Kapitel 22

138 2 0
                                    

Nach einiger Zeit meinte Cecy, dass wir hoch gehen sollten um auszupacken und zu schlafen, nach der langen Reise da es schon spät war und so trug Jorge dann unsere Koffer nach oben und ich folgte ihm in sein Zimmer.
Ich stockte kurz, als ich das Zimmer betrat. „Oh wie süß" stieß ich leise aus, weil sein Zimmer aussah, wie das eines vierzehnjährigen Jungen. Jorge drehte sich zu mir um und es war glaube ich das erste Mal, dass ich gesehen habe, wie er rot wurde und ich fing an zu lachen und ging zu ihm rüber. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und zwang ihn mich anzusehen. Als er mir endlich in die Augen blickte, sagte ich: „Das muss dir doch nicht peinlich sein. Ich find es echt süß." Er schlang seine Arme um meine Taille und zog mich fest an sich. „Ich liebe dich so sehr, mi amor. Das kannst du dir gar nicht vorstellen" sagte er und ich sagte lächelnd: „Ich liebe dich noch viel mehr, mi vida." Er zog mich an sich, um mich zu küssen, aber dann wandte er plötzlich den Blick ab und versteifte sich. „Scheiße" murmelte er, ließ mich los und stürzte sich auf irgendwas hinter mir. Er warf ein paar Zeitschriften in eine Schublade und schloss sie schnell. Dann entspannte er sich wieder und kam wieder zu mir. „Sorry. Wo waren wir grade?" fragte er mit verführerischer Stimme, aber ich war zu neugierig. Ich wand mich aus seinem Griff um meine Taille und stürzte mich auf die Schublade, in der gerade die Zeitschriften verschwunden waren. Jorge wollte mich aufhalten, aber ich war zu schnell. Ich holte eins der Hefte heraus und...Oh mein Gott...
Ich musste mir das Lachen verkneifen, als ich die ganzen Playboy Hefte sah. Ich sah zu Jorge, der mit hochrotem Kopf vor mir stand und sich anscheinend nicht traute mir in die Augen zu schauen. Ich blätterte die Hefte durch und sah, dass er sich ein paar Seiten darin markiert hatte und zwei Seiten waren zusammen geklebt und dann konnte ich nicht mehr und musste lachen. Ich legte die Hefte zurück in die Schublade und ging auf Jorge zu, der mir immer noch nicht ins Gesicht sah. Ich bohrte meinen Finger in seine Brust und fuhr dann langsam mit dem Finger weiter nach oben über seinen Hals, zu seinem Kinn und zwang ihn dann mich anzusehen. „Glaubst du wirklich, dass ich damit ein Problem hätte oder was?" fragte ich ernst. Er zuckte die Schultern. „Ach Jorgito, dass ist doch ganz normal" sagte ich amüsiert. Er sagte nichts dazu. „Außerdem kann ich das verstehen, einige dieser Bilder sind ja schon ziemlich heiß" provozierte ich ihn. Ich weiß nicht wieso, aber ich hatte unheimlichen Spaß an der ganzen Sache. Plötzlich zog er mich in seine Arme und flüsterte leise: „Du bist aber viel heißer." Ich grinste ihn dreckig an und zog ihn im Nacken zu mir. Er begann mich wild zu küssen und ich erwiderte sofort. Ich weiß nicht, was in uns gefahren ist, aber ich spürte ein wahnsinniges Verlangen nach ihm und ich glaube, dass es Jorge nicht anders ging. Er riss mir quasi schon die Klamotten vom Leib und ich ihm seine und dann schliefen wir miteinander.
Am nächsten Morgen wurde ich von der Sonne geweckt, die mir unbarmherzig ins Gesicht schien und sah in zwei wundervolle smaragdgrüne Augen, als ich meine Augen aufschlug. „Morgen, mi amor. Gut geschlafen?" fragte Jorge und ich musste lächeln. „Neben dir immer" antwortete ich und küsste ihn kurz, bevor ich mich fertig machte und mit Jorge nach unten ging um zu frühstücken.
Wie erwartet, klingelte es noch während des Frühstücks an der Tür. Cecy wollte aufstehen und gehen, aber Jorge hielt sie ab und meinte: „Ich geh schon. Sie ist schließlich mein Problem. Tini, kommst du mit?" Ich nickte nur und wir standen auf und gingen Hand in Hand zur Tür und Jorge öffnete. Stephie's Gesichtsausdruck entgleiste, als sie uns erblickte. „Ich denke mal deine Eltern wissen jetzt über alles Bescheid?" fragte sie Jorge kühl. Er nickte und legte einen Arm um mich. Stephie sah uns wütend an und ich sah, wie sich Tränen in ihren Augen bildeten, bevor sie weglief, allerdings sofort langsamer wurde, die Arme um sich selbst schlang und dann einfach wegging. „Schräg" kommentierte Jorge. Ich nickte nur mechanisch.
Meine ich das nur, oder verhielt sie sich noch merkwürdiger, als sowieso schon? Ich beschloss mir keine weiteren Gedanken zu machen und genoss die Zeit mit Jorge in Mexico. Wir hatten echt Spaß, vor allem, wenn wir zwei seine Mutter ärgerte, die bei jeder unserer Berührungen leise quiekte und fast einen Herzinfarkt bekam, als sie uns beim knutschen erwischt hat. Jorge und ich provozierten sie ab dann immer gerne ein bisschen, indem er ständig meine Hand hielt, mich in den Arm nahm, mir einen Kuss auf die Lippen drückte oder sonst was und Cecy hatte nur noch ein Dauergrinsen im Gesicht.
Heute ging es für mich nach Hause, nach Buenos Aires und für Jorge ging es nach LA. Er würde dort anfangen sein eigenes Solo Album aufzunehmen und ich war richtig stolz auf ihn. Ich war nur traurig, dass wir uns für ein paar Tage nicht sehen würden, vier um genau zu sein, denn ich würde erst am Samstag mit meiner Mutter, Fran und Mechi nach LA fliegen um an meinem Solo Album zu arbeiten. Das würden lange vier Tage werden.
Ich wollte mich am Flughafen nicht von ihm lösen. Ich klammerte mich an ihm fest und küsste ihn immer und immer wieder. Es war mir auch egal, ob uns jemand zusammen sah, ich wollte einfach so lange wie möglich bei ihm sein. „Tinita, du musst jetzt los, sonst verpasst du deinen Flug" flüsterte Jorge mir ins Ohr. „Ist mir egal, ich nehme einfach den nächsten" sagte ich traurig. Jorge lachte und drückte mich fest an sich. „Ich werde dich so vermissen" flüsterte er leise. Ich presste mich enger an ihn. „Ich dich auch" sagte ich und merkte, wie mir Tränen in die Augen stiegen. „Los jetzt. Wir sehen uns in vier Tagen wieder. In LA und bis dahin...soll dich das hier an mich erinnern" sagte Jorge und holte etwas aus seiner Hosentasche. Mir stockte der Atem. Es war eine wunderschöne silberne Kette, mit einem Herzanhänger. Ich nahm den Anhänger vorsichtig in die Hand und betrachtete ihn genauer. Ein kleines J war dort in geschwungener Schrift eingraviert. Ich lächelte Jorge an und zog ihn stürmisch in meine Arme. „Danke, danke, danke. Sie ist wunderschön. Kannst du sie mir um machen?" fragte ich. Er lächelte und ich drehte mich um und machte meine Haare zur Seite. Dann legte er mir die Kette um und als er fertig war, drehte ich mich wieder zu ihm um und küsste ihn leidenschaftlich. „Ich leibe dich" sagte ich, als wir uns wieder lösten. „Ich liebe dich noch viel mehr" erwiderte er und gab mir noch einen kurzen Kuss, bevor ich mich schweren Herzens von ihm löste und mich auf den Weg zum Gate machte. Ich drehte mich noch mal zu ihm um und er warf mir eine Kusshand zu. Ich machte das gleiche und ging dann endgültig von ihm weg und ins Flugzeug.
In Buenos Aires holte mich Fran vom Flughafen ab. Ich fiel ihm voller Freude in die Arme und stieg dann ins Auto. „Hübsche Kette" meinte Fran mit einem frechen Grinsen und ich wurde rot, bevor ich sagte: „Ja, die ist von Jorge." „Ich weiß" gab er zurück und grinste mich an. Ich sah ihn verwirrt an und er lachte. „Er hat sie schon länger. Er hat sie mir gezeigt, als ihr hier wart" erklärte Fran und ich nickte und lächelte.
Nach etwa einer viertel Stunde waren wir zu Hause und Fran trug meinen Koffer rein. Meine Eltern kamen sofort auf mich zu gestürmt um mich zu begrüßen und ich lachte ein wenig, als meine Mutter mich fast zerquetschte vor Freude mich wiederzusehen.
In den nächsten drei Tagen, ging ich mit Mechi shoppen, für LA, sie übernachtete jeden Tag bei mir, half mir dann auch noch beim packen und kam am Abend bevor wir flogen mit ihrem Koffer zu mir und blieb auch da wieder über Nacht bei uns. Ich telefonierte jeden Abend bis spät in die Nacht mit meinem Jorgito und konnte es kaum erwarten ihn morgen wieder zu sehen.
Am nächsten Morgen klingelt mein Wecker um halb drei. „Zu früh" motzte Mechi neben mir und ich lachte, als ich aus dem Bett sprang um mich fertig zu machen. Als ich aus der Dusche kam, weckte ich Mechi noch einmal, da sie schon wieder eingeschlafen war und sie machte sich dann schließlich auch fertig.
Um vier Uhr waren wir dann am Flughafen und checkten ein. Unser Flug würde erst um sieben gehen, aber es war eine große Maschine und deshalb mussten wir schon so früh dort sein. Das heißt, wie hatten jetzt knapp drei Stunden um irgendwas zu machen. Mechi wollte eigentlich schlafen, aber ich überredete sie zum Shoppen, weil man hier Sachen bekam, die es sonst nirgendwo gab. Danach gingen wir zurück zu meiner Mutter und Fran, die gerade in einem Café saßen und frühstückten. Etwa eine halbe Stunde später saßen wir dann im Flugzeug und warteten auf den Start. Ich war total aufgeregt. Ich würde jetzt endlich mein eigenes Album machen und zusätzlich noch in weniger als sechs Stunden meinen Jorgito wieder sehen. Ich konnte den ganzen Flug über nicht still sitzen und Mechi war sichtlich genervt davon, weshalb sie irgendwann mit meiner Mutter Plätze tauschte und sich eine Reihe hinter mir neben meinen Bruder setzte. Meine Mutter schaffte es sogar nach einiger Zeit, mich wieder ein bisschen auf den Teppich zu bringen und ich schlief ein.
Ich wurde von jemandem wach gerüttelt und schlug die Augen auf. Wir waren immer noch im Flugzeug. „Wir landen gleich" meinte meiner Mutter zu mir. Dann drehte sie sich zu Fran und Mechi um und dann sofort zu mir. „Tini, guck mal" sagte sie leise und deutete nach hinten. Ich sah über meinen Sitz drüber und sah Mechi, wie sie mit dem Kopf auf Frans Schulter gelehnt, schlief und er einen Arm um sie gelegt hatte und ebenfalls am schlafen war. Wie süß. Ob das vielleicht mal was werden könnte zwischen den beiden? „Aufwachen ihr zwei" sagte meine Mutter laut und Fran und Mechi schreckten hoch. Als die zwei realisierten, wie sie eingeschlafen waren, fuhren sie ruckartig auseinander und wurden beide rot. Meine Mutter und ich lachten und drehten uns wieder nach vorne. Ich schnallte mich an und wir landeten nach etwa einer halben Stunde in LA.
Ich war schon mal hier gewesen, vor ein paar Monaten, um mit Jorge unser Duett für den Film aufzunehmen, doch ich war trotzdem total fasziniert, wie riesig hier alles erschien. Allein die Stadt von oben zu sehen und dann der Flughafen. Es war einfach alles eine Nummer größer, als ich es gewohnt war und irgendwie gefiel mir das sehr.
Jorge wartete am Flughafen auf uns, um mich zu überraschen. Sobald ich ihn sah, ließ ich meinen Koffer einfach stehen und rannte ihm in die Arme. Er drückte mich fest an sich und ich vergrub meinen Kopf an seiner Schulter, als er mich leicht hochhob. Er setzte mich wieder ab und sah mir tief in die Augen. „Ich hab dich so vermisst" sagte er. „Ich dich auch" erwiderte ich und zog ihn am Kragen zu mir herunter, um ihn endlich zu küssen. Er erwiderte den Kuss leidenschaftlich und ich hörte ein leises ‚Awww' hinter mir. Jorge und ich lösten uns voneinander und sahen lächelnd zu meiner Familie und Mechi, die uns angrinsten. Dann fuhren wir mit Jorge's Wagen zu unserer Wohnung und packten aus. Meine Mutter und Fran holten in der Zeit unseren Leihwagen ab und kamen genau dann wieder, wo ich gerade mit auspacken fertig war. Mechi, Fran, Jorge und ich gingen dann an den Strand und verbrachten dort den Rest des Tages und hatten viel Spaß.

Jortini - Yo Te Amo A Ti *{abgeschlossen}*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt