Rey stellte sich wieder auf ihre Füße und ließ ihn los. Seine Küsse brannten noch immer auf ihren Lippen, sie biss sich auf die Unterlippe, um es irgendwie auszuhalten. Aufzuhören war in diesem Moment das Schwierigste, was sie je durchstehen musste. Sie konnte nicht mehr klar denken.
Er spiegelte ihr Gefühlschaos wider. Kylo's Augen glänzten wie Feuer. Dieses Feuer nun zu löschen schien ihm nahezu unmöglich. Doch es musste sein, irgendwie. Er blickte hinab auf ihre Hände, bemerkte, dass sie zitterte. Er griff nach ihrer linken Hand und zog sie hinter sich her aus der Gasse.
Auf dem Boden sah er den Apfel liegen. Dieses kostbare Stück hatte sie einfach so fallen gelassen, als er sie geküsst hatte. Ihm war nicht wirklich klar, welche Wirkung er auf sie hatte. Zum ersten Mal fragte er sich, was Rey sich von ihren Küssen und alledem erhoffte.
Was fühlt sie wirklich?
Ihm wurde bewusst: Nie hatten sie darüber gesprochen. Sie ließen es einfach immer geschehen. Doch bisher hatte sich auch noch nie die Gelegenheit geboten. Er war sich sicher, damit wollte er in diesem Moment auch nicht anfangen. Das würde alles verkomplizieren. Am nächsten Tag würde er aufbrechen. Er redete sich ein: vielleicht war dieses gemeinsame Erlebnis in der Dunkelheit der Gasse die beste Version ihres Abschiedes gewesen, die sie in ihrer Situation hätten haben können.
Er hob den Apfel auf und legte ihn behutsam in ihre Hand. „Den solltest du probieren. Er ist wirklich köstlich ...", er zwinkerte ihr zu und ging mit ihr an der Hand die Straße entlang. Sie steckte den Apfel in ihre Tasche. Sie wollte etwas von dieser Nacht behalten für den morgigen Tag – wie auch der Umhang war dieser Apfel ein Beweis dafür, dass das alles kein Traum gewesen war.
Seine Hand führte sie stark und sicher über den Markt. Sie war erleichtert über seine Bestimmtheit, darüber, dass er die Zügel in die Hand nahm. Rey war einfach nicht dazu in der Lage. Ihr Abenteuer näherte sich dem Ende und das brach ihr Schritt für Schritt das Herz. Ihr Kopf schmerzte, darin spielten sich die verrücktesten Szenarien ab. Sie konnte sich nicht mehr auf den Markt konzentrieren, die lauten Stimmen rauschten nur noch in ihren Ohren.
Er sagte, dass wir es verschieben, doch wann? Wo? Morgen würde er gehen. Es gibt kein später, sondern nur noch jetzt ...
Als sie bemerkte, wie wenig Zeit ihnen nur noch blieb, griff sie immer fester nach seiner Hand. Sie lief automatisch langsamer. Rey wollte ihn festhalten, auf diesem Markt, auf diesem Planeten.
Auch für ihn war nun alles anders. Er bebte innerlich, die Funken ihrer Berührung machten es ihm nicht einfacher. Er drehte sich immer wieder um, sah ihr in die Augen, er spürte, dass sie traurig war. Der Glanz ihrer Neugierde schien immer mehr zu verblassen. Er wusste, warum. Ihm ging es genauso.
Sie drückte seine Hand: „Ben ... wirst du mich morgen verlassen?" Seine Küsse und das Verlangen hatten sie schwach gemacht. Das letzte bisschen Mut, was sie noch über hatte mündete in dieser Frage. Er zuckte und blieb stehen, inmitten eines großen Platzes, auf dem sich tausende Händler und Besucher tummelten. Diese Stadt schien nie zu schlafen.
Seine Finger zitterten, sie konnte es deutlich fühlen. Dann drehte er sich um, seine Stimme war leise: „Ich werde morgen aufbrechen ... ich kann dir nichts anderes sagen, außer ... dass es so ist." Traurig blinzelte er sie an.
„Aber was hast du vor, willst du direkt zur Ersten Ordnung fliegen und alles und jeden zerstören, der dir in den Weg kommt? Wie sieht dein Plan aus? Ich meine, du musst doch einen Plan haben?", sie war überrascht, dass sie doch noch so viel Mut besaß. Er kam langsam zurück, denn ihr wurde bewusst, dass sie um ihn kämpfen musste, dass sie ihn vor diesem Irrsinn beschützen musste.
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Balance / Reylo Fanfiction / deutsch
Science FictionWer wird am Ende neben Rey stehen? Kylo Ren oder Ben Solo? Nach dem ausweglosen Kampf auf dem Salzplaneten Crait waren die helle und die dunkle Seite wieder voneinander getrennt. Rey, der letzte Jedi, war auf der Flucht und Kylo Ren war der neue Obe...