Langsam drehte Paul seinen Kopf zur Haustür. Er bemerkte einen Schatten vor ihr. Ängstlich schüttelte er den Kopf. Das darf nicht echt sein... Das ist einfach nicht möglich.
Es klopfte drei Mal an der Tür. Zwischen jedem klopfen lagen etwa drei Sekunden. Danach ging die Klinke langsam nach unten.
Paul sprang auf und rannte in sein Zimmer. Um ihn herum war alles finster. Er kletterte unter seinen Schreibtisch. Dort kauerte er sich zusammen.
Tränen der Angst liefen sein Gesicht herunter. Ist das sein Ende? Wird er sterben? Was hat Kai vor? Das darf nicht echt sein.
Er hörte Schritte auf dem Boden. Das Laminat knarrt laut auf. Aber sie Schritte wären langsam. Zu Pauls sorge kamen sie immer und immer näher. Er hörte ein leises Atmen. Auch dieses war ruhig und sanft.
Auf einmal hörte Paul ein pfeifen. Die Melodie erkannte er sofort. Denn die Person pfiff das Titellied des Filmes Kill Bill , sie pfiff das Lied Twisted Nerve.
Jedoch nicht so wie man es aus dem Film kennt, sondern langsam. Passend zu seinen ruhigen Schritten und seinem ruhigen Atem.
Paul kauerte sich immer mehr zusammen. Er hielt sich den Mund zu während weiter Tränen sein Gesicht hinunter liefen.
Er hörte wie jemand seine angelehnte Zimmer Tür öffnete. Paul atmete hastig ein und drückte sich den Mund zu. Nichts an seinem Körper rührte sich mehr.
Das pfeifen verstummte. Er blieb stehen.
Paul konnte eine Silhouette in der Dunkelheit erkennen. Es war ein großer Mann. Er war dünn und schaute auf Pauls Bett.
Der Junge kniff die Augen zu. Wenn er jetzt einen falschen Mux macht dann wird Kai ihn bemerken.
Er hörte wieder Schritte. Sie kamen auf den Schreibtisch zu. Paul machte nach wie vor keine Geräusche. Ihm wurde bewusst das dies vielleicht die letzten Sekunden seines Lebens sein könnten. Er betete zu Gott das irgendwas passiert.
Die Schritte stoppten. Ruhe.
Paul öffnete die Augen. Leise erschrak er als er merkte das der Mann direkt vor dem Schreibtisch stand. Er konnte die schwarze Hose der Person sehen. Sie war nur ein paar Zentimeter von Pauls Gesicht entfernt.
Paul vernahm ein leises Räuspern.
Doch danach hörte er noch etwas, Vibrationen. Sein Handy!Kai schien dies auch zu hören. Die dunkele Gestalt ging wieder zu Tür heraus ins Wohnzimmer. Das Handy lag nach wie vor auf dem Sofa.
Paul wurde bewusst was passiert, Niklas!
Doch er kann nichts tun. Mit dem Telefon in der Hand kam die Gestalt wieder ins Zimmer.
Die Vibration stoppte. Der Lautsprecher des Telefons wurde angeschaltet so das Paul hören konnte was besprochen wurde.
"Hey Paul, sorry das ich so eilig weg musste. Lass Mal nochmal treffen. In der Gase wo wir letztens auch waren?" erkundigte sich Niklas.
Paul schwieg geschockt. Das darf nicht sein.
Kai legte auf und verdunkelte den Bildschirm.
Der andere konnte sich denken was Kai damit erreichen will. Dieser wirft das Handy aufs Bett und geht in schnellen Schritten aus dem Zimmer und dann auch aus dem Haus.
Er will zu Niklas!
Doch Paul konnte sich einfach nicht bewegen. Er stand komplett unter Schock. Kai... war hier gewesen. Direkt vor ihm. Er war längst nicht mehr nur der komische aus dem Internet. Nein, er war real und das in Pauls leben. Kai möchte es zerstören. Daran hat Paul längst keine Zweifel mehr.
Aber er darf das nicht zulassen. Irgendwas muss er doch tun können. Kai wird Niklas verletzten... oder sogar töten. Und Paul wird das nicht zulassen. Er darf es nicht zulassen.
Mit ziterneden Händen kroch Paul aus seinem Versteck hervor. Es viel ihm schwer aufzustehen. Der Schock ließ ihn fühlen wie in Trance.
Erneut vibrierte sein Handy. Die Nachricht sollte ihm noch einmal den Atem rauben.
Kai: Ich dachte du bist kreativer bei der Wahl deines Verstecks 😚
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Am andern Bildschirm: Mein schlimmster Albtraum
Mistério / SuspensePaul ist 14 und lebt ein ganz normales Leben. Zwei Eltern, gute Noten und ein paar Freunde. Doch was niemand weiß ist das Paul schwul ist und Gefühle für einen seiner Mitschüler hat. Doch das sollte bald sein geringstes Problem sein, denn durch ein...