antwortet ich ihm: „Ja, ich bin bereit dazu, auch wenn es vielleicht nicht immer einfach werden wird, aber ich bin mir sicher, dass wir das hinbekommen werden und irgendwann werden wir ZUSAMMEN eine Lösung finden und glücklich werden." Jorge begann zu lächeln, hob mich hoch und wirbelte mich ein paar mal im Kreis, während ich lachte, wie eine Verrückte. Er setzte mich wieder ab und küsste mich leidenschaftlich, was ich sofort erwiderte. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und zog leicht an seinen Haaren, was ihn leise aufstöhnen ließ. Ich lächelte in den Kuss hinein und er schlang seine Arme fester um meine Taille. Wir wurden allerdings nach ein paar Minuten unterbrochen, als wir hörten, wie Mechi aus dem Bad kam und laut nach Luft schnappte. Wir lösten uns voneinander und ich trat peinlich berührt einen Schritt von Jorge weg, der wieder rum lachte, einen Schritt nach vorne machte und mich wieder in seine Arme schloss. Ich vergrub mein Gesicht an seiner muskulösen Brust, damit weder er, noch Mechi sahen, wie ich rot wurde und ich hörte Mechi fragen: „Wie soll ich das hier jetzt bitte verstehen?"
„Du weißt es doch bestimmt eh schon, dass wir uns gestern schon geküsst haben, oder?" fragte Jorge Mechi und ich konnte hören, dass er grinste. Ich legte meine Arme um ihn und Mechi sagte: „Ja, aber bitte sei nicht sauer auf Tini, ich..." Doch Jorge unterbrach sie: „Alles gut, ich bin nicht sauer, aber du darfst es niemandem sagen, okay?" „Ja okay. Seit ihr denn jetzt zusammen?" fragte Mechi. Ich nahm meinen Kopf von Jorge's Brust und sah zu Mechi, die mich angrinste. „Ja, sind wir" antwortete ich auf ihre Frage. Mechi sprang mir kreischend in die Arme und wir landeten lachend zusammen auf dem Boden. Jorge half uns beiden wieder hoch und Mechi umarmte ihn kurz. Sie hatte Tränen in den Augen. Ich fand es unheimlich süß, wie sie sich für uns freute. Sie war immer schon ein Jortini Shipper und wollte unbedingt, dass Jorge und ich zusammen kommen. Rugge und sie hatten während wir die dritte Staffel von Violetta gedreht haben, immer wieder irgendwelche Verkupplungsversuche gestartet und die anderen da alle mit reingezogen, weshalb am Ende der gesamte V-Cast Jortini shippte. „Sagen wir es eigentlich dem V-Cast wenn wir wieder auf Tour sind?" fragte ich Jorge, der die Schultern zuckte und dann lächelnd sagte: „Ich wüsste nicht, wieso nicht. Ich vertraue ihnen allen, dass sie es für sich behalten." Ich lächelte ihn an und er gab mir einen Kuss auf die Wange.
Nachdem Jorge dann irgendwann gegangen war und Mechi und ich im Bett lagen, erklärte ich ihr alles, was in den letzten Tage zwischen Jorge und mir war, was er bezüglich Stephie gesagt hatte und wie wir in Zukunft mit der Situation mit Stephie umgehen werden. Sie verstand das alles und wünschte uns ganz viel Glück, dass am Ende alles gut werden wird, aber ich vertraute einfach darauf, dass das Schicksal es gut mit uns meinte.
Am nächsten Tag begannen die Dreharbeiten. Ich hatte Juan am Abend noch geschrieben, dass ich mit dem Drehbuch einverstanden war und er hatte sich gefreut, dass es mir gefiel. So begannen wir dann mit einigen Proben von verschiedenen Tänzen und übten ein paar Choreos ein. Dann spielten wir noch ein paar Szenen zum Test durch und dann war der erste Drehtag auch schon um und ich war unheimlich müde. Ich ging nicht mehr zum Abendessen nach unten, weil ich einfach nur noch schlafen wollte. Also zog ich mich um und legte mich ins Bett. Irgendwann ging die Tür auf und Mechi kam gefolgt von Jorge ins Zimmer. Sofort saß ich kerzengerade im Bett und wickelte die Bettdecke um meinen Körper, damit Jorge mich nicht im Pyjama sah, der sehr kurz war und es mir peinlich sein würde, wenn er mich so sieht. Er lächelte mich an und beugte sich zu mir runter, um mich zu küssen. „Awww" hörte ich vom anderen Ende des Raumes und sah zu Mechi rüber, die uns grinsend ansah. „Rot steht dir" hauchte mir Jorge ins Ohr und erst da merkte ich, wie meine Wangen glühten. „Rutsch mal" meinte Jorge dann und ich tat ihm den Gefallen. Er legte sich neben mir ins Bett und zog mich nach hinten, sodass ich neben ihm lag. Er schlang seine Arme um mich und ich zog die Decke näher an meinen Körper. „Tini, hab dich nicht so, ich hab dich schon oft genug im Pyjama gesehen und du sahst darin immer wunderschön aus. Lass die Decke leben" sagte Jorge lachend. Ich schloss kurz die Augen, atmete einmal tief durch und ließ die Decke los. „Na also. Geht doch" meinte Jorge und zog die von meinem Körper weg und legte sich ebenfalls darunter. Ich kuschelte mich enger an ihn und legte meinen Kopf auf seine Brust.
Jetzt konnte ich deutlich seinen schnellen Herzschlag spüren, was mich zum lächeln brachte. Meine Anwesenheit ließ ihn also nicht kalt. Mechi war mittlerweile im Bad verschwunden und ich zeichnete durch Jorge's Shirt seine Bauchmuskeln nach. Sein Herzschlag wurde ein bissen schneller und ich konnte mir ein selbstzufriedenes Grinsen nicht verkneifen. „Willst du diese Nacht hier bleiben?" fragte ich vorsichtig. „Das hatte ich vor" erwiderte er lachend. Irgendwann schlief ich dann mit dem Kopf auf seiner Brust und mit einem Lächeln auf den Lippen ein.

Jortini - Yo Te Amo A Ti *{abgeschlossen}*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt