Kapitel 24

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„Leia, bleib! Bitte nur kurz.", rief sie. Ihre Stimme brach weg. Dieses Aufeinandertreffen hatte sie sehr viel Kraft gekostet. Dean hatte Kylo mitgenommen. Er brachte ihn zu seinem Zimmer. Leia blickte ihrem Sohn hinterher. Sie fühlte sich erleichtert und hoffnungsvoll, aber dennoch war sie besorgt. Sie hatten es überstanden.

Sie trat wieder zu ihr ins Zimmer und schloss die Tür. Dann setzte sie sich erschöpft neben Rey, atmete tief aus und starrte sie an. Ihre Gedanken waren noch immer bei ihrem Sohn.

„Wir haben es geschafft ...", Rey flüsterte. Sie wollte ihre Stimme schonen. Der Schmerz in ihrer Hüfte war nun nicht mehr ganz so schlimm. Doch ihr Herz hatte einen kleinen Riss. „Er war friedlich, ... für seine Verhältnisse.", sagt sie so, als müsste sie sich selbst davon überzeugen.

Leia nickte ihr zu und nahm erneut ihre Hand: „Du hast es geschafft, Rey. Ich war der Grund, warum er überhaupt so aus dem Gleichgewicht kam. Er war wegen mir, wegen meines Besuches in die Tiefen der Dunkelheit gefallen. Ich werde seinen Blick in diesem Moment niemals wieder vergessen können ... es war furchterregend.", ihr Herz setzte aus bei dem Gedanken daran.

Rey blickte aufgeregt in ihr Gesicht: „Warum hast du mir nichts gesagt? Ich hätte dich begleiten können, euch helfen können. Dann wäre das alles gar nicht erst passiert?" Ihre Worte waren streng.

„Ich wollte es so, Rey. Ich habe es dir bewusst nicht gesagt.", gab Leia zu. Sie drückte ihre Hand und sprach weiter: „Wären wir zusammen dort aufgetaucht, vor seiner Zelle, dann hätte er es falsch verstanden ... er hätte es als UNS gegen IHN aufgefasst. Wir durften nicht zusammen auftauchen, als eine Einheit, die gegen ihn kämpft. Ich habe es darauf ankommen lassen und gehofft, dass du es irgendwie zu uns schaffst... und das hast du Rey. Du bist so stark – ich wusste, dass du es schaffst." Sie war stolz, das sah man ihr deutlich an.

Rey's Augen weiteten sich: „Du hast dich bewusst in Gefahr gebracht, du wusstest, dass das passieren würde?" Ihr Blick huschte aufgeregt hin und her.

„Ja, ich wollte, dass du ihn rettest ... ich wollte, dass er es am eigenen Leib spürt – er sollte spüren und endlich erkennen, was du ihm bedeutest, was du bewerkstelligen kannst. Ich selbst wollte es auch sehen. Doch, dass dich das Alles so viel Kraft kosten würde und dich schwächen würde, das hatte ich nicht bedacht. Rey, es tut mir sehr leid. Ich habe dich dieser Situation einfach ausgeliefert. Du konntest ja nicht anders...", Leia's ehrliche Worte waren wie eine Offenbarung für Rey.

„Du hast es gewusst? Du wusstest, dass ich so viel Einfluss auf ihn habe? Du wusstest, was ich ihm bedeute? Wie kann das sein, wie kannst du Dinge wissen, die ich bisher nicht einmal erkannt habe, die er noch nicht einmal weiß?", Rey redete ohne Pause, ihre Stimme war nun nicht mehr leise. Das alles berührte sie so sehr, dass sie sogar einige Tränen vergoss. „Das alles ist für mich ein einziges Rätsel und für ihn mit Sicherheit auch ... wie konntest du das dann alles einfach so wissen?"

„Rey, ich bin seine Mutter ... ich spüre alles, was in ihm vorgeht ... und darum musst du ihn auch begleiten.", ihre Worte waren nun ernster. Sie stand auf und blickte auf Rey hinab, die ihre Tränen wegwischte. „Er wird ohne dich in die Dunkelheit zurückkehren oder sterben. Ich kann das nicht von dir Verlangen ... und ich weiß auch, dass ich das gar nicht muss ... du hast dich schon längst entschieden, in dem Moment als er sagte, dass er aufbrechen und die Erste Ordnung vernichten würde."

Sie fühlte sich ertappt. So war es. Rey wusste es bereits. Sie hatte sich entschieden. Sie würde den Widerstand hinter sich lassen und mit Ben kämpfen – Seite an Seite.

Doch er will es nicht ... er will mich nicht ...

Der Gedanke hatte sich in ihrem Kopf in den letzten Minuten zu einem riesigen Knoten entwickelt. Er drückte schmerzhaft an ihren Schläfen und strahlte bis in ihr Herz.

Balance / Reylo Fanfiction / deutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt