»Eija, kannst du mir das mal erklären?!«
So werde ich von Bambi begrüßt. Und auch die anderen scheinen nicht gerade gut auf mich zu sprechen zu sein.
»Was denn?«, frage ich, total verwirrt.
»Das hier!!«
Bambi zeigt mir ein Bild. Es zeigt Samu und mich, wie wir uns küssen. Scheiße!
»Ja, was ist damit?«
»Du weißt schon, dass er mit mir zusammen ist? Und du mit Sami?!«
»Jaa...«
»Warum hast du ihn dann geküsst?!«
»Ich musste es tun! Er ist komplett ausgerastet! Ich konnte ihn zwar zurückhalten, festhalten, aber er hat sich nicht beruhigt! Darum hab ich das getan. Mehr nicht«, verteidige ich mich.
»Und das sollen wir dir glauben?«, fragt Bonnie.
»Es ist die Wahrheit!«, zicke ich zurück.
Die drei verschränken ihre Arme und schauen mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
»Na schön, glaubt halt, was ihr wollt, es ist die Wahrheit!«
Ich mache auf dem Absatz Kehrt und verschwinde aus dem Haus. Samu ruft mir noch hinterher, doch ich ignoriere es. Möchte alleine sein. Wenn sie schon sagen, ich hätte Sami und Bambi betrogen oder was auch immer. Sie können mich mal. Und ich dachte, sie sind meine Freunde. Pah, von wegen! Ich hasse sie! Ich laufe zum Strand. Der einzige Weg, den ich kenne. Und der einfachste. Immer geradeaus. Meine Beine bewegen sich von selbst. Meine Füße setzen sich von selbst voreinander, immer einer nach dem anderen. Bis ich schließlich am Strand ankomme. Ich sehe das Meer. Die Ostsee. Würde am liebsten reinspringen und nie wieder rauskommen. Ich hab meinen Bikini an. Heute Morgen angezogen. Wieso auch immer. Ich ziehe mir mein T-Shirt über den Kopf und entledige mich meiner Schuhe, Socken und Hose. Dann laufe ich los. Immer schneller. Bis ich schließlich das Meer an meinen Füßen spüre. Das Wasser. Eiskalt. Aber egal. Ich renne hinein. Springe hinein. Tauche unter. Spüre die Kälte. Bis in mein Herz. Es vereist. Wird zu einem Stein. Doch ich lebe weiter. Spüre nichts mehr. Meine Füße sind taub. Meine Hände. Meine Beine. Meine Arme. Mir egal. Ich schwimme immer weiter. Hinaus. Möchte nicht mehr in Finnland sein. Will wieder heim. Aber auch nicht. Spüre nichts. Nehme eine Bewegung neben mir wahr. Ignoriere sie. Merke eine Hand an meiner Schulter. Schüttle sie ab. Spüre sie wieder. Lasse es geschehen. Werde hinausgezogen. An die Wasseroberfläche. Möchte wieder untertauchen. Werde oben gehalten. Drehe mich um. Sehe Samu.
»Was?«, frage ich.
»Alles okay?«
»Ja, wieso nicht?«
»Naja... Es sieht ziemlich so aus, als würdest du dich gerade umbringen wollen. Du bist die ganze Zeit schon unter Wasser, ich weiß nicht, wie lange. Wie hältst du das in diesem eiskalten Wasser aus?«
DU LIEST GERADE
Lifesaver
FanfictionEija, 17 Jahre alt, Fan von Olly Murs, zieht alleine von Deutschland nach Finnland, unbewusst bei Sunrise Avenue ein und verliebt sich in den Drummer, Sami Osala. Ihre Freundinnen Bambi, Randi und Bonnie, alle »Sunriser«, besuchen sie und kommen der...