Paul zog sich durch den Wald ohne nach hinten zu schauen. Auch wenn ihm keiner zu folgen schien so beruhigte ihn das nicht.
Doch als er den Mut zusammennahm und sich umdrehte stellte er fest das offensichtlich doch jemand hinter ihm her war. Es war Kai.
Voller Hass rannte er Paul hinterher. Er wusste das er zu Fuß nicht entkommen konnte, nicht so wie er jetzt ist. Also rannte er vom Weg hinunter direkt in den Wald.
Der Boden, welcher komplett mit Moss bedeckt war machte es Paul noch schwerer zu laufen. Ein paar Meter von ihm entfernt sah er einen großen dicken Baum. Eilig rannte er dort hin und lehnte sich gegen den braunen Baumstamm.
"Paul? Was soll das werden? Als ob ich dich hier nicht finden werde." lachte Kai und ging immer weiter auf den Baum zu. Der Junge hielt sich den Mund zu und versuchte so leise wie möglich zu atmen. Das leise wimmern welches er vor Angst von sich gab versuchte er dabei zu unterdrücken.
"Paul?" fragte die Stimme erneut und klang belustigt. Die Schritte welche Paul vernahm waren sehr nah an ihm dran.
"Wenn du jetzt rauskommst verspreche ich dir das ich dir nicht weh tun werde" versprach er mit einem freundlichen Ton. Doch Paul dachte nicht einmal daran wieder in diese Hölle zurück zu gehen.
Er machte die Augen zu und versuchte sich leise zu verhalten. Keinen Mux, nichts.
"Hier bist du ja mein süßer" sagte die Stimme auf einmal. Erschrocken riss der Junge die Augen auf. Kai stand direkt neben ihm. In seiner Hand hielt er eine Spritze mit einer durchsichtigen Flüssigkeit. Diese holte er aus und wollte sie Paul in den linken Arm stecken. Jenen Arm packte er fest.
Paul schrie laut auf und holte noch einmal aus um ihm ins Gesicht zu schlagen. Dies gelang ihm auch und der größere ließ für ein paar Sekunden von ihm ab, doch als Paul an ihm vorbeilaufen wollte stach der Angreifer ihm die Nadel in den Rücken und drückte die Flüssigkeit in ihn hinein.
"Was hast du getan?" schrie Paul und warf die Spritze zu Boden. Langsam lief er zurück.
"Du wirst gleich tief schlafen" sagte Kai nur und kam langsam auf ihn zu gelaufen.
"Wieso tust du mir das an?" fragte Paul verzweifelt.
"Weil du dieses mal für immer bei mir bleiben wirst" sagte er mit einem fast schon fröhlichen lächeln.
"Kai bitte, ich bin nicht der für den du mich hältst. Ich weiß nicht was du durchgemacht hast aber lass mich gehen bitte!" flehte Paul ihn an.
"Du weißt genau das ich das nicht tun kann. Ich kann nicht weiter ohne dich an meiner Seite leben"
Erschrocken fiel Paul über einen Baumstumpf und landete auf dem Rücken. Er spürte wie seine Sicht anfing trüber zu werden.
"Es ist gleich vorbei" sagte Kai ruhig und wollte ihn an seinem Bein packen und weg ziehen, doch Paul nahm all seine Kraft zusammen und trat dem anderen direkt ins Gesicht. Nun blutete nicht nur die Stirn von Kai aufgrund des Stuhlbeins, sondern auch dessen Nase.
Entschlossen rappelte Paul sich auf und rannte weiter durch den Wald. Die Erschöpfung die er aufgrund des Giftes fühlte wurde immer schlimmer und schlimmer.
"Komm schon Paul" sagte er zu sich selber und stützte sich kurz an einem Baum ab.
"Los Los Los!" fügte er hinzu und lief weiter. Während er seine Beine und seinen Rücken langsam kaum noch fühlen konnte sah er etwas was seinem Geist und seinem Körper Hoffnung gab: Eine Straße.Paul nahm noch ein letztes mal seine gesamte Kraft zusammen und rannte auf die Asphaltierte Strecke zu.
"Nein!" brüllte es von hinter ihm. Offenbar war Kai ihm immer noch dicht auf den Versen, aber er konnte sich nicht umdrehen. Seine Beine wurden immer schwächer. Doch schließlich trennte nur noch ein Hügel Paul von der Straße.
Während er den kleinen Abhang hinunterging verlor er die letzte Kraft in seinen Beinen und fiel auf die Asphaltierte Straße. In der ferne sah er ein Auto welches schnell auf ihn zukam.
Er ging auf die Knie und fing an mit seinen Armen zu wedeln.
"Hier! Hier! Hilfe! Gott bitte helfen sie mir!" schrie er entschlossen. Auf einmal spürte er wie ihn jemand von hinten zu Boden drückte.
"Endstation mein lieber" sprach Kai bedrohlich und leise.
"Hey! Was machen sie da! Lassen sie ihn in Ruhe!" rief eine Unbekannte Stimme.
Kai schaute zu dem Fremden Autofahrer.
"Ich rufe jetzt die Polizei! Gehen sie von ihm Weg" sagte er nervös
Doch Kai stand auf und ließ von dem Erschöpften Paul ab. Dieser schaute hinauf zum grünen Auto und dessen Fahrer. Seine Sicht glich einem Tunnel. Das letzte was der Junge vor dem Verlust seines Bewusstseins bemerkte waren die Schreie des Passanten welcher offenbar von Kai verletzt wurde... oder gar ermordet.
Pauls Gedanken waren leer. Die Angst sowie die Hoffnung verschwanden im nichts. War dies das Ende für Paul? Oder ist er näher an der Freiheit dran als jemals zu vor...
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Am andern Bildschirm: Mein schlimmster Albtraum
Mystery / ThrillerPaul ist 14 und lebt ein ganz normales Leben. Zwei Eltern, gute Noten und ein paar Freunde. Doch was niemand weiß ist das Paul schwul ist und Gefühle für einen seiner Mitschüler hat. Doch das sollte bald sein geringstes Problem sein, denn durch ein...