Kapitel 36

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General Hux schrie, wütete und zerbrach das Display seiner Konsole. Mit der Faust hatte er auf die Armatur eingeschlagen. Man hatte ihn über den Kampf auf Kuat informiert, darüber, dass Kylo Ren zusammen mit der Rebellion auf und davon war.

Commander Tris hatte ihn stotternd und ängstlich per Hologramm-Übertragung den Vorfall geschildert. Ihm wurde mitgeteilt, dass Kylo Ren bewaffnet mit zwei Lichtschwertern gegen den Stoßtrupp gekämpft hatte.

Seine Fäuste zitterten und konzentriert starrte er auf die kleinen Risse in dem schwarzen Glas. Hux strebte es nach Vergeltung, Rache für Snoke und nach unbändiger Macht. Seine Augen huschten hin und her, er blickte wütend über die kleinen Knöpfe und Schalter vor ihm. Ihm wurde klar – genau wie auf dieser Konsole, müsste er nur die richtigen Schalter und Knöpfe betätigen und alles würde sich nach seinen Vorstellungen entwickeln. Er erkannte:

Solange Kylo Ren dort draußen ist, kann er sich die Erste Ordnung zurückholen. Er ist dazu in der Lage ... er macht ihnen Angst, sein Großvater macht ihnen Angst ...

Er müsste noch grausamer werden, noch furchteinflößender als diese ganze Skywalker-Sippe zusammen. Das war die einzige Möglichkeit, diese Galaxis an sich reißen und fest in seinem Griff halten zu können. Sein Kopf zersprang förmlich:

... ich muss ein Exempel statuieren, Menschen hinrichten und die Macht restlos vernichten ...

Seine Lippen bebten. Er wandte sich ab von der Armatur und ging langsam auf die Front der Brücke zu. Er sah aufgeregt auf das, was ihm die Scheiben preisgaben – schier unendlich viele Welten, die es zu unterwerfen gab. Die Galaxis. Er musste nur noch zugreifen.

Er hob seine Hand und schloss seine Finger zur Faust, er drückte sie immer fester zusammen. Seine Brauen zitterten. Er sprach leise: „Wir haben keine Waffe mehr ... wir brauchen etwas anderes ... wir brauchen mehr Soldaten ... die Menschen müssen uns wieder fürchten. Rekrutiert neue Kräfte, rüstet die Sturmtruppen auf, wir werden den Widerstand herauslocken ... ich kenne diese Rebellen, sie sind schwach und haben zu viel Herz ... wir werden sie erpressen ... anders geht es nicht ... dasselbe machen wir mit Kylo Ren ... er hat nun nicht mehr die oberste Priorität. Finden Sie diese Frau. Ich bin mir sicher, sobald wir sie haben ... dann haben wir auch ihn."

Die Übertragung lief – Tris war immer noch mit ihm verbunden und nahm seine Befehle entgegen: „Wir werden uns darum kümmern. Die ersten Hinrichtungen auf Kuat werden in wenigen Stunden durchgeführt. Wir werden die Details vorher noch einmal mit ihnen durchgehen." Hux verzog seine Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln.

...

Das Flackern des Mondlichtes zwischen den Wipfeln zeigte ihnen den Weg – immer wieder wechselte sich die Sicht von hell zu dunkel. Der Wald war größer als gedacht. Es war niemand hinter ihnen her.

Kylo wusste, dass sie nicht ewig so weiterfliegen konnten. Irgendwann mussten sie den Wald verlassen. Sein Blick war ernst, fokussiert und er war erschöpft. Sie waren nun schon mehr als eine Stunde unterwegs.

Rey klammerte sich fest an ihn. Die Kälte kroch langsam in ihre Glieder. Dazu kam die Müdigkeit. Immer wieder nickte sie ein. Sie hatte ihren Kopf auf seinen Rücken gelegt und schmiegte sich innig an ihn. Sie sog seinen Duft ein, spürte seine Wärme an ihrer Wange. Auch wenn sie wahnsinnig schnell unterwegs waren, auf der Flucht und auch wenn der Wind noch so peitschte, beruhigte es sie. Seine Nähe würde alles heilen, jeden Schmerz, jede Kälte.

Er spürte es. Seine Gedanken spielten verrückt. Er malte sich aus, was wäre wenn ...

Wie gerne würde ich jetzt anhalten und sie in den Schlaf küssen ...

Balance / Reylo Fanfiction / deutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt