Kapitel 12

2 1 0
                                    

Merlania wusste, das dieser Junge mehr als nur hier Gefangen war. Sie spürte von weitem den Willen, der von ihm ausging hier rauszukommen. Natürlich wollte keiner hier festsitzen, aber im Gegensatz zu anderen war er bereit etwas dafür zu geben dort rauszukommen. Und sie hatte das kleine Tatoo in Form einer Flamme an seinem Finger gesehen.

Zu zweit würden sie es vielleicht schaffen.
Merlania hatte wie alle Erfnurbs einen Microchip eingepflanzt bekommen. Er befand sich zwischen Hals, Schulterblatt und Rippenknochen der rechten Körperseite.
Er erweiterte das Gehirn. Mit ihm konnte man Nachrichten an Erfnurbs im Umkreis von 500 Metern schicken oder an das Zentrum und die verschiedenen Bildungseinrichtungen der Erfnurbs. Auch konnte man auf einer Karte die Positionen der Urven, Erfnurbs und normalen Menschen ausmachen, die sich im Umkreis von zwei Kilometern befanden.
Das Gehirn wurde regelrecht in eine große Speicherkarte verwandelt, die sich beinahe alles merken und abrufen konnte, was der Mensch wollte.

"Imperium?"
kam als Frage von dem Jungen. Auf den Punkt kam er somit sofort.

"Ja", dachte Merlania uns dir Nachricht wurde verschickt.

"Wann, morgen?"

"Okay"

Kel nickte Merlania zu.
Dass sie niemand anderen genommen hatte um das Imperium zu unternehmen lag höchstwahrscheinlich daran, dass Feuer selten war und beinahe alle, die dort waren waren ziemlich geschwächt, da sie entweder schon oft nach Informationen "ausgefragt" worden waren, sehr jung oder sehr alt waren.

Elena war auf dem Bett sofort eingeschlafen, nachdem die Frau ihr Essen gebracht hatte. Das hatte sie in Rekordzeit gegessen.
Nun war sie aufgewacht. Ihre Wunden waren von der Frau behandelt worden, taten aber immer noch weh.
Elena streckte sich auf dem Bett aus.
Wie viele Sachen hatte sie schon durchlebt, seit sie in das schwarze Auto eingestiegen war?
Was hatte sie nun davon?
Sie war verletzt, gefangen von Leuten, die andere Menschen abknallten.
Elena seufzte und schloss die Augen.
Sie würde versuchen abzuhauen. Sobald sie so viele Kräfte wie nötig gesammelt hatte.

Plötzlich knirschte der Schlüssel im Schloss. Elena setzte sich auf, dann wurde die Türe aufgerissen. Der Junge und zwei seiner Bande stürmten ins Zimmer.
"Alle anderen sind weg. Jetzt bist du dran", rief er.
Anscheinend wollte er Elena wegen des blauen Auges verprügeln.

Wenn alle hier so überreagieren würden hätten sie sich bestimmt schon gegenseitig erschossen, dachte Elena.

Kaum hatte sie das fertig gedacht brannte ihre Wange schon wie Feuer. Sollte sie Feuer hier um sich zu wehren nehmen?
Aber nach dem zweiten Schlag entschied sie sich sich nur mit dem Körper zu wehren.
Den dritten Schlag fing sie mit der einen Hand ab, mit der anderen krachte sie einem der zwei anderen ins Gesicht. Dieser schrie, Elena ebenfalls, da sie den Fuß des anderen Kumpels zwischen die Rippen bekommen hatte.

Schnell stand sie auf und konnte sich nun mit Händen und Füßen wehren. Traf die schmerzhaften Stellen, die sie im Unterricht durchgenommen hatten. Schienbein, Oberlippe, Ober-und Unterkörper.
Bald war sie vollkommen in das Kampfgeschehen konzentriert.
Neben den paar Kampfsprüngen, die sie erlernt hatte verarbeitete sie auch die Tricks in ihren Kampf mit ein, die man mit dem Schwert ausführte.

Die drei Jungs waren nicht sonderlich ausdauernd. Bald lagen zwei bewusstlos auf dem Boden.
Elena war stolz darauf. Sie hatte viel ausführen können, doch jetzt war noch einer da.
Die Mission es Elena heimzuzahlen hatte er inzwischen aufgegeben, aber er kämpfte weiter. Erst als Elena ihn mit der Faust nochmals am Kopf traf sank er zu Boden.

Elena bemerkte die immer noch sperangelweit geöffnete Tür.
Das war die Chance auf ausbrechen!
So schnell es ging rannte Elena den Flur entlang. Im unteren Stockwerk machte sie ein Fenster auf, sprang heraus und rannte.
Glücksgefühle breiteten sich in Ihr aus. Sie hatte es geschafft. Sie hatte alles überlebt. Wenn sie jetzt noch wüsste, wohin sie gehen sollte, wäre alles super.

Die Dunkle Seite Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt