Kapitel 11

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Dieser zarte Moment zwischen ihnen war jedoch zu schnell vorrüber

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Dieser zarte Moment zwischen ihnen war jedoch zu schnell vorrüber. Von ihrer eigenen Initiative überrascht und erschrocken zugleich, löste Rey ihre Lippen von Seinen. Ein süßer Geschmack blieb hängen – beide sahen sich gerührt in die Augen. Doch dann wandte sie sich ab. Sie drehte sich um, verwirrt hielt sie ihre Stirn, die Farbe ihres Gesichts glich einem Sonnenuntergang. Sie ging geradewegs ins Cockpit. Was sie da wollte, wusste sie nicht, sie wollte einfach nur laufen. Ihr Herz schlug wie verrückt, in einem Takt, der ihr vollkommen fremd war. Eine eigenartige Hitze durchströmte sie.

Kylo sah ihr sanft hinterher. Seine Züge begannen sich zu entspannen. Die Starre war aufgehoben und alles, was zurückblieb, war ein sehnsüchtiger Mann, dessen Herz nach mehr verlangte. Ein Gefühl, dass er nicht kannte, es war im völlig fremd. Rey hatte ihn geküsst - ihn, der niemandes Zuneigung jemals verdiente, der durch Hass, Wut und unendliche Reue vollkommen zerbrochen war. Seine Gedanken flogen wirr umher. Die Berührung ihrer Lippen spürte er immer noch auf seiner Haut. Er ging ihr einige Schritte nach, wollte sie festhalten, für immer. Doch dann wurde sein wahrgewordener Traum gestört.

Er hörte laute Stimmen und ein aufgeregtes Durcheinander außerhalb des Schiffes: „Das ist es! Das muss es sein. Es hat dieselbe Kennung!", hallte es draußen. Er wusste sofort, was geschehen war. Man hatte den Falken erkannt. Na klar, das Schiff war auch ohne ihr jetziges Zutun alles andere als unbekannt. Er lief zu Rey ins Cockpit und blickte sie aufgeregt an: „Sie dürfen dich nicht sehen, geh nach hinten!" Rey war immer noch wie in Trance. Sie bemerkte nicht, dass ein Dutzend Handwerker rundherum um das Schiff standen und wie verrückt auf sie zeigten. „Zu spät...", schluckte Rey, als sie erkannte, was geschehen war.

Ren eilte los zur Rampe und rief ihr zu: „Mach das Schiff startklar! Ich kümmere mich darum, dass wir mit vollem Tank und ohne großen Schaden davonkommen! Ich muss das Schiff noch von der Säule abkoppeln." Rey tat nicht der Gleichen, sie war aufgeregt, durcheinander und wollte ihn nicht für ihren Fehler büßen lassen. Sie folgte ihm direkt. Als er rief, stand sie nahezu neben ihm.

Er betätigte den Schalter für die Rampe und griff nach seinem Lichtschwert. Der rote Schein erfüllte den Falken mit einem schaurigen Schimmer. Das Licht schien langsam von draußen herein. Die Luke öffnete sich. Rey stand nun direkt an seiner Seite. „Was tust du? Du sollst dich verstecken...", fuhr er sie an. „Nein, ich werde dir helfen!", fest hielt sie einen Blaster in ihren Händen, sie war bereit zu schießen! Ren schubste sie weg, schob seinen Körper vor sie und lief die Rampe hinunter. Blaue Blitze kamen ihm entgegen. Unaufhörlich rauschten die kleinen Blastergeschosse an ihm vorbei. Die meisten wehrte er mit seinem Schwert ab, doch einige erwischte er nicht. Zahlreiche, kleine Funken sprangen durch die Luft. Seine Konzentration war gefordert, er waren so viele. Rey schoss, sie befand sich immer noch hinter ihm auf der Rampe. Einige ihrer Schüsse trafen auch. Sie hatte zwei der Angreifer verwundet. Doch plötzlich war Kylo auf sich allein gestellt.

Rey blickte urplötzlich nach unten, ihre Beine ließen nach. Es dauert einige Sekunden, bis sie bemerkte, was los war. Ein stechender Schmerz zog sich durch ihre linke Körperhälfte. Die Quelle ihres Leides war schnell ausgemacht – ihre linke Hüfte war gezeichnet von einem dunklen, faustgroßen Loch. Sie betrachtete die Farbe des Blutes, es schien fast schwarz. Sie fiel zu Boden. „Ben...", flüsterte sie und versuchte ihn mit ihrem Blick zu fokussieren.

Er hatte bereits weitere Drei niedergestreckt, als er bemerkte, was geschehen war. Ein Geschoss hatte er nicht abwehren können, es hatte ein Loch in seinem Umhang hinterlassen. Er blickte ruckartig hinter sich, während er mit seinem Schwert weiterhin Geschosse in andere Richtungen umlenkte. Rey lag auf der Rampe. In einem Bruchteil einer Sekunde musterte er ihren Körper. Dann sah er ihre Wunde, spürte ihren Schmerz, der sich geradewegs auf ihn übertrug. Er konnte ihr Flüstern nicht verstehen, sah nur wie sie etwas sagte. Sein Herzschlag setzte aus, seine Augen füllten sich mit Tränen.

Unaufhörlich prasselten die Schüsse auf ihn ein. Mit Rechts schwang er das Schwert. Er hob die linke Hand an, seine Finger zitterten, waren auf den Falken gerichtet. Er musste seine Position ändern, um einem Angreifer aus einer anderen Richtung Widerstand zu leisten. Gekonnt machte er eine Drehung. Die linke Hand war nun wieder auf die Rampe gerichtet. Mit schmerzverzerrten Augen und der Macht, die ihn durchströmte, schloss er die Rampe, auf der Rey immer noch lag. Die Anstrengung zwang ihn fast in die Knie. Doch dann sammelte er noch einmal all seine Kraft – Rey war nun geschützt, die Luke war geschlossen.

Von diesem Schock wie in Rage versetzt rannte er auf seine Angreifer los. Das Schwert drehte sich blitzschnell von links nach rechts. Die Schüsse schlugen überall ein, der Hangar glich mittlerweile einem Schlachtfeld. Er konnte jetzt keine Gnade zeigen, er musste sich beeilen. Blind vor Angst und von der dunklen Seite übermannt setzte er diesem Chaos ein Ende. Letztlich stand nur noch der Handwerker vor ihm, den er mit dem Hologramm-Empfänger gesehen hatte. Er ging zielstrebig und mit wütenden Augen auf ihn zu.

Der Mann ließ seine Waffe fallen, fiel auf die Knie und flehte um sein Leben: „Bitte, bitte.... haben sie Gnade." Seine Tränen fielen zu Boden, er zitterte am ganzen Leib. Kylo Ren sah ihn nicht einmal, hörte sein Flehen nicht. Vor seinen Augen sah er nur sie, wie sie mit unendlichen Schmerzen vor ihm lag, blutüberströmt. Eine Macht steuerte ihn, die er in diesem Moment mit keiner Waffe der Galaxis hätte aufhalten können. Sein Schwert durchbohrte den Mann. Er war auf der Stelle tot.

Balance / Reylo Fanfiction / deutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt