Kapitel 17

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Wir hatten echt einen schönen Tag zusammen am Strand, bis wir von Fans entdeckt wurden und sie zu uns kamen, um nach Autogrammen zu fragen. Nach langen Diskussionen gaben wir ein paar Autogramme und machten Fotos. Ich war nicht allzu begeistert davon, so meinen Nachmittag zu verbringen, auch wenn ich meine Fans liebte, aber das hieß auch, dass ich Jorge die ganze Zeit nicht nah sein konnte. Doch so ganz funktionierte das nicht. Auf den Bilder und Videos, welche die Fans gemacht hatten und die nachher überall auf Twitter, Facebook und Insta aufgetaucht waren, konnte man deutlich sehen, wie schwer es mir gefallen war, Jorge weitestgehend zu ignorieren, ich war ständig in seiner Nähe, kaute auf meiner Lippe und starrte ihn an. „Scheiße" fluchte ich laut, als ich am Abend auf dem Bett lag und mir die Bilder alle ansah. Jorge kam nur mit einem Handtuch bekleidet aus dem Bad und fragte sofort: „Was ist passiert?" Ich erstarrte kurz, weil er so verdammt heiß aussah, mit den nassen, verwuschelten Haaren und dann noch sein halb nasser Oberkörper, verdammt...Tini reiß dich zusammen!...Ich hielt ihm mein Hand hin, er nahm es und begann zu lächeln.
„Was ist denn daran so schlimm?" fragte Jorge immer noch lächelnd. Er stand direkt vor mir und ich sah zu ihm hoch. Er brachte mich irgendwie vollkommen aus der Fassung und ich stotterte: „Ich...also...du wolltest dich nicht...wegen Stephie...und dann noch die Sache...mit...deinem Manager...und..." Er beugte sich zu mir runter und nahm mein Kinn zwischen seine Finger. Er war mir jetzt so nah, dass ich nicht mehr klar denken konnte und ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht, als er sagte: „Stimmt Süße, der Meinung war ich, BEVOR ich das Bild von Stephie und ihrem Neuen gesehen habe. Ich will endlich in die Welt hinaus schreien, dass du mir gehörst...und nur mir." Ich zitterte leicht, weil seine Stimme so verdammt sexy klang. Dann hielt ich es nicht mehr länger aus und küsste ihn leidenschaftlich. Er erwiderte den Kuss sofort. Dann schlang ich meine Arme um seinen Hals und zog ihn mit mir aufs Bett. Der Kuss wurde immer wilder und seine Hände öffneten den Verschluss an meinem Bikini, der übrigens das einzige war, das ich noch trug. Ich riss ihm das Handtuch weg und dann kam eins zum anderen und wir schliefen miteinander.
Ich glaube, das wird jetzt meine neue Lieblingsbeschäftigung. Ich konnte aber auch einfach nicht genug von Jorge bekommen. Wenn ich vorher gewusst hätte, wie himmlisch sich das anfühlte, wenn man so eng miteinander verbunden war, dann hätte ich es wahrscheinlich schon viel früher zugelassen.
Am nächsten Morgen wurde ich allein im Bett wach. Ich setzte mich auf und sah Jorge nur in Boxershorts auf der Couch sitzen und telefonieren. „Nein, das wirst du nicht tun!" sagte er aufgebracht und begann im Zimmer auf und ab zu laufen. „Ich hab gesagt das ich das nicht will. Bleib gefälligst..." er wurde anscheinend unterbrochen. Dann verdrehte er die Augen im Kopf. Was war denn nur los?
Er legte auf und warf sein Handy quer durchs Zimmer. Dann raufte er sich die Haare. Ich stand auf, nahm mir das erstbeste Kleidungsstück, dass ich fand, was ein Shirt von Jorge war, das über einem Stuhl hin und zog es mir über. Dann ging ich schnellen Schrittes auf Jorge zu und nahm ihn fest in die Arme. Ich wusste zwar nicht, was los war, aber ich wusste, dass er jetzt eine Umarmung brauchte und meine Vermutung bestätigte sich, als er mich fest in die Arme schloss und sein Gesicht an meiner Schulter verbarg. „Das hab ich jetzt gebraucht, danke" sagte er leise und ich lächelte. „Was ist los?" fragte ich gerade heraus. „Stephie kommt her" antwortete er mit einem Unterton in der Stimme, der mir Angst machte. „Was?" fragte ich geschockt nach. „Du hast richtig gehört" erwiderte er. Ich schlang meine Arme fester um ihn und er sagte: „Mach dir keine Sorgen, ich hab nicht vor mit ihr zu sprechen..." Ich unterbrach ihn: „Jorge, du musst mit ihr reden! Ihr müsst euch aussprechen und wenn es sein muss, dann musst du mit ihr Schluss machen und dir einen neuen Manager suchen, die Fans werden das schon verkraften. Ich meine...die meisten von ihnen wollen eh, dass du mit Stephie Schluss machst, die einzigen, die dich vielleicht wirklich hassen würden wären die Fans von Stephie und die sind drei Jahre alt, ich denke, dass kannst du verkraften." Ich sah, dass er sich ein Lächeln verkneifen musste und begann zu lachen. „Du hast ja so recht. Noch was...die Fans lieben Jortini und wenn wir ihnen dann irgendwann mal sagen sollten, dass wir zusammen sind, würden sie vollkommen ausrasten. Das einzige Problem ist nur noch...Stephie würde einen Haufen Fans verlieren, wenn wir uns trennen würden und deshalb geht es nicht, die Trennung dürfte zumindest nicht an die Öffentlichkeit kommen, aber ich hab mir gedacht, dass jetzt wo sie ja anscheinend einen Neuen hat, ich die Sache mit ihr vielleicht beenden sollte und wir nur in der Öffentlichkeit noch so tun, als seinen wir noch zusammen, was sagst du dazu?" fragte Jorge. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, um ehrlich zu sein.
„Jorge...ich weiß nicht...denkst du nicht, dass es ein wenig riskant wäre, wegen den Fans und allem...denkst du nicht, dass sie was merken würden?" fragte ich, nicht wirklich überzeugt von seiner Idee. Er zuckte die Schultern, legte einen Arm um mich und zog mich näher an sich. „Was bleibt uns anderes über?" fragte er und ich sah ein, dass er Recht hatte. Uns blieb keine andere Wahl, so würden wir alle glücklich sein können. Hoffentlich sieht Stephie das genauso.
Den Rest des Tages machten wir dann noch was mit unseren Freunden vom Cast. Wir gingen an den Strand Fußball spielen und hatten eine Menge Spaß. Am Abend sahen wir dann alle zusammen auf dem Zimmer von Mechi und Ridder einen Film, bis ich dann irgendwann einschlief.
Als ich wieder aufwachte lag ich neben Jorge in unserem Bett. Er hatte mich wahrscheinlich in der Nacht in unser Zimmer getragen, als ich geschlafen habe. Süß. Ich fuhr mit einer Hand durch seine Haare, die in alle Richtungen abstanden und beobachtete ihn beim Schlafen.
Es war noch recht früh, weshalb ich mich wunderte, dass es an der Tür klopfte. Ich ging verschlafen hin. Als ich die Tür öffnete war ich allerdings sofort hellwach. Scheiße, was macht die denn schon hier?
„Tini?!" fragte sie geschockt. Ich schluckte schwer und sagte mit piepsiger Stimme: „Stephie" Ja, ich hatte Angst. Plötzlich spürte ich eine warme Hand an meinem Rücken. Jorge. Erleichtert atmete ich auf und entspannte mich ein wenig. „Was hat das zu bedeuten, Jorge?" fragte Stephie mit leicht wütendem Gesichtsausdruck. „Komm doch erstmal rein" erwiderte Jorge und Stephie zögerte einen Moment, stapfte dann aber schließlich wütend mit ihrem übertrieben großen Koffer an mir vorbei ins Zimmer. Wozu brauchte sie denn so viele Sachen?
Sie setzte sich aufs Bett und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich höre" war das einzige, dass sie noch von sich gab. Ich sah ratlos zu Jorge. Doch er schien schon genau zu wissen, was er sagen wollte und fing an: „Stephie. Es läuft ja schon lange nicht mehr gut zwischen uns und ich bin mir sicher, dass dir das auch aufgefallen ist. Tini und ich haben uns in den letzten Wochen angenähert und sind jetzt zusammen. Ich wollte es dir eigentlich schon früher sagen, aber ich hielt es für besser es dir persönlich zu sagen, was ich hiermit mache. Außerdem hab ich ein Bild von dir und Brian gesehen, wo ihr...sagen wir mal sehr vertraut gewirkt habt...um es mal vorsichtig auszudrücken..." Stephie schluckte an der Stelle schwer. Also hatte sie wirklich was mit ihm am laufen.
Jorge schien zu Ende geredet zu haben und es herrschte eine bedrückende Stille im Raum. Sein Arm legte sich um meine Taille und er zog mich leicht in seine Seite. Stephie reagierte sofort. Sie sprang auf und stellte sich vor Jorge. „Das mit Brian...das war...es war ein Ausrutscher. Ich hab nichts mit ihm. Ich würde auch nie was mit ihm anfangen...aber das hier...du und Tini...wie konntest du nur?" sagte sie und hatte dabei Tränen in den Augen. Oh man, sie tat mir irgendwie leid.
„Stephie es hat doch schon lange nicht mehr funktioniert bei uns..." meinte Jorge ruhig, aber Stephie fuhr dazwischen: „Vielleicht für dich. Aber für mich war bis gerade eben alles in Ordnung. Ich wollte mein Leben mit dir verbringen, dich heiraten, Kinder kriegen...und jetzt...du hast alles kaputt gemacht! Weißt du was Blanco. Wie du willst. Du kannst mich mal. Wird glücklich mit deiner kleinen Schlampe, aber komm ja nie wieder zu mir angelaufen...egal, was passiert, bleib einfach weg!" Sie packte ihren Koffer und wollte gehen, aber Jorge packte sie am Handgelenk und hielt sie auf. Sie warf sich heulend in seine Arme und Jorge versteifte sich. Wieso drückte er sie nicht von sich weg?
Mir traten Tränen in die Augen, als er die Umarmung dann auch noch erwiderte. „Jorge, bitte...Ich will dich nicht verlieren...Ich liebe dich" murmelte Stephie. „Weißt du, dass das, das erste Mal in mehr als einem halben Jahr ist, dass du das zu mir gesagt hast?" fragte Jorge sie sanft. Ich konnte gar nicht richtig realisieren, was in der nächsten Sekunde passierte, es ging einfach zu schnell. Plötzlich lagen ihre Lippen aufeinander und mein Herz zerriss in tausend Teile. Ich rannte aus dem Zimmer. Ich wollte einfach nur noch weg. Weg von Stephie, weg von Jorge, weg von den Schmerzen in meiner Brust, weg von allem.
In der Lobby wurde ich allerdings aufgehalten. Mechi packte mich am Arm und ich fiel ihr heulend in die Arme. Sie wirkte ein wenig überrumpelt, erwiderte die Umarmung dann aber. „Was ist denn bloß los süße?" fragte sie besorgt, aber ich konnte in dem Moment einfach nicht antworten, dazu war ich einfach zu aufgelöst. Wie konnte er mir das nur antun. Ich hatte gedacht, dass er mich wirklich lieben würde, aber anscheinend hatte ich mich getäuscht.
Ich versuchte mich zu beruhigen und wollte ihr gerade erklären, was passiert war, als plötzlich ein paar Fans vor mir standen. „Tini...könnten wir vielleicht ein Autogramm...Oh mein Gott, geht es dir gut?" fragten sie. Ich nickte nur, gab den dreien ein Autogramm und ging dann mit Mechi nach oben, weil ich nicht noch mehr Fans begegnen wollte. Mechi zog mich in ihr Zimmer und wir setzten uns aufs Bett. Sie sah mich abwartend an und ich begann zu erzählen, was passiert war. Sie sah mich fassungslos an und nahm mich fest in die Arme, als ich zu Ende gesprochen hatte. „Das glaub ich einfach nicht. Wie kann er nur? Ich bring ihn um, ich...ARGH!" Mechi war richtig wütend und wollte gerade aufspringen, um Jorge den Kopf abzureißen, aber ich hielt sie zurück. „Lass es , es bringt doch nichts" meinte ich kraftlos und sie nickte. Dann nahm sie mich wieder in die Arme und fragte: „Willst du diese Nacht hier schlafen?" Ich nickte nur. Dann nahm sie meine Hand und meinte: „Komm. Wir gehen jetzt zusammen ein paar von deinen Sachen holen, ich will dich nicht allein rüber schicken, wer weiß was du da vorfindest." „Danke" murmelte ich und sie gab mir einen Kuss auf die Wange. Dann gingen wir in Jorge's Zimmer.

Jortini - Yo Te Amo A Ti *{abgeschlossen}*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt