3. Kapitel

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Ich renne keuchend die Straßen entlang. Ein gehetzter Blick nach hinten zeigt mir, dass ich nicht mehr verfolgt werde. Mein Kopf schnellt wieder nach vorne und ich schreie vor Schreck auf. Er steht direkt for mir und starrt mich ausdruckslos an. Meine Füße kommen ins Schleudern und ich falle direkt in seine Arme. Seine Haut fühlt sich Kalt und Tod an. So schnell es geht versuche ich wieder auf meine Füße zu kommen, doch er hält mich fest und lässt mich nicht los. Das Einzige was ich tun kann, ist ihn flehend anzusehen. ,,Jack, lass mich los", seine gehäßigen Augen blicken auf mich herab. ,,Ich werde dich nicht gehen lassen, Lacey". ,,Aber warum nicht? Es ist vorbei, du hast es vermasselt also lass mich los!" Jack lacht hemisch. ,,So leicht ist das nicht! Ich werde dich verfolgen, kleine Lacey. Man kann mich nicht einfach abschütteln". Ich schlucke. ,,Jack, lass mich gehen. Bitte...", flüster ich und schließe verzweifelt meine Augen. Ich will nicht mehr in diese schönen, fast schwarzen Augen blicken. ,,Lacey, ich..."

Was er mir sagen wollte, bekomme ich nicht mehr mit. Ich schlage meine Augen auf und schnelle nach vorne. Kerzengerade und Schweißüberströmt, sitze ich in meinem Bett. Ich blicke zur Seite und erkenne, dass Dean bereits neben mir liegt und leise atmet. Ich wische mir den Schweiß von der Stirn und falle zurück in mein Kissen. Er verfolgt mich jetzt schon in meine Träume und irgendwie macht mir der Gedanke Angst. Der Wecker neben mir verrät, dass ich noch zwei Stunden habe, bevor ich aufstehen muss, aber ans Einschlafen kann ich jetzt auch nicht mehr denken. Leise schlage ich die Bettdecke zur Seite und laufe in den Flur, dann die Treppe runter und in die Küche. Dort nehme ich mir erstmal ein Glas Wasser und trinke es in vollen Zügen aus. Seufzend stelle ich es in die Spühle. Ich fühle mich irgendwie schutzlos. Er war Gestern an meiner Universität. Was wenn er heute wieder da sein würde? Jack würde mich in dieser Öfentlichkeit nicht verletzten, aber allein ihn zu sehen lässt mich Mental schon durchdrehen. Die Uni schwänzen ging aber genau so wenig, also konnte ich nur hingehen und schauen was passiert. Verdammt, mir bleibt einfach keine andere Möglichkeit.

Die nächsten zwei Stunden verbrachte ich verzweifelt mit einer großen Tafel Schokolade vor dem Fernsehr.

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Ich betrete den Raum und setzte mich auf meinen Platz. Ich fühle mich so müde, wie lange nicht mehr. Dean hatte mich heute Morgen nicht mehr gesehen. Ich war gegangen, bevor er aufgestand war und bin statt dessen noch spazieren gegangen. Die frische Luft hatte einfach gut getan und die Vögel, die mit ihrem Gesang Los Angeles verschönert haben, hatten mich wenigstens ein wenig beruhigt.

In dem Moment betritt Hailey den Raum, mit Collin Hand in Hand. Collin sagt etwas und Hailey kichert vergnügt über seine Worte. Ich warte, bis sie neben mir sitzt und begrüße sie dann mit einer Umarmung. ,,Hey", sage ich. ,,Hey", antwortet sie. ,,Mein Gott, Lacey wie siehst du den aus? Hast du heute Nacht keinen Schlaf gehabt?", sie mustert mich mit weit geöffneten Augen. ,,Was den? Sehe ich etwa so schlimm aus?", frage ich unglücklich und blicke sie hilfesuchend an. Statt mir zu antworten, zieht sie mich hinter sich her aus dem Raum, auf die Mädchentoliette. Dort stellt sie mich vor den Spiegel und ich muss zugeben, ich sehe wirklich schrecklich aus. Tiefe Augenringe begleitet von dunklen Schatten, zeichnen sich unter meinen Augen, die ganz glasig vor Erschöpfung sind, an. Mein braunes Haar hängt zerzaust und in einzelnen Strähnen von meinem Kopf herunter. Ich seufze. ,,Nein, ich hatte heute Nacht nicht wirklich viel Schlaf. Ich hatte soetwas in der Art wie einen Alptraum", erkläre ich. Hailey mustert mich mitleidig und bückt sich sofort nach ihrer Tasche. Ich staune nicht schlecht, als sie ein ganzes Set an Makeup Produkten herausholt. ,,Sag bloß, du trägst das ganze Zeug jeden Tag mit dir rum", sage ich verblüfft. Sie wird Rot und wirft mir einen verlegenen Blick zu. Ohne eine Antwort fängt sie an mich zu schminken und mein Haar zu kämmen. Als sie mit ihrer Arbeit fertig ist, betrachtet sie mich zufrieden im Spiegel. Ich wende nun ebenfalls meinen Blick der Person im Spiegel zu. Sie hatte einen komplett neuen Menschen aus mir gemacht. Von der fertigen, müden Lacey ist nichts mehr zu sehen. Die Augenringe sind kaum noch erkennbar und mein Haar fällt in glänzenden Wellen auf meine Schulten. ,,Wow, Hailey...Danke", flüster ich und starre sie mit offenem Mund an.

My Destiny, Your Love, Our Secret...#SummerAward18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt