Kapitel 4

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Elena kam aus dem staunen nicht mehr heraus. Der Burghof war riesig. Gegenüber von ihnen befand sich ein kleineres, hölzernes Tor, das aber mit Schnitzereien in Form einer Flamme, einer Welle, eines Baums und eines Wirbelsturms verziert war. Rechts und links daneben befanden sich jeweils eine Statue, die ein mal einen Mann und ein mal eine Frau darstellten. Neben ihnen war erst einmal viel Platz, bevor die nächsten Türen kamen und Elena vermutete, dass noch mehr Statuen folgen würden.

Der Rest des Burghofes war gesäumt von Türen. Alle aus dem gleichen Holz und mit denselben Schnitzereien wie die große Türe, nur kleiner. Elena ließ ihren Blick nach oben wandern. Über der großen Holztüre befand sich ein steinerner Balkon. Der Rest waren nur Fenster.
Die Burg war insgesamt Vier Stockwerke hoch. Jedes Stockwerk hatte seine eigene Farbe und seine eigene Pracht. Während man das unterste Stockwerk cremefarben  gefärbt hatte hatte man sich bei dem zweiten für blau entschieden. Das dritte Stockwerk war in rot und gelb tönen gehalten und das oberste war grün angestrichen. 
Ein in einen Anzug gekleideter Mann hielt Elena die Türe auf, als sie ausstieg. Sie folgte den Leuten durch die große Holztüre, eine mit cremefarbenem Teppich ausgelegte Marmortreppe nach oben, durch einen blauen Gang, durch eine blaue Türe und dann in dem Raum auf einem Stuhl Platz zu nehmen.

Sie saßen vor einem blaumarmoriertem Schreibtisch hinter dem sich die Frau befand, die unten als Statue gestanden hatte. Sie war in eine schwarze Uniform gekleidet, hatte blaue-graue  Augen und braune Haare und lächelte Elena an.
"Du bist also Elena", meinte sie. "Ja",krächzte Elena. Ihre Kehle war überraschenderweise so trocken, dass sie ein paar mal schlucken musste.

"Gut, du bekommst von mir als erstes mal ein kleines Informationsbuch. Es wird dir viele Fragen beantworten. Wenn dir nachher aber immer noch nict alles klar ist kannst du dich gerne an mich wenden." Sie reichte Elena ein Taschenbuch. Der Umschlag war komplett schwarz. keine Schrift war darauf zu sehen. Nichts. Nur diese schwärze, die Elena in die Tiefe zu ziehen schien wie die Augen der Frau, die sie begleitete.

Sie blätterte auf die erste Seite.

"Die dunkle Seite", war in großen, schwarzen Lettern auf das Papier gedruckt.  
"Du kannst auch dort drüben lesen", sagte die Frau hinter dem Schreibtisch und zeigte auf einen schwarzen Ledersessel, der wirklich sehr einladent aussah.
Elena stand mit dem Buch auf und setzte sich dann wieder in den schwarzen Sessel. Er war wirklich gemütlich. Elena schlug die Seite nach dem Titel auf und fing an zu lesen...

Die Dunkle Seite Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt