Kapitel 14

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Elena schlief bald ein und Merlania musste lächeln. Sie legte Elena neben sie hin.
Ihre Tochter! Seit zehn Jahren wartete sie nun schon auf diesen Tag. Leise ließ Merlania die Freudentränen ihre Wangen hinunterlaufen.

Als es hell wurde weckte Merlania Kel und Elena. Mit tiefen Augenringen stolperten die drei los.
Es dauerte bis Mittags, dann entdeckte Merlania auf ihrer Karte den Bunkereingang ins Zentrum.

Elena taten die Füße weh, doch die Nachricht endlich an einem sicheren Ort anzukommen gab ihr noch einmal enorme Kraft. Sie trafen auf einige patrouilende Gruppen, die sie aber freundlich vorbeiziehen ließen.

Als sie angekommen waren öffnete Elena den Eingang und nacheinander stiegen sie eine Eisenleiter hinab.
Merlania beschwor eine Flamme auf ihre Hand und so mussten sie erst einmal einige Gänge entlanglaufen, bis sie an einem großen, schwarzen Tor ankamen.
Zwei Wächter standen davor. Merlania und Kel mussten erst einmal ihre Tatoos zeigen und versichern, dass Elena ebenfalls ein Erfnurb war, dann öffnete sich das Tor und die drei waren endlich da, wo sie hinwollten. Im Zentrum.

Das Zentrum sah noch eindrucksvoller aus, als Elena es sich vorgestellt hatte. Es war eine riesige Höhle, in der hohe Gebäude standen, die vollkommen aus schwarzes Glas bestanden und die Höhlendecke stützen. Die Höhle wurde erleuchtet durch kleine Flammen, die darin herumflogen, vor allem waren sie auf den Straßen und Wegen der unterirdischen Stadt. Sie waren am Anfang eines Weges angekommen, der sie direkt mitten in die Stadt führte.
Als erstes kamen sie an ein nicht so großes Gebäude. "Hier müssen wir uns anmelden", meinte Merlania.

Sie traten durch die große, schwarze Glastüre ein. Als erstes fiel ihnen die bepflanzte Wand ins Auge, die sich gegenüber von ihnen befand. Davor stand ein im Verhältnis sehr kleiner schwarzer Schreibtisch, hinter dem sich wiederum eine Frau befand, die sie schon auffordernd anschaute. Sie hatte rotbraune Haare und blaue Augen, eine Bluse und eine schwarze Hose an. "Namen?",fragte sie etwas mürrisch. Kel fing an. "Kel Lee", antwortete er."Elena Kalib", fuhr Elena fort. "Merlania Schultner", beendete Merlania. Die Frau, das wusste Merlania hatte sich die Namen auf ihrem Chip gemerkt. "Sie werden nun in ihre Unterkunft geführt", sagte die Frau und wie aufs Stichwort erschienen drei Männer. Sie führten Elena, Merlania und Kel aus dem Gebäude, über die Straße, geradeaus, um die Ecke und dann in ein sehr hohes und großes Gebäude hinein. Auf der gesamten Strecke waren ihnen viele Menschen entgegengekommen,  Merlania war im 40. Stock untergebracht, Kel im 17. und Elena im 5.

Kel hatte ein großes Zimmer mit angrenzendem Bad. Durch die große Frontscheibe, die man mit einem Vorhang verschließen konnte, sah man die Straße entlang und konnte unendlich lang den unzähligen Flammen zusehen, die vorbeiflogen. Er warf sich aufs Bett. Endlich weicher Untergrund. Die Kleidung ausziehend, bemerkte er die vielen Narben, die sich wie Schlangen seinen Körper entlang wanden.
Lange Zeit hatte er sich nicht mehr so traurig angesehen. Er war ein einziger großer Narbenhaufen geworden. Vielleicht würde er morgen bei einem der zwanzig Vorsitzenden der Erfnurbs vorschlagen eine Creme gegen Narben zu finden.

Kel deckte sich zu. Langsam fielen ihm die Augen zu und kurz bevor er einschlief sah er in seinen Gedanken Elena vor sich. Ein Bild, das sein Herz höher schlagen ließ.

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