In seiner Gewalt

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Vorsichtig öffnete Paul seine Müden Augen. Doch alles was er sah war eine kleine Lampe an der Decke eines dunklen Raumes.

Er saß mit dem Rücken an einer kalten Steinwand. Als er versuchte aufzustehen bemerkte er das seine linke Hand mit einem Seil an einem Rohr festgebunden war. Und das sehr fest.

Verzweifelt schaute er sich in dem dunklen Raum um. Ist das sein Ende?

Der Junge versuchte sich zu befreien und zog an dem Seil, jedoch vergebens.

Über sich hörte er langsame Schritte welche immer lauter wurden. Er hörte wie ein Schlüssel in einem Schloss gedreht wurde. Auf einmal öffnete sich eine Tür durch die Licht in das dunkele Zimmer kam.

Und jener Mann kam herein. Es war Kai.

"Wo bin ich?" fragte Paul ängstlich und schaute ihm ins Gesicht.

Das Gesicht in welches er schaute war kalt. Die blauen Augen des anderen zeigten keinerlei Gefühle.

Kai hatte eine Narbe welche sich von der rechten Augenbraue über seine Wange zog und bis zu seinem Kinn ging. Seine Haare waren braun und kurz.

Trotz seiner Narbe sah er so... normal aus. Er sah nicht so aus wie Paul sich den klassischen Mörder vorstellt. Im Gegenteil. Er sah aus wie ein normaler Junge. Auch wenn er etwas älter war.

"Bei mir" antworte Kai kalt. Seine Stimme war nicht besonders tief, aber auch nicht zu hoch. Jedoch machte der bedrohliche Ton seiner Worte Paul angst.

"Kai..." sagte Paul leise.

"Ja... Paul" entgegnete der andere und lächelte.

"Du bist ein kleines Dummerchen" fuhr er fort und hörte nicht auf zu lächeln.

"Lass mich gehen!" brüllte Paul ernst.

"Wie niedlich" lächelte Kai und kam bedrohlich auf ihn zu.

"Lass mich in Ruhe! Ich will nach Hause!" schrie Paul. Er wurde immer und immer lauter. Doch Kai schien dies nicht davon abzuhalten immer und immer näher zu kommen.

"Psst" sagte Kai sanft.

"Du kannst mich Mal mit deinem psst!" antwortete Paul noch lauter.

Doch Kai holte aus und schlug dem Junge ins Gesicht. Und das so sehr das Paul zu Boden fiel.

"Wenn hier jemand schreit bin ich das!" brüllte Kai auf einmal. Er klang so bedrohlich das Paul das Blut in den Adern erfror. Er nahm den wehrlosen Jungen am Kinn. Paul schaute ihm direkt in die Augen.

"Du kleines Stück gehörst jetzt mir! Du bist mein. Und machst alles was ich dir sage! Sonst bringe ich dich und deine bescheuerte Familie um" sagte er leise ohne dabei zu blinzeln. Von Wort zu Wort wurde sein Griff fester.

"Wo ist Niklas?" fragte Paul besorgt.

"Der Junge?" lächelte Kai finster.

In Pauls Gesicht sah man die schwinde Hoffnung.

"Was hast du mit ihm gemacht?" fragte Paul leise aber ernst.

"Noch nichts. Und wenn du lieb bist werde ich ihm nichts tun. Andererseits kann ich ihn jeder Zeit her bringen und vor deinen Augen..."
sprach Kai mit belustigter Stimme, jedoch wurde er von Paul unterbrochen.

"Ich mache was du willst, aber tue Niklas nichts" sprach er unüberlegt heraus.

"Alles also?" fragte Kai.
Sein belustigter Gesichtsausdruck verwandelte sich in ein perverses lächeln.

"Das gefällt mir" führte er hinzu und fuhr Paul über die Wange.

"Bitte... tue mir das nicht an" bettelte Paul leise. Er wusste was jetzt passieren wird.

"Keine Sorge. Wir fangen ganz langsam an süßer" flüsterte Kai und nahm Pauls Hand. Vorsichtig führte er sie in seinen Schritt.

Paul war das ganze so unglaublich unangenehm.

"Gefällt dir das?" fragte Kai und führte Pauls Hand auf und ab.

Dieser schüttelte leise den Kopf und schaute weg.

"Ich möchte das du in meine Augen siehst" sprach Kai entschlossen und drehte sein Gesicht am Kinn zu sich.

Paul spürte die Härte des anderen Jungen mittlerweile sehr deutlich und schluckte.

Das ist nicht das was er wollte. Wieso passiert ihm das? Er hat noch nie darüber nachgedacht Sex mit anderen zu haben außer mit Niklas. Und wenn dann nicht so.

Kai öffnete sein Gürtel. Erneut schluckte Paul. Die Situation widerte den Jungen so unglaublich an das er sich am liebsten übergeben möchte.

Als Kai mit Pauls Hand über seine Unterhose fuhr bemerkte Paul erneut die Härte des anderen.

"Das ist toll. Du hast so weiche Hände" sagte Kai zufrieden.

Doch Paul gefiel es nicht. Er musste sich anstrengen seine Tränen zu unterdrücken. Wieso er? Warum? Er will das nicht. Alles was er will ist gerade Niklas umarmen. Das hat er doch vor ein paar Tagen noch gemacht. Und es war so unglaublich schön.

Während Paul versuchte in Gedanken ganz weit weg zu sein bemerkte er auf einmal das das Stück Stoff welches Kai's Glied und seine Hand trennte weg war.

"Umgreifen" befahl Kai.
Paul schloss die Augen und tat was verlangt war.
Was soll er auch anderes tun? Er möchte nicht das Niklas verletzt wird. Paul will nur eins... Nach Hause.

"Gut machst du das süßer" sagte Kai und stöhnte leise während er Pauls Hand rauf und runter bewegte.

"Sag meinen Namen!" befahl er.

"Kai..." sagte Paul leise und unsicher.

"Lauter!" fügte er hinzu.

"Kai..." sagte Paul in normaler Tonlage.

"Gut. Und jetzt stöhne ihn. Schön langsam" sagte Kai und schaute an sich hinunter.

Paul fühlte sich so unglaublich widerlich. Er will es nicht tun, aber er muss.

"Stöhne!" sagte Kai und schlug dem Jungen mit der flachen Hand auf die linke Wange.

"Kai..." sagte Paul und versuchte es stöhnend klingen zu lassen.

"Öfter. Das macht mich an" fuhr Kai fort.

Paul weiß nicht wie lange es gedauert hatte bis Kai von ihm abließ, aber an eine Sache erinnert er sich noch ganz genau.

Als Kai zur Tür rausgehen wollte fragte Paul "Wirst du mich je wieder nach Hause lassen?"

Doch darauf antwortete Kai nur eins.

"Du bist Zuhause. Und hier wirst du nie wieder verschwinden. Glaube mir" und schloss die Tür hinter sich und ließ den vollkommen entmutigen Jungen alleine mit seinen Gedanken zurück.

Am andern Bildschirm: Mein schlimmster AlbtraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt