Zu neunt laufen wir durch die Straßen, auf dem Weg zu Bambi und Randi. Wir lachen und machen Quatsch, schubsen uns gegenseitig, passen aber auf, dass die anderen nicht verletzt werden. Alles gut also.
Ich laufe neben Sami her, der einen Arm um mich gelegt hat. Gerade schaue ich in seine wundervollen Augen, und er auch in meine.
Er beugt sich zu mir runter und gibt mir einen kurzen Kuss auf den Mund, der mehr als tausend Worte sagt.
»You are the best of all that came into my life«, lächelt er dann.
Das ist der letzte Satz, den ich höre. Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich diesen Moment mehr ausgekostet...
Ich spüre, wie mich jemand gewaltsam von Sami löst und mir von hinten die Augen zuhält. Doch es sind nicht Samis Hände, schließlich wurden wir ja eben getrennt. Die Person ist definitiv größer als ich. Aber das ist keine Kunst. Jeder ist größer als ich. Oh Mann, es könnte jeder sein! Aber wer ist es?
Ich versuche mich umzudrehen, doch die Person hinter mir lässt es nicht zu. Der Kopf legt sich vorsichtig auf meine Schulter. Dieser Geruch... Woher kenne ich ihn? Natürlich! Natürlich ist es -
Ehe ich den Gedanken vollenden kann, haut mir die Person irgendwas ins Genick. Es knackt schmerzhaft.
Ich spüre noch, wie ich jegliche Kontrolle über meinen Körper verliere und auf den Asphalt stürze. Was dann geschieht, habe ich noch nie zuvor erlebt.
Ich werde von einem Sog aus meinem Körper gezogen und sehe nun die Szenerie von oben. Wie ich dort liege, wie Sami vor mir auf die Knie fällt und seinen Kopf auf meinen Rücken legt. Wie Samu meinem Ex-Freund eine runterhaut. Würde ich noch leben, hätte ich jetzt gelacht, aber das geht nicht mehr. Denn ich bin tot. Nicht mehr da. Nicht mehr am Leben. Oder doch?
Mein ganzes Leben zieht an mir vorbei, wie ein Zug. Ich sehe alle schönen Momente, wie den ersten Kuss von Sami und mir, den Erfolg auf der Bühne mit Sunrise Avenue, all das. Doch ich sehe auch alle Momente, die mich traurig machen. Wie ich nach Deutschland gekommen bin, um die Beerdigung meiner Mutter mitzuerleben. Doch wer wusste zu dem Zeitpunkt schon, dass ich ihr bald folgen würde?
Das schöne Gefühl, das ich bis eben hatte, verschwindet und ich spüre einen Schmerz in meinem Nacken, doch der ist schnell vorbei. Ich schlage die Augen auf und sehe Asphalt, direkt vor meiner Nase. Jemand packt mich an der rechten Schulter und dreht mich rum. Die Sonne knallt in mein Gesicht, bis sich jemand über mich beugt.
»S-Sa...mi?«, frage ich gebrochen.
»Eija«, flüstert er mit einer weinerlichen Stimme.
Ich lächle ihn an. Er beugt sich zu mir runter und gibt mir einen sanften Kuss auf den Mund. Im Unterbewusstsein war mir also schon immer klar, dass er mein Lebensretter ist...
DU LIEST GERADE
Lifesaver
FanfictionEija, 17 Jahre alt, Fan von Olly Murs, zieht alleine von Deutschland nach Finnland, unbewusst bei Sunrise Avenue ein und verliebt sich in den Drummer, Sami Osala. Ihre Freundinnen Bambi, Randi und Bonnie, alle »Sunriser«, besuchen sie und kommen der...